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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander
Autoren: Monica McCarty
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nicht, dass sie ihn nicht liebt.«
    Da konnte Patrick ihm nicht widersprechen. Doch in diesem Fall schien Liebe keine Rolle zu spielen. Es brach ihm das Herz, mitanzusehen, wie sie alle Lebensfreude verloren hatte. Annie war nur noch eine leere Hülle der glücklichen, temperamentvollen Schwester, die er kannte.
    Doch eine Sache hatte sich nicht geändert: Sie war immer noch die eigensinnigste Frau, der er je begegnet war. Patrick wusste nicht, ob seine Schwester Niall Lamont je vergeben
würde, dass er ihre Liebe erst erwidert hatte, als es zu spät war. Er konnte nachempfinden, wie Lamont sich fühlen musste  – was ist, wenn es für mich zu spät ist?
    Sein Instinkt hatte ihm gesagt, dass er einen Fehler machte, als er damals von der Kirche fortgeritten war. Doch er hatte nicht darauf gehört, bis er seine Schwester und Lamont zusammen gesehen hatte; da war ihm klar geworden, dass er etwas unternehmen musste.
    Doch seine Pflichten als Chief – der Versuch, Ordnung in einen Clan zu bringen, der nach dem Tod so vieler führender Clanmitglieder im Chaos versunken war – waren ihm dazwischengekommen und er hatte nicht schnell genug gehandelt.
    Heiraten. Der Magen krampfte sich ihm zusammen. Es kam ihm immer noch unverständlich vor.
    Die Nachricht von ihrer Hochzeit war vor wenigen Tagen bis nach Molach zu ihm durchgesickert, doch er hatte es nicht glauben wollen. Doch als ihn dann Campbells Botschaft mit seiner Begnadigung erreichte, in der er ein Hochzeitsfest erwähnte …
    Niemals würde er den sengenden Schmerz vergessen, der ihn wie eine Messerklinge durchzuckt hatte.
    Wie konnte sie auch nur daran denken, jemand anderen zu heiraten? Es war doch erst sechsunddreißig verdammte Tage her!
    Das Schlimmste daran war, dass es seine eigene verfluchte Schuld war. Sie hatte ihm gehört, und wie ein Narr hatte er sie gehen lassen. Doch wenn Patrick eines wusste, dann wie man für das, was einem gehörte, kämpfte. Und Elizabeth Campbell hatte ihm vom ersten Augenblick an gehört, als er sie in den Armen gehalten hatte. Zum Teufel, von dem Augenblick an, als er ihr aus dieser verdammten Pfütze geholfen hatte.
    Da seine Ankunft auf Dunoon am Tor gemeldet worden war, überraschte es Patrick nicht, Jamie Campbell aus dem Wohnturm kommen zu sehen, um ihn in Empfang zu nehmen.
Er hatte einen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht, als er Patrick ansah, doch als er Robbie an seiner Seite bemerkte, lächelte er tatsächlich. Wenn es irgendeinen MacGregor gab, der den Vollstrecker nicht zu fürchten brauchte, dann war es Robbie. Campbell würde nie vergessen, wie loyal Robbie gegenüber Margaret MacLeod, einer alten Freundin des Vollstreckers, gewesen war, als sie damals auf Lewis durch Dougal MacDonald in Schwierigkeiten geraten waren.
    »Robbie, mein Junge, es ist schön, dich zu sehen.« Er bedachte Patrick mit einem harten Blick. »MacGregor. Ich dachte, Ihr hättet eingewilligt, meiner Schwester nicht mehr nahe zu kommen.«
    Patrick erwiderte den herausfordernden Blick des anderen Mannes; kalter Stahl traf auf kalten Stahl. »Ihr wisst verdammt gut, weshalb ich hier bin. Ich fürchte, ich kann die Bedingungen unserer Übereinkunft nicht länger einhalten, wenn Ihr also beabsichtigt, mich zu verhaften, dann tut das besser gleich.« Als Campbell keine Anstalten machte, fragte Patrick: »Wo ist sie?«
    Ein eigenartiger Ausdruck zeigte sich auf Campbells Gesicht  – beinahe mitleidig. »Ich glaube nicht, dass sie Euch sehen möchte.«
    »Wie jammerschade, denn ich werde nicht eher gehen, als bis sie es tut.«
    Patrick wusste, dass er sich unlogisch verhielt, doch es war ihm egal. Sie waren dazu bestimmt, zusammen zu sein, und wenn sie nicht auf die Vernunft hörte, dann würde er tun, was er schon vor langer Zeit hätte tun sollen – sie von hier fortbringen und sie lieben, bis sie es tat. Selbst wenn er dafür eine ganze Garnison Campbells besiegen musste.
    Er war es leid, das Richtige zu tun. Ehre wurde überbewertet.
    Jamie führte ihn die hölzerne Treppe hinauf und in den Saal der Burg. Es war kurz vor der Abenddämmerung und
die Diener bereiteten das Abendmahl vor, doch ansonsten war es ruhig. Er hatte angenommen, dass Jamie ihn dort warten lassen würde, deshalb überraschte es ihn, dass er sofort in das Arbeitszimmer des Lairds geführt wurde.
    Halb erwartete er schon, dort seinen Erzfeind Argyll anzutreffen, doch als die Tür hinter ihm geschlossen wurde, fand er sich allein mit der Person wieder, deretwegen er
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