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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition)
Autoren: Nate Reynolds
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flatterte ein rot-weiß
gestreiftes Band mit der Aufschrift: „Polizeiabsperrung“.

Kapitel 2
    Stark stieß die Wagentür auf
und stolzierte zur Absperrung. Als seine Absicht deutlich wurde, seufzte ein
junger, muskulöser Mann, in der für die österreichische Polizei typischen
dunkelblauen Uniform gekleidete, laut auf und schnitt ihm den Weg ab: „Sie da!“,
schnauzte er, „Hier gibt es nichts zu sehen, steigen Sie wieder in ihr Auto und
fahren Sie weiter.“
    Der Polizist verschränkte die
Arme und blies dabei seinen Brustkorb auf. Stark, selbst von athletischer Statur,
wirkte daneben geradezu schmächtig.
    „Nein, ich denke ich werde
hier bleiben“, widersprach Stark herausfordernd, dem weder die Körpergröße
seines Gegenübers noch sein kahl geschorener Kopf, der unter der Tellerkappe erkennbar
war, imponierten.
    „Sie steigen jetzt wieder ein,
oder ich werde Sie festnehmen!“
    Seine Drohung untermauernd,
griff der Mann an den Hohlster seiner Dienstwaffe.
    „Inspektor“, überrumpelte Stark
den jungen Beamten, während er übertrieben auffällig auf dessen Rangabzeichen
starrte, „sagen Sie mir was Sie jetzt fasch gemacht haben!“
    „Was … wie … was soll das?“,
konnte sich der Mann keinen Reim daraus machen.
    „Ich habe Ihnen eine
einfache Frage gestellt, beantworten Sie sie!“, drängte Stark.
    Nachdenklich legte der
Polizist die Stirn in Falten: „Ich weiß nicht, was für ein Spiel Sie hier
spielen, aber jetzt reicht es, nehmen sie die Hände …“
    „Sie haben nicht gefragt was
ich hier mache, nicht wahr?“, schnitt ihm Stark energisch das Wort ab.
    Nach einer kurzen Denkpause versuchte
der muskelbepackte Mann, der Stark an einen Eichenholzwandschrank erinnerte, zu
retten, was zu retten war: „Also was machen sie hier?“ stieß er verunsichert hervor.
    Stark grinste triumphierend.
Er liebte es, seine intellektuelle Überlegenheit auszuspielen.
    „Was tun sie da Stark?
Denken Sie der Fall löst sich von selbst?“, spöttelte eine allzu bekannte
Stimme.
    Ohne sich der Quelle
zuzuwenden, erwiderte Stark: „Schön Sie zu sehen Hauptmann.“
    Hauptmann Walter war der
Chef der Mordkommission und ein erfahrener sowie begabter Ermittler zugleich.
Als Polizist von altem Schlag war er jemand, der seinen Instinkten mehr traute
als modernen Methoden.
    „Jaja, sparen wir uns die
Höflichkeiten für später auf! Was tun sie beide hier?“
    „Nun, äh, ja …“, stammelte
der junge Mann, „um ehrlich zu sein, wollte ich den Mann gerade in Gewahrsam …“,
so wie er es ausgesprochen hatte, erkannte er die Lächerlichkeit seiner Worte.
    „Er wollte“, unterbrach ihn
Stark elegant, „gerade nach meinem Dienstausweis fragen.“
    Das Gesicht des Mannes lief rot
wie eine überreife Tomate an. Stark holte ein Lederetui aus dem Sakko und
klappte es auf. Er nahm sich unendlich Zeit dabei und genoss seinen Sieg in
vollen Zügen.
    „Oh, Bezirksinspektor Stark“,
schluckte der Mann, „es freut mich das Sie hier sind“.
    „Es freut Sie?“
    „Ja außerordentlich!“
    „Und warum?“, war es diesmal
Stark, den die Worte fehlten.
      „Nun ja, sie wurden mir zuge…“
    „Ich habe Ihnen Kollegen
Johannes Richter zugeteilt“, unterbrach der Hauptmann, „und schenken Sie sich
die Widerrede, lernen Sie mit anderen zusammenzuarbeiten oder lassen Sie sich
zum Bibliothekar umschulen, klar?“
    Noch bevor der Polizeihauptmann
zu Ende gesprochen hatte, beglückte er sich im Stillen und ein vergnügtes
Grinsen huschte über seine Lippen.
    „Sie müssen ihn nicht gleich
adoptieren“, fuhr er fort, „er soll Ihnen hier am Tatort helfen, dann ist der
Zauber auch schon wieder vorbei. Inspektor Richter befindet sich in Ausbildung
und wurde unserer Einheit zugeteilt um Praxis zu sammeln.“
    Dem hatte nicht einmal der
sonst so Wortgewandte Stark etwas entgegenzusetzen. Wenn sich Hauptmann Walter
etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann standen die Chancen, ihn davon
abzubringen, schlechter, als in der Lotterie den Hauptgewinn abzuräumen.
    Walter kratzte sich am
Haaransatz, ehe er fortfuhr: „Kommen wir jetzt zum Fall. Der Name des Opfers
ist Peter Müller, eine bedeutende Persönlichkeit im Auktionsgeschäft und
nebenbei stinkreich. Alles andere wird Ihnen der Gerichtsmediziner erzählen,
viel Glück.“
    Stark seufzte tief, wandte
sich Richter zu und instruierte ihn knapp: „Mitkommen! Halten Sie sich stets
fünf Meter hinter mir und treten Sie nirgendwo hin, wo ich nicht zuerst meinen
Fuß
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