Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
und will mit dir reden. Sie hat tagelang um deinen Tod getrauert und war außer sich vor Freude bei deiner Rückkehr. Diese Freude wird dich aber nicht davor bewahren, ausgepeitscht zu werden, wenn du dich ihr weiterhin widersetzt.“
    Eine Mutter, die tagelang um ihr Kind trauerte. Wie herzerwärmend, spottete Nicolai in Gedanken. Aber die Herzkönigin war schon immer als brutale Tyrannin bekannt gewesen, ein gnadenloses Miststück und eine machthungrige Mörderin. Nicolais eigene Mutter war …
    Er biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu ertragen.
    „Ich hatte gehört, dass du auf dem Weg hier herunter bist“, fuhr Laila fort, „und ich bin gekommen, um dich zu holen. Du willst die Königin doch nicht etwa warten lassen?“
    „Ich … ich …“
    „Nein. Willst du nicht.“
    Verdammt. Jane ließ sich von Laila anführen. Sie bewies damit, dass sie nicht die Willenskraft hatte, selbst die Führung zu übernehmen. Seine einzige Chance auf Flucht schwand mit jeder Sekunde, die verstrich, mehr.
    „Laila, nein, ich …“
    „Dein armer verwirrter Verstand hat sich noch nicht von deinem Sturz erholt, nicht wahr, mein Liebling? Aber du möchtest die Haut auf deinem Rücken bestimmt behalten, das weiß ich genau. Wache!“, rief Laila.
    Jane rang die Hände. Sie war offensichtlich aufgewühlt.
    „Ich … ich … Das ist nicht nötig. Ich will nicht ausgepeitscht werden, aber ich muss wirklich …“
    Zwei bewaffnete Wachen kamen um die Ecke und blieben hinter Prinzessin Laila stehen. Sie hielten ihren Blick geradeaus gerichtet und erwarteten ihre Befehle.
    Wenn sie Jane anfassten, würde Nicolai sie hinrichten. Er würde ihnen die Kehlen aufschlitzen und auf ihre Leichen spucken. Die Wildheit seiner Gedanken hätte ihn überraschen sollen. Jane war nur aus einem einzigen Grund hier; ob sie sich nun so verhielt oder nicht und ob die Bewohner von Delfina sie anfassten, war nebensächlich. Doch Nicolai war nicht überrascht. Nichts würde ihn davon abhalten, diese Männer kaltblütig zu ermorden. Jane gehörte ihm. Sie war seine Retterin, und nur er durfte sie anfassen. Nur er allein. Niemandem sonst war es gestattet.
    Bis er sie zurückließ.
    Er biss sich so fest auf die Zunge, dass er das eigene Blut schmeckte.
    „Legt dem Gefangenen seinen Maulkorb an und bringt ihn in meine Kammer“, befahl Laila, und er entspannte sich etwas. Die Männer waren also nicht wegen Jane hier. „Meine Schwester und ich werden von der Königin erwartet.“
    „Nein“, knurrte Nicolai, ehe er sich davon abhalten konnte.
    „Nein?“ Laila richtete erstaunt ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Sie wickelte ihre fetten kleinen Finger um den Zeitmesser, der von ihrem Hals hing, und drückte zu. „Du wagst es, Befehle zu erteilen, Sklave? Mir ?“
    „Odette bleibt.“ Jane konnte vielleicht die Diener und ihre Schwester täuschen, aber die Herzkönigin war nicht so leichtgläubig. Sie hatte Odette nach dem eigenen Abbild geschaffen, und niemand kannte sie besser. Jane und ihre seltsame Sprache würden sofort enttarnt werden. Und dann brachte man sie um, ehe Nicolai sie benutzen konnte.
    Herz … verhärten.
    Erweichen …
    Laila fing an zu stammeln: „Du … du willst nur wieder versuchen, sie umzubringen. Deswegen willst du sie hierhaben. Ich weiß es genau. Deshalb gibst du vor, sie zu begehren. Nur deshalb.“
    Er fuhr mit der Zunge über seine Fangzähne. „Ich muss in ihr sein. Deshalb soll sie hierbleiben.“
    Wieder lief Jane rot an.
    „Du … du lügst“, stotterte Laila. „Du hasst sie. Du würdest nie mit ihr ins Bett wollen.“
    „Ich begehre sie.“
    Eine angespannte Pause. Mit abgehackten Bewegungen überbrückte Laila die Entfernung zwischen sich und ihrer Schwester und legte einen Arm um Janes Taille. „Hör nicht auf ihn. Er würde alles sagen, um eine zweite Chance zu bekommen, dir wehzutun. Komm mit. Ich beschütze dich.“
    „Nein!“ Jane sprang aus Lailas Umarmung und starrte zu den Wachen hinauf. „Bringt Nicolai in meine Kammer und legt ihm keinen Maulkorb an. Und sag M… Mutter, ich brauche meine Ruhe. Ich spreche später mit ihr.“
    Laila wurde blass, als die Männer Janes Befehlen folgten. Sekunden später quietschen die Scharniere, die Tür zu Nicolais Käfig öffnete sich. Weitere Schritte wurden laut, und dann wurde ein Schlüssel in die Metallfassung gesteckt, die ihn an die Wand fesselte.
    Seine Erleichterung war beinahe greifbar.
    „Aber … aber Odette. Du begibst dich in Gefahr“, sagte Laila
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher