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Der Traum des Teufels

Der Traum des Teufels

Titel: Der Traum des Teufels
Autoren: Carol Grayson
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über ihr Gesicht und ihre Schultern, als er sich über sie beugte und seinen Mund zu der köstlichen Stelle an ihrem Hals lenkte. Sie zuckte zusammen, als der bohrende Schmerz kurz auftrat und sofort wieder erlosch, um einem wohligen Gefühl von Wärme und Zärtlichkeit Platz zu machen. Inniges Verlangen drängte sie gegen den überschlanken Körper eines Mannes, der ihren Lebenssaft raubte. Nicht viel. Den Hybriden war nur ein kurzer Snack an Frischblut erlaubt. Töten war verboten. Darauf stand die Todesstrafe für den Vampir. 
    Als er von ihr abließ, stand sie immer noch da wie ein hypnotisiertes Kaninchen. Er streichelte kurz über ihre blasse Wange. Als er sie losließ, fiel sie auf ihre zitternden Knie und starrte dem großen schwarzen Schatten hinterher, wie er die Gasse verließ, ohne sich noch ein einziges Mal umzublicken. 
    Shane bog wieder in die Hauptstraße ein, eine frühere Prachtmeile von Berlin. Lachende und teilweise angetrunkene Passanten kamen ihm aus den umliegenden Theatern und Vergnügungsstätten entgegen. Sollte er sich noch einen Nachtisch genehmigen? Plötzlich hielt er inne und blickte zum sternenklaren Firmament empor. Ein eisiger Schatten war gerade über ihn hinweg gezogen. Sekundenlang konnte er eine mächtige Präsenz spüren. Erst Kälte, dann ein Brennen auf der Haut. Das Zeichen für die Anwesenheit eines alten Fürsten.  Er ist hier.  
    * * *
    Die Hyridenverwaltungen waren perfekt getarnt. Viele als ehrbare Geschäftshäuser oder gemeinnützige Institutionen. Sybille Berger, Chefin der Berliner Verwaltung, und zwei ihrer wichtigsten Mitarbeiter hatten sich heute in dem Bestattungsinstitut Berger - einem altehrwürdigen Familienbetrieb - eingefunden, um sich mit ihren Gästen aus England, Weston, Miles und Stuart zu treffen. Stuart wurde bei seinem Eintreffen misstrauisch beäugt. Der Status eines Fürsten passte nicht zu diesem hübschen Jungen. Er wirkte in keinster Weise autoritär oder dominant. 
    Miles ergriff, wie so oft, das Wort, erklärte die Situation, in der sich alle befanden, und wie sie entstanden war. Die drei Berliner Hybriden hörten schweigend zu. 
    "Es liegt in unser aller Interesse, diesen Killer zu vernichten und, falls möglich, dessen Erschaffer gleich dazu", meinte Sybille, und ihre beiden Begleiter, eine elegant gekleidete Frau im dunkelgrünen Hosenanzug mit langen blonden Haaren und ein hünenhafter braunhaariger Mann im grauen Anzug nickten. Mit seiner Sonnenbrille sah er aus wie der Bodyguard eines Mafiosi. "Allerdings bin ich nicht sicher, ob unsere Gemeinschaft nicht durch eine so alte Präsenz Schaden erleiden könnte", gab sie besorgt zu. 
    "Wir brauchen nur Leute, die Augen und Ohren offen halten", murrte Weston und Stuart nickte bestätigend . "Niemand soll sich in Gefahr bringen oder einen Krieg anzetteln", ergänzte er. 
    "Nun gut. Wir werden alle Hybriden in Berlin informieren und sie vor allem die abgelegenen Häusern und alten Kriegsanlagen durchsuchen lassen. Sobald sie den großen Alten aufgetrieben haben, werdet ihr informiert. Allerdings habe ich wenig Hoffnung. Unter Berlin befindet sich fast eine ganze Stadt aus Tunneln. Selbst wir kennen nur einen Bruchteil davon, der noch zugänglich ist."  
    Miles zuckte die Schultern. "Wir tun alle, was wir können. Sie sollen sich beeilen. Keine Ahnung, was er vorhat, und eine von uns ist ihm nur mit Mühe und Not entkommen", drängte der kräftige Schotte. 
    Sybille nickte. Ihr rötlichblondes Haar leuchtet unter den Neonröhren wie blankes Kupfer. Lavendelblaue, dominante Augen musterten ihre Besucher.  "Natürlich, wir tun, was wir können. Aber Berlin und das gesamte Umfeld ist kein Dorf. Marius wird euch informieren, sobald wir etwas herausgefunden haben." Sie deutete dabei mit dem Kopf auf den blonden Hünen, der mit unbewegtem Gesicht dastand. Von Hauptberuf war er Sargträger, und das merkte man nicht nur seinen Muskeln an.
    "Vielen Dank", sagte Stuart, der kleinste der Vampire, nun. Als die drei Hybriden aus England sich zum Gehen wandten, nahm Sybille Miles kurz beiseite. "Warten Sie", sagte sie mit gesenkter Stimme und wartete, bis Weston und Stuart draußen waren. "Ist dieser Junge tatsächlich, was ich denke?", fragte sie dann. Miles nickte. "Er wirkt so....", sie stockte. 
    Miles verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. "Er ist ein ganz patenter Kerl, wenn Sie ihn näher kennen lernen. Aber keine Sorge. Er erhebt keinen Anspruch darauf, der Nachfolger von Jason
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