Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
letzte Lebenslicht aus ihm gewichen – und die Hoffnung, dass diese verfahrene Situation sich doch noch zum Guten wenden könnte, ausgelöscht.
    In seiner Brust tobten vielfältige Gefühle und er wagte nicht, zu sprechen, deshalb nickte Patrick nur.
     
    »Es tut mir leid, Mädchen, aber er ist fort«, sagte Jamie.
    Nein ! Alles in ihr wehrte sich gegen das, was ihr Bruder sagte. Das kann nicht wahr sein!
    Lizzie saß in einem Zimmer im oberen Stockwerk des Gasthauses nahe Callander, wo sie auf Neuigkeiten von Patrick gewartet hatte, seit Jamies Männer sie auf dem Feld bei Balquhidder von ihm fortgezerrt hatten. Wie betäubt starrte sie ihren Bruder an. »Sag es mir noch einmal – alles –, was er gesagt hat.«
    »Ich bot ihm die Pacht des Landes nahe Loch Earn und seine Freiheit an, wenn er das Handfasting widerruft«, wiederholte Jamie. »Er nahm an.«
    »Einfach so?« Er hätte mich nicht verlassen, ohne etwas zu sagen. Obwohl ihr Stolz von dem, was sie entdeckt hatte, verletzt war, klangen ihr seine letzten Worte noch nach: Kannst du wirklich an meinen Gefühlen für dich zweifeln? Tief in ihrem Herzen konnte sie das nicht. Kopfschüttelnd weigerte Lizzie sich, es zu glauben. »Du musst ihn falsch verstanden haben.«

    Patrick würde niemals so leicht aufgeben, es sei denn … Nein. Er empfindet etwas für mich.
    Arme, bedauernswerte … Sie wollte die Augen schließen und sich die Ohren zuhalten, um die Erinnerungen auszuschalten. Doch ihre Entdeckung hatte gerade genug Zweifel verursacht, dass das, was er an jenem Tag beobachtet hatte, ihn vielleicht dazu veranlasst hatte, sie als leichte Beute anzusehen.
    Jamie sah sie mitfühlend an, doch er würde niemals verstehen, welchen Schmerz er ihr unwissentlich zugefügt hatte. »Ich bin sicher, er empfindet etwas für dich, Mädchen, aber das Land war es, was er wollte – hast du mir das nicht selbst gesagt?«
    Unfähig zu sprechen, nickte sie nur. Sie hatte Jamie erzählt, was passiert war, wie Patrick wegen ihres Landes um sie geworben hatte.
    Aber ich habe es nicht so gemeint. Ich dachte …
    In der Hoffnung, einen Funken Hoffnung zu finden, an den sie sich klammern konnte, sah sie zu ihrem Bruder hoch, doch das Mitleid in seinen Augen machte es nur noch schlimmer.
    Jamie liebte sie zu sehr. Er beschützte sie so übermäßig. Ihre Augen verengten sich. »Du hast ihn nicht dazu gezwungen, einzuwilligen, oder etwa doch?«
    Mit ironischer Miene wölbte Jamie eine Augenbraue, als wolle er beleidigt sein, wusste aber, dass er das nicht konnte. »Das war nicht nötig.«
    Das Herz zog sich ihr bei seiner unverblümten Ehrlichkeit zusammen. Es war ihm doch nicht nur um das Land gegangen … oder doch? Bis zum Letzten wollte sie glauben, dass sie sich in seinen Beweggründen getäuscht hatte. Doch er war nicht geblieben, um sie zu überzeugen oder dazu zu bringen, ihm zu verzeihen. »Warum ist er nicht gekommen, um es mir selbst zu sagen?«

    »Ich bin sicher, er glaubte, dass es so leichter wäre. Ein glatter Bruch.«
    Sie stieß einen scharfen, spöttischen Laut aus. Ein glatter Bruch? Als wäre es so etwas Unbedeutendes wie ein Knochen und nicht ihr Herz, das gebrochen worden war. »Und was ist, wenn ich keinen glatten Bruch will? Ich habe ein Jahr …«
    »Willst du das wirklich, Lizzie? Das unnötig in die Länge ziehen? Einem Mann nachlaufen …«
    Lizzie schnappte heftig nach Luft und starrte ihren Bruder entsetzt an. Alles Blut wich ihr aus dem Gesicht. Einem Mann nachlaufen, der es unmissverständlich deutlich gemacht hat, dass ich ihm nicht wichtig genug bin. Das war es gewesen, was Jamie versucht hatte, zu sagen. Fleckige Schamröte überzog ihr das Gesicht. Hatte sie das getan? Hatte sie sich einem Mann an den Hals geworfen, der sie nicht wollte?
    Sie hatte ihn ja praktisch darum gebeten, sie zu heiraten. Wenn sie jetzt zurückblickte, erkannte sie, dass es bei ihrem wohlkonstruierten Argument ebenso sehr darum gegangen war, was sie ihm bieten konnte, wie um sie selbst.
    Aber er hat gesagt, dass er mich liebt.
    Die kalte, harte Wahrheit traf sie wie ein Schlag. Selbst wenn er sie liebte, dann liebte er sie nicht genug. Er hatte das Land und seine Freiheit genommen und sie mit nicht einmal einem Lebewohl zurückgelassen.
    Jamie trat an ihre Seite und legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter. »Nach allem, was zwischen unseren Clans vorgefallen ist, kann ich nicht sagen, dass ich ihm einen Vorwurf machen kann, Lizzie. Kannst du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher