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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander
Autoren: Monica McCarty
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nichts als Töchter gebären«, warnte sie ihn mit unheilschwangerer Stimme. »Damit du deine ganze überhebliche, überbeschützende männliche ›Weisheit‹ auch richtig nutzen kannst.« Sie lächelte boshaft. »Mädchen. Einen ganzen Schwarm davon. Genauso wie ich. Über die du dich aufregen und dir Sorgen machen kannst.« Ihre Augen funkelten. »Für immer.«
    Lizzie hätte schwören können, dass ihr grimmiger, sich vor nichts fürchtender Bruder erbleichte. »Worum geht es bei dem Ganzen, Jamie?«, fragte sie.
    »Sag es ihr«, befahl Caitrina.

    Lizzies Herzschlag beschleunigte sich, als sie darauf wartete, dass er fortfuhr.
    Da Jamie niemand war, der sich einschüchtern ließ, nicht einmal von der Frau, die er liebte, richtete er sich zu seiner vollen Größe von mehr als sechs Fuß auf und baute sich drohend vor seiner zierlichen Frau auf. »Ich werde mich nicht dafür zurechtweisen lassen, werte Gemahlin , dass ich getan habe, was ich für richtig hielt. Ebenso wenig werde ich mich dafür entschuldigen, dass ich jemanden beschützen wollte, den ich liebe.« Nicht gerade begeistert wandte er sich an Lizzie. »Ich hatte nur dein Glück im Sinn.«
    Um Caitrinas Mundwinkel zuckte es und Lizzie konnte sehen, dass sie sich erweichen ließ. Trotz des heftigen, übertriebenen Beschützerinstinkts ihres Bruders fiel es schwer, auf ihn wütend zu bleiben, angesichts solch ebenso heftiger Gefühlsregung.
    »Sieht sie glücklich aus?«, fragte Caitrina sanft.
    Jamie musterte Lizzie mit langem Blick. Obwohl sie versuchte, es zu verbergen, war ihre Traurigkeit greifbar. »Was ich dir über Patrick MacGregor erzählt habe, war die Wahrheit«, sagte er. »Allerdings habe ich es versäumt, eine Sache zu erwähnen.«
    Argwöhnisch kniff sie die Augen zusammen. »Und die wäre?«
    »Als ich MacGregor zum ersten Mal das Land und seine Freiheit anbot, lehnte er ab. Recht entschieden sogar.«
    Lizzie war, als wäre ihr soeben eine schwere Last von den Schultern genommen worden. Er empfindet wirklich etwas für mich. Ich wusste, dass ich mich nicht so sehr getäuscht habe. Es war nicht nur wegen des Landes.
    »Wie hast du ihn dann dazu überredet, das Angebot anzunehmen?« Als ob sie das zu fragen brauchte. Sie tauschte einen Blick geteilten Verständnisses mit Caitrina aus.
    »Wir dachten …«, hob Jamie an, doch er wurde von einem
sarkastischen Schnauben seiner schönen Frau gleich wieder unterbrochen.
    »Das war schon dein erster Fehler.«
    Lizzie dämmerte es, was die Ursache für den Ärger ihrer Schwägerin war und wurde ebenfalls wütend. Sie hatte Patrick gewarnt, keine Entscheidungen für sie zu treffen, doch wie es schien, hatten er – und ihr sich einmischender Bruder  – nicht widerstehen können. Männer. Gab es denn eine noch beschützendere Rasse als einen stolzen Highland-Krieger? »Lass mich raten. Du und Patrick habt beschlossen, dass ich besser dran wäre, wenn ich nicht die Frau eines MacGregors wäre.«
    »Eines geächteten MacGregors«, präzisierte Jamie.
    »Jetzt nicht mehr«, gab Lizzie zurück. »Also habt ihr beschlossen, mich glauben zu machen, dass er mich nicht will.«
    Verlegen zuckte Jamie mit den Schultern. »So etwas in der Art.«
    Lizzies Gesicht wurde rot vor Wut. Sie stand auf und durchquerte das Zimmer, um sich dicht vor der Nase ihres überheblichen Lümmels von einem großen Bruder aufzubauen. »Wie konntest du nur! Wie konntest du mich hier wochenlang in Elend herumsitzen und glauben lassen, dass der Mann, den ich liebe, so wenig für mich empfindet, dass er mir bei der ersten Gelegenheit den Rücken kehrt? Wie konntest du so selbstherrlich und grausam sein? Ich liebe ihn, Jamie. Und wenn das bedeutet, dass ich in einer ärmlichen Hütte leben muss, dann werde ich das mit Freuden tun. Würdest du für deine Frau denn nicht dasselbe tun?« Er hatte so viel Anstand, schuldbewusst das Gesicht zu verziehen, doch Lizzie war noch nicht fertig. »Wie konntest du mein Kind ohne Vater aufwachsen lassen?«
    Jamie zuckte zusammen und schluckte. »Kind?«
    »Oh, Lizzie, das ist ja wundervoll!«, rief Caitrina aus und umarmte sie. »Wann ist es denn soweit?«

    Lizzie lächelte, denn ihre Begeisterung war ansteckend. »Ich bin mir nicht sicher. Ich vermute es nur. Vielleicht ein paar Monate nach eurem Baby.«
    Offenbar glücklich über den Themenwechsel fing Jamie an, sich langsam zurückzuziehen, doch Lizzie hielt ihn auf. Mit vor der Brust verschränkten Armen zog sie eine Augenbraue hoch.
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