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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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ein Tuatha De musste weder essen noch trinken oder auf die Toilette gehen.
    Absolute Macht. Absolute Kontrolle.
    Die Welt, sein Lieblingsspielzeug, stand ihm wieder zur Verfügung.
    »Jetzt dürft Ihr Euer Urteil sprechen, Adam«, erklärte Aoibheal.
    Adam musterte Darroc schweigend.
    Aoibheal flüsterte einen Befehl, und plötzlich hielt sie das Schwert aus Licht in der Hand - die heilige Waffe, die einen Unsterblichen töten konnte und mit deren Klinge Adam Darroc vor langer, langer Zeit die Narbe im Gesicht beigebracht hatte.
    Sie rechnete damit, dass Adam Darrocs sofortigen seelenlosen Tod fordern würde. Auch er hatte bis dahin gedacht, dass das die richtige Strafe für seinen Erzfeind wäre.
    Doch plötzlich erschien ihm ein so rasches Ende als zu gnädig für den Verräter. Der Bastard hatte versucht, seine kleine ka-lyrra umzubringen, das Leben seiner leidenschaftlichen, reizvollen, lebensfrohen Gabrielle auszulöschen.
    »Tu es«, fauchte Darroc und starrte Adam unverwandt an. »Bring es hinter dich.«
    »Ein seelenloser Tod durch die Klinge ist zu güt für dich, Darroc.«
    Darroc schnaubte. »Du lebst wie ein Tier in einem Käfig und siehst nicht einmal mehr die Stäbe, die dich einengen. Ich habe nur versucht, dich zu befreien, uns alle zu befreien.«
    »Und die Menschen zu Sklaven zu machen.«
    »Sie sind dazu geboren, Sklaven zu sein. Es ist ihre Natur, sich unterzuordnen. Sie sind schwache, kümmerliche Kreaturen.«
    Da plötzlich wusste Adam, welches Urteil er über den arroganten Ältesten fällen musste. »Macht ihn zum Menschen, meine Königin. Verdammt ihn dazu, im menschlichen Bereich zu sterben.«
    Die Königin lachte leise. »Gut gesprochen, Adam; wir sind erfreut über diese weise Entscheidung. Ein passendes, gerechtes Urteil.«
    »Das könnt Ihr mir nicht antun!«, wütete Darroc. »Ich werde nicht leben wie ein elender Mensch! Tötet mich - jetzt gleich!«
    Adams Lächeln wurde breiter.
    Aoibheal trat vor, murmelte einen Spruch in alter Sprache, umrundete dabei den Ältesten schneller und schneller, bis ein Wirbel aus Licht auf dem Boden des Saales erschien.
    Adam beobachtete, wie das Licht immer greller und intensiver wurde, dann erschienen Darroc und die Königin wieder.
    Er musterte seinen alten Feind neugierig. Etwas an Darroc war ... anders. Er sah in menschlicher Gestalt ganz anders aus als er selbst. Aber warum? Adam rieb sich nachdenklich das Kinn und musterte den ehemaligen Ältesten eingehend.
    Er war groß, kräftig und schön wie alle Feen. Langes kupferfarbenes, mit goldenen Fäden durchsetztes Haar bis zur Taille. Feine, aristokratische Gesichtzüge mit verächtlichem Ausdruck. Kupferfarbene, zornig funkelnde Augen ... ah, seine Augen! Es waren menschliche Augen ohne das Schillern oder die leuchtenden goldenen Flecken.
    Darroc war nach wie vor erstaunlich maskulin und auf eine exotische Art schön, die man unter den Menschen selten sah - und wenn, dann nur auf der Bühne oder einer Leinwand. Aber er besaß nicht mehr das außerweltliche Flair, das Adam selbst nie verloren hatte. Auch wenn man spürte, dass Darroc alt, sehr alt war, würde er überall als Mensch durchgehen.
    »Ich verstehe das nicht«, murmelte Adam. »Er sieht anders aus als ich.«
    »Natürlich sieht er anders aus«, sagte Aoibheal. »Er ist jetzt ein Mensch.«
    »Ja, aber ich war auch ein Mensch.«
    Die Königin lachte silberhell. »Nein, das wart Ihr nicht.«
    Adam blinzelte verständnislos. »O doch; Ihr selbst habt mich zum Menschen gemacht.«
    »Ihr wart nie menschlich, Adam, sondern immer ein Tuatha De. Ich habe Eure Gestalt nur ein wenig verändert, Euch so menschlich wie möglich gemacht, ohne Euch in einen Sterblichen zu verwandeln. Ich habe Eure Sinne geschärft und Euch glauben gemacht, Ihr wäret sterblich. Ihr selbst habt Eure Lebenskraft gemindert, als Ihr den Highlander geheilt habt. Aber Ihr wart nie ein Mensch. Denn diese Verwandlung könnte ich niemals rückgängig machen. Sobald ich einem Tuatha De eine wahre menschliche Gestalt gebe, ist das unwiderruflich. Das, was ich gerade mit Darroc getan habe, kann nie wieder ungeschehen gemacht werden. Niemand und nichts im ganzen Universum kann verhindern, dass er einen menschlichen, seelenlosen Tod stirbt. In einem Jahr oder in fünfzig Jahren - wer weiß? - wird er sterben.«
    »Aber ich hatte menschliche Gefühle«, widersprach Adam.
    »Unmöglich«, entgegnete Aoibheal tonlos.
    Adam runzelte verwirrt die Stirn. Aber er hatte diese Empfindungen
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