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Der Traummann meiner Schwester

Der Traummann meiner Schwester

Titel: Der Traummann meiner Schwester
Autoren: Heidi Betts
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redete sich ein, dass es allemal besser war, sich hier und jetzt das Herz von ihm brechen zu lassen, denn dann wäre es wenigstens aus und vorbei.
    Später wäre immer noch genug Zeit, sich die Wunden zu lecken. Ihr alter Pyjama lag immer noch auf dem Bett, und im Kühlschrank wartete kiloweise Eiscreme auf sie.
    Zu ihrer Überraschung stand Eli auf und zog sie hoch, sodass sie ihn auf Augenhöhe ansehen konnte. Lächelnd umfasste er mit den Händen ihr Gesicht, woraufhin sie eine unglaubliche Wärme durchströmte.
    „Ja“, gestand er mit rauer und tiefer Stimme. „Ja, ich liebe dich. Ich denke, das tue ich schon seit Jahren. Aber ich habe es bis jetzt nicht kapiert. Und ich habe Diane gefeuert.“
    Als er sah, wie groß Karas Augen wurden, mit denen sie ihn anschaute, gab er einen amüsierten Laut von sich.
    „Als ich dich im Resort nirgends finden konnte, bin ich ihr über den Weg gelaufen. Sie hat zugegeben, was sie dir erzählt hat – und sie schien sogar stolz darauf zu sein. Ich befürchte, dass sie sich wirklich eingeredet hat, eine Beziehung mit mir zu führen. Obwohl ich es auf die ein, zwei One-Night-Stands beschränke, die wir hatten. Ich hätte sie niemals eingestellt, hätte ich gewusst, dass sie mich um den Finger wickeln wollte.“
    „Also hast du sie gefeuert?“ Kara wusste nicht, ob sie geschockt sein oder sich geschmeichelt fühlen sollte.
    „Auf der Stelle. Um ganz sicherzugehen, habe ich sogar Sicherheitskräfte gerufen, die so lange bei ihr waren, bis sie gepackt hatte und gegangen war. Danach habe ich dich sofort angerufen. Immer wieder. Aber du hast nicht zurückgerufen.“
    „Es tut mir leid, ich …“
    Er legte ihr einen Finger auf den Mund. „Ich hätte noch am selben Tag nach Charleston zurückfahren sollen, um mich vor deiner Haustür mit Pralinen und Blumen zu entschuldigen und dir mein Herz zu Füßen zu legen. Aber wie es manchmal so ist … hat das Verhängnis seinen Lauf genommen. Genau an diesem Tag hatte Diane tatsächlich zwei Golfgesellschaften für einen Saal gebucht. Überall waren Gäste, wir hatten viel zu wenige Räume, um alle unterzubringen. Klar, wir waren ja auch überbucht … ein Albtraum.“
    Kara nickte verständnisvoll. Er hatte ihr versichert, dass er sie liebt. Und damit war alles andere in ihrem Leben – ach was, auf der ganzen Welt – unwichtig.
    „Gestern bin ich schließlich wieder zurückgekommen. Ich habe dich wieder und wieder angerufen“, erklärte er, „aber keine Antwort bekommen.“
    Das schlechte Gewissen ließ sie zusammenzucken. Und Eli musste über ihre Reaktion lächeln.
    „Eigentlich wollte ich vorbeikommen, um die Dinge richtigzustellen. Aber dann dachte ich, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist. Außerdem war ich hundemüde … Ich dachte, dass es vermutlich besser ist, wenn wir beide eine Nacht darüber schlafen. Als ich heute Morgen ins Büro kam, erinnerte mich Penelope an die Geburtstagsparty. Und deswegen bin ich auch hier.“
    Er blickte über die Schulter, wo Kinder mit schokoladenverschmierten Mündern und Kleidern herumrannten und Verstecken spielten.
    „Ich war für den Kuchen verantwortlich.“
    Eine angenehme Wärme durchströmte Kara, als er das sagte. Er klang so stolz.
    „Und was findet hier statt?“, fragte sie noch einmal. Vielleicht würde er ihr dieses Mal antworten.
    „Aprils Geburtstagsparty.“ Als sie ihn fragend anblickte, klärte er sie auf. „Du weißt, dass ich ein Pflegekind war und im Kinderheim gelebt habe, bis Mom und Dad mich zu sich genommen haben. Na ja, für manche Gelegenheiten und Anlässe fehlt es in Kinderheimen an Geld.“
    „Darüber habe ich noch nie nachgedacht.“
    „Die meisten Menschen tun das nicht. Aber ich habe nie vergessen, wie es sich anfühlt, im Bett zu liegen, und kein Mensch erinnert sich an deinen Geburtstag. Als ich angefangen habe, Geld zu verdienen, wollte ich etwas zurückgeben. Ich habe das Heim alle paar Wochen besucht, habe Besuche im Zoo oder im Museum organisiert oder eine große Party wie diese spendiert, wenn ein Kind Geburtstag hat.“
    Kara ging das Herz über, Tränen stiegen ihr in die Augen. Nur, dass es dieses Mal nichts mit ihrer Angst zu tun hatte, von Eli zurückgewiesen zu werden. Plötzlich fühlte sie sich egoistisch und nutzlos. Und sie begriff, dass der Mann, der vor ihr stand, nicht nur wunderbar, selbstlos und fürsorglich war, sondern dass sie ihn um ein Haar verloren hätte.
    Sie räusperte sich. „Du hast das alles hier
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