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Der unanständige Vorschlag des Milliardärs

Der unanständige Vorschlag des Milliardärs

Titel: Der unanständige Vorschlag des Milliardärs
Autoren: Alex Anders
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Straße hinunterging, wunderte sie sich, wie viele Leute an ihrem Fenster saßen und beobachteten, wie sie sich mit ihrem Gepäck abkämpfte. Ihre Nachbarn hielten nicht viel von ihr. Sie sagten alle, dass Sophie sich für etwas Besseres hielt. Sophie musste zugeben, dass da etwas Wahres dran war.
    Keiner ihrer Nachbarn hatte mehr als einen Tenth-Grade-Abschluss wohingegen sie ihr High-School-Diplom hatte. Zwar spross in ihrem Hof das Unkraut, aber im Gegensatz zu ihren Nachbarn stand dort wenigstens kein aufgebocktes Autowrack. Außerdem war Sophie noch nie verhaftet worden und sie versteckte auch keinen flüchtigen Kriminellen in ihrem Haus.
    Aber das waren alles nur Äußerlichkeiten, und sie wusste es. Was Sophie wirklich von ihren Nachbarn unterschied, war dies: Wenn eins der Kinder in der Nachbarschaft Anstrengungen machte, es zu etwas zu bringen, hatte sie niemals gesagt, dass das doch sowieso zu nichts führte, so wie sie es ihr ganzes Leben gewohnt war. Zuerst von ihren Eltern, die jetzt tot waren, und dann von den Frauen, die mit vom Alkohol verwüsten Gesichtern auf ihren Veranden saßen und die Kinder auf dem Weg zur Schule beschimpften.
    Sophie schleppte ihr Gepäck die Auffahrt hinauf. Sie sah das Haus, das ihre Eltern ihr hinterlassen hatten, nun mit anderen Augen. Wie immer hatte ihr der Urlaub gezeigt, was das Leben bereithalten konnte, wenn ein Wunder geschah und ihr jemand eine Chance gab. Sie schloss die klemmende Haustür auf, trug ihre Sachen ins Wohnzimmer und ließ sich erschöpft auf die Couch fallen. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Sophie dachte an ihre morgige Zwölfstundenschicht im Lebensmittelladen und daran, dass es nun wieder ein ganzes Jahr dauern würde, bevor sie dem entfliehen können würde. Sie seufzte.
    Ein Tag folgte dem anderen, dann ein dritter und ein vierter. Erst dann gestattete sie sich zum ersten Mal, wieder an Titan zu denken. Vielleicht war er ja doch kein so schlechter Kerl. Vielleicht war er ja etwas grob und direkt, aber eigentlich war das nichts gegen das, was sie tagtäglich von den Leuten zu hören bekam, die sie angeblich liebten. Vielleicht war das ja ein Grund, Titan zu vergeben.
     
                                     ****
    Sie sah es am nächsten Tag, als sie von der Arbeit kam. Vor ihrem Haus parkte ein Auto auf der Straße. Es war ein langer amerikanischer Wagen und er sah neu aus. Sie bog in ihre Einfahrt ein und konnte sich nicht vorstellen, wem er gehörte. Ihre Nachbarn bekamen selten Besuch, der einen neuen Wagen fuhr.
    Sie stieg aus, warf noch eine Blick auf den Wagen, als sich die Tür öffnete und jemand ausstieg. Was sie sah ergab keinen Sinn, denn das Bild und der Ort, an den es gehörte, waren in ihrem Gehirn nicht miteinander verknüpft.
    „Titan?“ Sophie war wie gelähmt.
    „Du bist eine Frau, die schwer zu finden ist, Sophie Specter.“
    „Und trotzdem hast du es geschafft. Wie hast du mich gefunden?“
    Titan warf die Arme in die Luft und sah nach hinten zum Wagen. Die Antwort war Geld, sie wussten es beide. Alles schien möglich zu sein, wenn man Geld hatte.
    „Hör zu, Sophie. Du hast mir keine Chance gegeben, mich zu entschuldigen, und vielleicht habe ich auch keine verdient. Aber du hast es verdient. Ich bin ein Esel.“
    „Du bist ein Esel?“ fragte sie verwirrt.
    „Ja. Weißt du, ich war ein Idiot. Alles was ich zu dir gesagt habe, war falsch. Ich habe dich behandelt wie…ich will dir gar nicht sagen, wie ich dich behandelt habe. Aber du bist eine Lady. Du bist wirklich eine von den Guten, und ich habe das nicht respektiert. Es tut mir leid.“
    Sophie schüttelte verständnislos den Kopf und wartete auf eine Gelegenheit, zu Wort zu kommen.
    „Aber du hattest nicht Unrecht. Alles, was du über mich gesagt hast, stimmt. Sieh mich doch an! Hier lebe ich. Ich habe nicht mal studiert, und der beste Job, den ich kriege, ist Kassiererin im Lebensmittelladen. Und weißt du was? Ich bin froh, dass ich das habe. Ich komme aus dem Nichts.
    Die Person, die du am Flughafen getroffen hast war nicht ich. Ich würde so was normalerweise niemals machen. Ich bin kein böses Mädchen. Ich bin ein braves kleines Mädchen, das mit den großen Kindern im Sandkasten spielt. Das ist alles, was ich habe. Sieh dich doch um! Du hattest völlig Recht.“
    Titan starrte Sophie an und wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Sophie sah ihn an, wie er hin- und her schwankte und sich vielleicht nicht sicher war, ob er
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