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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)
Autoren: Stefan Ritter
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Schutz.
    Eneas verharrte in einer horchenden Haltung, dann aber versteinerte sich sein Gesicht und seine Augen suchten die Linans. Sie sah die Bestürzung darin.
    »Es kommt noch ein Drache!«
    Ein leichter Vorwurf schwang in seinen Worten mit, als hätte sie ihm das mitteilen müssen, aber Linan war genauso überrascht wie die anderen auch. Doch dann erinnerte sie sich daran, was sie in der Verbindung mit dem Drachen gesehen hatte, dass nämlich noch andere Drachen hier sein mussten.
    »Noch ein Drache?«
    Mela wich weiter zurück und Eneas machte eine beruhigende Geste, die aber keine Wirkung bei ihr zeigte.
    Orcard zog sein Schwert, aber das war nur eine hilflose Geste, denn damit konnte er gegen einen Drachen rein gar nichts ausrichten. Dennoch klammerte sich der Wächter an seine Waffe, als wäre sie das Wichtigste was für ihn noch existierte.
    Das Tosen wurde lauter und Linans Drache starrte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Er wirkte aufgeregt und scharrte mit seinen riesigen Füßen auf dem Boden. Linan glaubte fast, das Feuer in seinem Inneren durch die Schuppen hindurch scheinen zu sehen.
    Dann schälte sich ein Schatten aus dem trüben Licht und wurde rasch größer und größer, als raste etwas Gigantisches direkt auf sie zu. Selbst Linan hatte Mühe, ruhig stehen zu bleiben, denn all ihre Instinkte riefen ihr zu, wegzulaufen, so wie es schon bei ihrer ersten Begegnung mit einem Drachen gewesen war.
    Mela schrie unterdrückt auf, dann war es soweit: vor ihnen kam ein Ungetüm zum Stehen, das sogar noch ein Stück größer war als der Drache, der Linan begleitete. Vollkommen schwarz ragte er vor ihnen in die Höhe, seine Augen glühten rot und sein Maul öffnete sich leicht.
    Wie um seine Macht noch zu unterstreichen, breitete er seine Schwingen zur Seite und blickte düster auf sie hinab. Heller Rauch blies ihnen entgegen und Linan begriff, dass ihr Leben auf Messers Schneide stand. Ein Fehler und sie würden bei lebendigem Leib verbrannt werden.
    Eneas trat mit betont langsamen Schritten neben sie: »Du musst Kontakt zu ihm aufnehmen. Sonst greift er uns an!«
    »Wie soll ich das tun?«, flüsterte sie zurück, denn sie hatte nicht die geringste Vorstellung, wie sie das anstellen sollte.
    »Das Beryllyion – mit ihm ist eine Verständigung möglich!«
    Unwillkürlich suchte ihre rechte Hand nach dem Amulett und als sie es berührte, spürte sie fast zeitgleich eine Verbindung. Es ging wie ein Schlag durch sie, als die Gefühle des Drachens auf sie eindrangen. Sie waren wild, viel wilder als die des anderen Drachens. Eine Mischung aus Wut und der puren Lust zu töten.
    Doch da war noch etwas: Überraschung!
    Eneas legte seine Hände auf ihre Schulter: »Versuche es, Linan! Es ist unsere einzige Chance! Ich werde dir helfen.«
    Doch Linan hörte ihn kaum mehr, so sehr nahm der Drache ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Sie musste einen Weg finden, zu ihm durchzudringen, oder sie würden hier sterben. Nur undeutlich nahm sie wahr, wie der andere Drache zu ihr rückte und seinen Kopf neben den ihren hielt. Wieder glaubte sie Überraschung in den Empfindungen des schwarzen Drachens zu fühlen.
     
    ***
     
    Es waren anfangs nur undeutliche Bilder, die durch ihren Kopf rauschten und sie schwindeln ließen. Aber dann wurden sie langsam klarer und sie erkannte, dass es sich um Landschaften handelte, die unter ihr hinweg glitten.
    Eine Zeit lang genoss sie einfach die Schönheit, die sich ihr bot; eine Landschaft ohne jeden Nebel, frei und farbig. Der Himmel schien zum Greifen nahe und Wind fuhr durch ihre Haare. Dann raste sie auf den Boden zu und kam abrupt zum Halt.
    »Hab' keine Angst, ich bin bei dir! «
    Sie wirbelte herum und sah Eneas.
    »Wie ist das möglich?« , rief sie überrascht aus. »Wie kommst du hierher?«
    »Ich bin nicht wirklich hier, Linan. Aber wir sind über das Beryllyion miteinander verbunden.«
    »Du kannst es nutzen?«
    »Nicht so wie es gerne möchte, Linan. Aber es ist so stark, dass mir zumindest dies hier möglich ist.«
    »Und wo sind wir?«
    »In der Erinnerung des Drachens«, erklärte Eneas. »Das Beryllyion ist von den Alten Göttern geschaffen worden und mit ihm konnten sie mit den Drachen kommunizieren und sie kontrollieren.«
    »Aber ich höre ihn nicht!«
    »So funktioniert es auch nicht. Es gibt nur diese Bilder. Bilder seiner Erinnerung und seines Lebens.«
    Nein, dachte Linan. Sie war sich sicher, bei ihrem ersten Kontakt mit dem anderen Drachen auch eine Art
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