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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)
Autoren: Stefan Ritter
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dir gefällt?«
    Ihre Stimme wurde zunehmend aggressiver und Eneas hob abwehrend die Hände.
    »Ich kann sie zu nichts zwingen, das solltest du am besten wissen.« Er deutete auf ihr Amulett.
    Linans Gesicht wurde starr. »Aber dennoch versuchst du es! Denkst du etwa ich hätte die Zeichen auf deinem Körper nicht gesehen? Sie sind die gleichen wie auf den Drachen!«
    »Ja, das sind sie. Und das sollte dir zeigen, dass ich kein Feind von dir oder den Drachen bin. Ganz im Gegenteil!«
    Linan wollte etwas erwidern, aber Eneas unterbrach sie mit eine knappen Armbewegung: »Wir sollten jetzt aufbrechen. Es ist nicht mehr weit bis zum Ausgang.«
    Linan blickte ihn böse an und ein geheimes Wissen spielte in ihren Augen. »Nein, wir müssen noch warten.«
    »Warten? Worauf?«
    Statt zu antworten, deutete Linan nach rechts auf das Plateau.
    »Darauf!«
    Es begann zu poltern und wieder bebte der Boden leicht. Unruhig begannen die beiden Drachen sich hin und her zu bewegen.
    Ungläubig starrte Eneas sie an als er begriff.
    Linan lächelte kühl. »Sie haben ihre Artgenossen gerufen. Alle die noch existieren und erreichbar sind.«
    Mela hatte Linans Worte gehört und trat taumelnd von ihr weg. »Nein, nicht noch mehr von diesen Ungetümen!«
    »Keine Angst, sie wollen nur eines: von hier weg kommen!«
    Linans Worte sollten beruhigend sein, aber Mela schüttelte den Kopf und trat einige Schritte weg von ihr und Eneas. Das Grauen stand in ihren Augen.
    Und dann war es soweit: drei weitere Ungetüme tauchten aus dem fahlen Licht auf und hielten nur wenige Schritte entfernt von ihnen an. Sie waren in etwa so groß wie der blaue Drache und warfen ihnen wilde, tödliche Blicke zu, griffen jedoch nicht an.
    Eneas hatte sich wieder gefangen. Er hatte hiermit nicht gerechnet, aber das zeigte ihm erneut, dass Linan nicht ganz ehrlich war in ihrem Wissen über die Drachen.
    Seine Augen schweiften zu dem größten der fünf Drachen und erneut fragte er sich, ob er zu ihm durchdringen konnte. Er spürte, dass da eine Verbindung war; schwach und kaum fühlbar, aber sie war doch existent. Allerdings hatte er auch Linans wütende Reaktion nicht vergessen.
    »Du wusstest, dass sie kommen würden!«
    Linan nickte. »Sie sind alle, die hier noch existieren. So wenige ...«
    »Gut«, entgegnete Eneas. »Je mehr desto besser.«
    »Was hast du vor?«, fragte Mela, und auch in ihren Worten schien ein leichter Vorwurf mitzuschwingen.
    »Ich bringe euch hier raus! Das ist es doch, was ihr alle wollt, oder?«
    Mela nickte kaum wahrnehmbar. »Du hast dich verändert, Eneas. Du bist noch härter und kälter geworden als du es zuvor schon warst.«
    Mit diesen Worten ließ auch sie ihn stehen. Eneas schaute ihr hinterher. Sie hatte Recht, das wusste er, aber Härte war das einzige, was ihm noch geblieben war. Er war ein Spielball, aber er beabsichtigte auch, das zu ändern.
    Er war es so satt, von anderen benutzt zu werden, und daher würde er auch nicht davor zurückschrecken zu versuchen, die Drachen für seinen Kampf zu gewinnen. Sie würden etwas sein, mit dem die Serapen nicht rechneten. Und wenn er schon nicht an das Beryllyion herankam, dann vielleicht an die Drachen.
     
    ***
     
    Sie waren weitergewandert, bis Eneas ihnen Halt geboten hatte. Vor ihnen lag eine Mauer, die auf den ersten Blick undurchdringbar erschien. Aber Eneas wusste, dass dem nicht so war, er fühlte die Macht der Alten Götter, die die Runen auf seiner Haut zum Prickeln brachten.
    Er ließ ein Licht rings um seine Hand erscheinen und leuchtet die Wand ab.
    »Dort!«, rief Orcard, der neben ihm stand. »Dort sind Zeichen!«
    Eneas schaute in die Richtung von Orcards ausgestrecktem Arm, und dann sah er sie auch.
    »Ist das unser Ausgang?«, fragte der Wächter. Hoffnung glimmte in seinen Augen und die fast übermächtige Sehnsucht, endlich wieder in die Welt der Menschen zurückkehren zu können.
    Eneas musterte die Zeichen und nickte. »Es ist die vergessene, verbotene Sprache. Die Sprache der Alten Götter.«
    »Und was steht dort? Kannst du es lesen?«
    Eneas trat näher und überflog die Worte, die vor einer scheinbaren Ewigkeit dort angebracht worden waren.
    » Nutze die Macht, um deinen Weg zu beenden !«
    »Mehr steht dort nicht?« Ocard wirkte, als wäre er enttäuscht.
    »Was hast du erwartet? Es ist nicht wichtig was dort steht, sondern dass es sich um einen Ausgang handelt.«
    »Du hast Recht, Eneas.« Er straffte sich und schaute sich um zu Linan, Mela und den
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