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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)
Autoren: Stefan Ritter
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andernfalls würde ich das spüren. Zumindest das ist eine beruhigende Nachricht.«
    »Umso überraschender, dass er den Häscher besiegt hat«, sagte Zalit.
    »Bewunderst du ihn etwa?«
    Zalit schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich anerkenne, dass er stark ist, und dass wir vorsichtig sein müssen.«
    »Diese Niederlage hätte nicht geschehen dürfen, aber auf irgendeine Weise hat er es doch geschafft.«
    Arachnaar trat ans Fenster und blickte hinaus. Er sah die Stadt, aber auch den Nebel, das Reich der Dunklen. Sie waren das Abschiedsgeschenk der Alten Götter gewesen, als sie auf dem Höhepunkt ihrer Niederlage diese Welt verlassen hatten.
    »Vielleicht war es ein Fehler, nicht selber in die Verbotenen Wege zu gehen«, sagte Zalit nach einer Weile und trat neben Arachnaar. »Wir hätten ihn mit Sicherheit besiegt.«
    »Vielleicht«, entgegnete dieser kalt. »Aber wir werden dennoch warten, bis er kommt. Die Zeit spielt für uns.«
    »Du denkst, er wird tatsächlich hierher kommen? Direkt zu uns?«
    Eine gewisse Überraschung schwang in Zalits Stimme mit.
    »Möglicherweise bleibt er auch dort und versteckt sich.«
    »Verstecken?« Arachnaar lachte und es war, als würden die Wände beben. »Nein, er wird kommen, denn er will uns vernichten. Er will mich vernichten! Der Sieg über den Häscher wird ihn überheblich machen und sein elendes Blut in Wallung bringen.«
    »Aber es ist gefährlich. Sollte er das Beryllyion finden und in der Lage sein, seine Macht zu nutzen ...«
    »Das spielt keine Rolle!«, entgegnete Arachnaar scharf und ballte die Fäuste. »Der Frevler hält sich für stark, vielleicht für unbesiegbar. Aber auch mit dem Beryllyion ist er uns unterlegen. Er alleine gegen zwei Serapen – es wird sein Untergang sein!«
    Zalit nickte zustimmend. »Du hast Recht. Auch unsere alten Feinde mussten erkennen, dass sie nichts gegen uns ausrichten konnten, wenn wir zusammen waren.«
    Ja, dachte Arachnaar. Genauso war es gewesen, und noch heute dachte er mit Genugtuung daran zurück. Sie waren göttergleich, und nichts hatte ihnen widerstehen können.
    »Du wirst sehen – er wird uns das Beryllyion bringen, und dann werde ich es ihm abnehmen. Er wird erkennen, dass er das Schlimmste getan hat, was möglich ist. Dass er damit seine Welt endgültig ausgeliefert hat. Uns ausgeliefert hat!«
    Er drehte sich zu Zalit um und musterte ihn.
    »Dennoch müssen wir Vorkehrungen treffen. Wenn er tatsächlich wieder auftaucht, so soll er es bereuen. Kümmere dich darum, dass alles vorbereitet ist!«
    Zalit beugte leicht den Kopf. »Ich hoffe, dass er es bis hierher schafft. Ich hoffe es wirklich sehr!«
    Arachnaar hoffte dies ebenfalls, denn wenn dieser eine Frevler besiegt sein würde, würde es endgültig niemanden mehr geben, der ihnen etwas entgegenzusetzen hatte. Und dann endlich würde es ihm möglich sein, ihre alten Feinde aufzuspüren und ihnen ihr Ende zu bereiten. So wie sie es verdienten.
    So lange schon verzehrte sich sein Herz danach, sie zu bestrafen und ihnen in die Augen zu schauen, wenn er sie tötete. Er hatte es ihnen nie verziehen, dass sie einfach geflohen waren, ohne bis zum Äußersten zu kämpfen. Es war kein vollständiger Sieg, wenn man seinen Gegner nicht eigenhändig töten konnte.
     
    ***
     
    Eneas hatte lange auf Linan eingesprochen, ohne ihr dabei zu nahe zu kommen. Denn der Drache wirkte über die Maßen aufmerksam, fast als beschützte er sie.
    Wäre er nicht gewesen – Eneas hätte sich das Beryllyion vermutlich mit Gewalt genommen, aber so wagte er es nicht.
    Er wollte einen erneuten Versuch unternehmen, sie zu überzeugen, doch Linan winkte entschieden ab:
    »Gib dir keine Mühe mehr. Ich werde dir nicht geben, was du für dich beanspruchst.«
    Sie zögerte, bevor sie weitersprach: »Als ich dich geheilt habe, habe ich Dinge gesehen ...«
    »Welche Dinge?«, fragte Eneas scharf, der eine Ahnung hatte, was Linan meinte.
    »Dinge, die du getan hast. Schlimme Dinge ..."
    Eneas presste die Lippen zusammen, er fühlte sich unangenehm berührt. Was er erlebt hatte, was er getan hatte, all das gehörte ihm allein.
    »Ich habe getan, was ich tun musste.«
    »Ja«, stimmte Linan zu, »und genau das macht mir Angst! Ich habe gesehen, was du vorhast, und welchen Preis du dafür bereit bist zu zahlen.«
    Eneas dachte eine Zeit lang nach, bevor er weiter sprach: »Ich muss die Serapen vernichten, verstehst du das denn nicht? Sie unterdrücken diese Welt und man muss ihnen Einhalt
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