Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unanständige Vorschlag des Milliardärs

Der unanständige Vorschlag des Milliardärs

Titel: Der unanständige Vorschlag des Milliardärs
Autoren: Alex Anders
Vom Netzwerk:
zusammenkommen konnten. Er hatte Salz in eine Wunde gestreut, die niemals verheilt war. Sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so beschmutzt gefühlt.
    Sophie schwieg weiter, während sie sich zu ihrem Platz begab. Wieder hatte sie einen Fensterplatz. Es gefiel ihr, all die Städte und Häuser unter dem Flugzeug vorbeiziehen zu sehen. Es zeigte ihr, dass das Leben auch anders sein konnte. Es zeigte ihr, dass auch ihr Leben sich irgendwie ändern konnte, und wenn das möglich war, konnte alles Mögliche als nächstes geschehen.
    Sophie stopfte ihre Sachen in das Gepäckfach über sich und drückte sich an dem großen Mann mit Stirnglatze vorbei, der am Gang saß. Der Mann lächelte ihr zu. Sie tat so, als habe sie es nicht gesehen. Er schien ganz nett zu sein, aber sie konnte sich jetzt nicht unterhalten, nicht mal über das Wetter.
    Als das Flugzeug in der Luft war und das Anschnall-Schild ausging, wandte sie ihre Aufmerksamkeit sofort dem Durchgang zwischen den Klassen zu. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn dort hereinkommen sehen wollte oder nicht, aber was immer sie sich auch wünschen mochte, das Resultat blieb gleich: nur die Stewardessen kamen herein und sonst niemand.
    Erst kurz vor der Landung, sie war mit den Gedanken ganz woanders, hörte sie auf einmal wieder seine bekannte Stimme.
    „Kann ich kurz reden, nur für eine Minute. Wenn ich dir erkläre, was ich durchgemacht habe, wirst du mich vielleicht verstehen. Mein Leben war nicht einfach, und…“ er unterbrach sich. „Sir, ich gebe ihnen 500 Dollar, wenn Sie den Platz mit mir tauschen. Ich sitze in der ersten Klasse.“
    Sophie drehte sich um und legte ihre Hände auf den Mann mit der Stirnglatze. „Bitte nicht.“ Sie sah ihm zum ersten Mal in die Augen. „Bitte nicht.“ wiederholte sie leise.
    Der Mann mit der Stirnglatze sah in ihre großen blauen Augen, schien zu verstehen und wandte sich an Titan. „Die Lady scheint sie nicht hier haben zu wollen. Ich schlage vor, sie gehen auf ihren Platz zurück, sonst muss ich die Stewardess rufen.“
    „Ich nehme die 500 Dollar.“ sagte der Mann hinter Titan.
    Titan drehte sich um, checkte ab, wie nahe er Sophie dann wäre und entschied, dass es nicht nah genug war. Titan drehte sich wortlos um.
    „Sieh mal, hier sind deine Schuhe. Offensichtlich verstehen Schuhputzer auch etwas von Absatzreparatur. Ich glaube, die bekommen so etwas öfter zu sehen. Ich bezweifle, dass das lange hält, aber zumindest kommst du damit dahin, wo du hinwillst und vielleicht noch ein bisschen weiter.“
    Sophie, die mittlerweile aus dem Fenster sah, wusste, dass sie wieder einmal auf seine Hilfe angewiesen war. Sie konnte nicht barfuß am Flughafen in Lexington herumlaufen. Das wäre zu viel für ihre angeknackste Psyche. Also sah sie in das Gesicht, das selbst jetzt noch Schönheit ausstrahlte, streckte die Hand aus und nahm ihre Schuhe. Sie stellte sie langsam auf den Boden, schlüpfte hinein und sah wieder aus dem Fenster.
    Titan gab sich geschlagen und ging mit hängendem Kopf weg. Sophie konnte nicht wissen, ob er noch da war, und als ihr der Gedanke kam, dass er vielleicht ein Dankeschön verdient drehte sie sich wieder um. Er war fort.
    Als das Flugzeug gelandet war und sie ihre Taschen aus dem Gepäckfach hervorgeholt hatte, fragte sie sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Vielleicht würde sie es wissen, wenn sie ihn noch einmal wiedersah. Sie wusste nicht, ob sie ihre Meinung ändern würde, aber sie wollte wenigstens die Möglichkeit dazu haben. Aber als sie ihn nicht in der ersten Klasse sitzen sah und er auch nicht draußen am Gate wartete, wusste sie, dass es zu spät war.
    Sophie sah Titan nicht an der Gepäckrückgabe, aber er sah sie. Er beobachte, wie sie ihre Taschen zur Bushaltestelle schleppte. Aus der Entfernung sah er, wie sie das Gesicht in den Händen verbarg und weinte. Er hätte sie gern getröstet, aber ihm fiel nichts ein, was er ihr hätte sagen könne, das ihr Trost gespendet hätte. Statt zu ihr zu gehen, sah er ihr dabei zu, wie sie ihr Gesicht trocknete, in den Bus stieg und wegfuhr.
     
                                      ****
    Sophie brachte ihre Sachen an Bord des Busses der Linie 4. Dann stieg sie um auf die Linie 7. Dann wartete sie eine Stunde mit ihren Sachen auf die Linie 23, von wo sie später auf den Überlandbus umstieg. Von der Endhaltestelle waren es dann noch einmal 15 Minuten Fußweg bis zu ihrem Haus.
    Als sie ihre alte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher