Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
Feeninsel Morar, zu versetzen. Es war ihm gleichgültig, wen die Königin zurzeit in ihrem königlichen Pavillon bewirtete - sie würde den Zauber unverzüglich rückgängig machen.
    Nichts geschah. Er blieb, wo er war.
    Er unternahm einen zweiten Anlauf.
    Doch er spürte nicht die übliche Schwerelosigkeit, nicht die grenzenlose Freiheit und Unbesiegbarkeit, die ihn sonst durchströmte, wenn er die Dimensionen überwand.
    Er öffnete die Augen und sah nach wie vor die alte steinerne Kammer.
    Adam knurrte wütend. Ein Mensch, verflucht und machtlos? Verbannt aus dem Feenreich? Er warf den Kopf zurück und strich sich das lange, dunkle Haar aus dem Gesicht. »Schön, Aoibheal, Ihr habt mich in die Schranken verwiesen. Jetzt holt mich zurück.«
    Keine Reaktion. Nur das nicht enden wollende Schluchzen der Frau hallte von den Steinwänden wider.
    »Aoibheal, habt Ihr mich gehört? Ich sagte: >Ich habe verstandene Bringt mich zurück!«
    Immer noch keine Reaktion. Adam wusste, dass die Königin lauschte und in einer Spalte zu einer anderen Dimension in der Nähe der menschlichen Ebene lauerte. Sie beobachtete ihn und weidete sich an seiner Qual.
    ... Und sie wartet auf ein Zeichen meiner Ergebenheit, dachte er finster.
    Ein Muskel an seiner Wange zuckte. Demütigungen hinzunehmen und sich zu erniedrigen war nie seine Stärke gewesen und würde es auch nie sein.
    Trotzdem - wenn er nur die Wahl hatte zwischen Erniedrigung oder menschlich, verflucht und machtlos zu sein, dann würde er die Kröte schlucken, und wenn er daran erstickte.
    »Meine Königin. Ihr hattet Recht, und ich hatte Unrecht. Seht, ich gebe es zu.«
    Aber die Lüge hinterließ einen fauligen Geschmack auf seiner Zunge.
    »Und ich schwöre, ich werde Euch nie wieder den Gehorsam verweigern.«
    Zumindest nicht, bis er sicher sein konnte, dass sie ihm wieder gnädig gesinnt war.
    »Vergebt mir, Königin, holdeste aller Feen.«
    Selbstverständlich würde sie ihn erhören. Sie hatte ihn immer erhört.
    »Ich bin Euer ergebenster Diener und bete Euch an.«
    Trage ich zu dick auf?, fragte er sich, als sich
    das Schweigen in die Länge zog. Er merkte, dass er mit der Stiefelspitze auf den Boden tippte wie ein Mensch, und stampfte unwillig auf. Er war kein Mensch, er war diesen bedauernswerten Kreaturen überhaupt nicht ähnlich!
    »Habt Ihr mich gehört? Ich habe mich entschuldigt«, fauchte er.
    Nach einer Weile seufzte er und ließ sich zähneknirschend auf die Knie nieder. Es war allgemein bekannt, dass Adam Black es hasste, auf die Knie zu gehen - egal, aus welchem Grund und vor wem.
    »Erhabene Herrscherin über das Wahre Geschlecht«, flötete er in der uralten, selten benutzten Sprache seines Volkes, »Retterin der Danaan, ich flehe um Gnade und werfe mich vor Eurem ruhmreichen Thron in den Staub.« Diese formellen rituellen Worte des höfischen Lebens zeigten mehr als alles andere seine Ehrerbietung. Und das Ritual verlangte, dass sie ihm antwortete.
    Aber die alte Füchsin schwieg.
    Er, der nie zuvor darunter gelitten hatte, dass die Zeit verstrich, spürte jetzt schmerzhaft, wie sie sich in die Länge dehnte.
    »Verdammt, Aoibheal, erlöst mich!«, brüllte er und sprang auf die Füße. »Gebt mir meine Kräfte zurück! Macht mich wieder zu einem Unsterblichen!«
    Nichts.
    Die Zeit verstrich.
    »Eine Kostprobe«, beruhigte er sich. »Sie gibt mir nur eine Kostprobe von dem, was sein kann, um mir eine Lektion zu erteilen.«
    Jeden Moment würde sie erscheinen, ihn tadeln und ihm in schneidendem Ton all seine Verfehlungen vorhalten. Er würde nicken, versprechen, so etwas nie wieder zu tun, und alles wäre gut. Genau wie tausende Male vorher, als er ungehorsam gewesen war und sie verärgert hatte.
    Eine Stunde später war immer noch nichts geschehen.
    Zwei Stunden später ging Chloe Zanders weg und ließ ihn in den stillen, staubigen Katakomben allein zurück. Fast fehlte ihm ihr Heulen. Fast.
    Sechsunddreißig Stunden später hatte Adams Körper Hunger und Durst und war - für ihn selbst beinahe unverständlich - müde. Die Tuatha De schliefen nicht. Sein gewöhnlich scharfer und blitzschneller Verstand war in Nebel gehüllt und schaltete sich ohne seine Zustimmung aus.
    Unannehmbar. Er wollte verdammt sein, wenn irgendein Teil von ihm etwas ohne seine Einwilligung tat. Weder sein Geist noch sein Körper. Das war noch nie vorgekommen und würde auch in Zukunft niemals vorkommen. Ein Tuatha De hatte sich immer unter Kontrolle. Immer.
    Sein letzter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher