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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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gespürt. Er hatte den Schmerz in der Brust gefühlt - dort, wo er sein Herz vermutet hatte. Ihm war flau im Magen gewesen, wenn Gabrielle in Gefahr gewesen war. Er hatte unter menschlichen Empfindungen gelitten. Wie war das möglich, wenn er nie eine menschliche Gestalt hatte?
    Er schüttelte vehement den Kopf, um all die Fragen zu vertreiben - darüber würde er sich später Gedanken machen. Jetzt gab es wichtigere Angelegenheiten, um die er sich kümmern musste. Und zwar schnell, bevor Aoibheal sich entschloss, ihn aus irgendeinem lächerlichen Grund erneut einzuschränken.
    Während die Königin damit beschäftigt war, ihre Wachen herbeizurufen, damit sie Darroc in den menschlichen Bereich begleiteten und ihren Gefährten Mael hereinführten, den Darroc als seinen Komplizen benannt hatte, sammelte Adam still seine Kräfte, um sich auf und davon zu machen.
    Plötzlich drehte die Königin den Kopf in seine Richtung und fauchte wütend: »Hört sofort auf damit, Amadan D...
    Aber sie konnte ihm nichts mehr befehlen - er war bereits verschwunden.
    Adam ging zuerst in das Boudoir der Königin.
    Er hatte schon einmal das Lebenselixier aus ihren Gemächern gestohlen.
    Jetzt tat er es wieder.
    Eine kleine Glasphiole mit einer silbern glitzernden Flüssigkeit.
    Und während er etliche Male den Standort wechselte, um seine Spuren zu verwischen, bevor er nach Cincinnati aufbrach, dachte er über die letzten Momente nach, die er mit Gabrielle verbracht hatte.
    Du verliebst dich doch nicht in mich, Irin?, hatte er sie gefragt, und sie war regelrecht in die Luft gegangen.
    Eine Schimpftirade prasselte auf ihn nieder, die für ihn kaum Sinn ergab - wahrscheinlich, weil er nach den ersten Worten abgeschaltet hatte, als er kein »Ja« und nichts hörte, was auf eine positive Antwort schließen ließ.
    Als sie dann hatte wissen wollen, warum Morganna das Lebenselixier verweigert hatte, war etwas in ihm zersprungen.
    Himmel, es ging immer um Seelen. Seelen, Seelen, Seelen. Und darum, dass er keine hatte.
    Er hätte sie mit einer kleinen, hübschen Lüge abspeisen können, die er sich für eine solche Gelegenheit schon ausgedacht hatte. Aber Zorn, Trotz und ein uralter Schmerz - das ewige Bedürfnis, das er nicht leugnen konnte - übermannten ihn und setzten wilde Rachsucht in ihm frei.
    Er wollte ihr seine Wahrheit, seine Realität entgegenschleudern und sagen: Das bin ich, in Gottes Namen, und ist das so schrecklich?
    Sieh mich an. Sieh mich an!
    Und sie sah ihn an.
    Er zwang sie dazu.
    Das blanke Entsetzen sprach aus ihren schönen grüngoldenen Augen geschrieben. In denselben Augen, die ihn noch in der Nacht zuvor so verträumt und voller Leidenschaft, so warmherzig und einladend angesehen hatten. Diese Augen, die ihm das Gefühl gaben, ein Mann durch und durch und lebendig zu sein, die ihm inneren Frieden schenkten und sagten, dass er endlich sein Zuhause gefunden hatte.
    Und jetzt, als er über all das nachdachte, verstand er endlich.
    Er hatte sich bei Morganna wie ein Narr benommen und einen riesengroßen Fehler gemacht.
    Und er beabsichtigte nicht, bei Gabrielle noch einmal derart zu versagen.
    Jetzt, da er wieder allmächtig war, konnte er sein Geständnis aus Gabrielles Gedächtnis tilgen. Er würde all die Dinge aus ihrem Bewusstsein löschen, die sie so aufgebracht hatten.
    Dann wollte er ihr das Lebenselixier einflößen. Er würde sie mitnehmen und mit allen Mitteln verzaubern, bis ihre unsterbliche Seele ausgebrannt war.
    Und wenn sie keine Seele mehr hatte, fehlte ihr auch der Teil des Bewusstseins, der sich daran klammerte. Dann wusste sie nicht einmal mehr, was sie verloren hatte.
    Und sie wäre für immer die Seine.
    Wie sich herausstellte, hielt Gabby diesen trügerischen Zustand der Teilnahmslosigkeit genau einen Monat, sieben Tage und vierzehn Stunden aus.
    Wahrscheinlich hätte sie auch noch länger durchgehalten, wenn ihr nicht wieder ein teuflischer Becher mit geeistem Kaffee einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
    Man musste ihr zugute halten, dass sie immerhin kurz darüber nachdachte, um wie vieles leichter ihr Leben wäre, wenn sie dieser Sucht entsagen würde. Doch als sie an dem Punkt angelangt war, war es bereits zu spät.
    Freitagabend. Alle waren verabredet und hatten etwas vor. Nur sie nicht. Sie blieb lange im Büro, wohl wissend, dass die Pärchen durch die Straßen schlenderten, Händchen hielten, redeten und lachten und sich in der lauen Septembernacht küssten.
    Das Semester hatte
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