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Der Traum des Teufels

Der Traum des Teufels

Titel: Der Traum des Teufels
Autoren: Carol Grayson
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Alterungsprozeß eingesetzt. Irgendetwas musste bei der Wiedererweckung schief gelaufen sein. 
      Es war nicht schwer gewesen, sich als Pfleger in ein Krankenhaus einzuschleichen und sich dort auf den neuesten Stand zu bringen! So hatte er sich auch unauffällig versorgen können. Dabei hatte Josef Mengele festgestellt, dass die Hybridenvampire eine Art Staat im Staat bildeten, mit eigenen Verwaltungen und einem ausgeklügelten Versorgungssystem an Kunstblut. Er selbst hatte das Zeug einmal probiert. Es schmeckte widerlich.
    Mengele hörte sich unter den neuen Vampiren um, stellte Fragen. Manche schauten ihn misstrauisch an, doch seine Machtaura war durch die Wiedererweckung nicht mehr so stark wie früher. Die meisten wichen ihm aus. Sein bösartiges Wesen erkannten nur diejenigen, die ihm in die Falle gingen, als er seine Forschungen heimlich fortsetzte. Bei den Hybriden hörte er auch zum ersten Mal von dem Fürsten der Neuzeitvampire und dem Mann aus Atlantis, der ein halber Engel sein sollte und dessen Tochter, einem anderen Mischwesen. Ob der Atlantismann sein Erschaffer war? Dann tauchte eine seltsame Geschichte auf, dass einmal ein neuer Vampirgott geboren werden würde. Er hielt das alles für religiöses Geschwätz. Warum sollte seine Rasse nicht auch an ein höheres Wesen glauben? Im Großen und Ganzen hielt er solche Aussagen für Legenden und schenkte ihnen keine weitere Beachtung.
    "Wenn einer Götter erschaffen kann, dann ich", sagte er in Gedanken versunken zu sich selbst. Aber hatte gelernt, dass in jedem Gerücht und jeder Religion auch ein Körnchen Wahrheit steckte. Wenn er diese Chimären -Tochter finden könnte und ihr Blut in die Hände bekäme... Er schüttelte den Kopf. Nein, er sollte keinem Geschwätz hinterher laufen, sondern sich besser auf wissenschaftliche Fakten stürzen!
    Schade, dass er die kleine Hybridin bei seiner Flucht hatte zurücklassen müssen! Er blickte sich in der Wohnung um. Ja, das würde gehen! Die Vierzimmerwohnung war geräumig. Hier oben hörte niemand Schreie oder maß ihnen keine Bedeutung bei. Er spürte die Gleichgültigkeit der wenigen Menschen um sich herum. In dem riesigen Wohnkomplex waren nur wenige Fenster überhaupt beleuchtet. Jeder hier wollte nur in Ruhe gelassen werden und bestimmt nichts mit der Polizei zu tun haben.
    Menschen waren einfacher zu überlisten als Hybriden, also würde er sich zunächst einen dieser minderwertigen Exemplare besorgen und zusehen, was mit diesem geschah, wenn er ihm Valentinas Blut impfte. Er würde diesmal einige Tropfen seines eigenen hinzu mischen, um die Wirkung zu verstärken. Seine Experimente in Südamerika hatte niemand überlebt. Mit Ausnahme eines zehnjährigen Jungen, der nach regelmäßiger "Behandlung" tatsächlich teilweise vampirische Eigenschaften vorwies und keinerlei Angst zeigte. Allerdings wurde er mit der Zeit immer unberechenbarer und verhielt sich wie ein tollwütiger Hund, sodass er ihn letzten Endes ebenfalls töten musste. 
    Eifrig legte der Doktor seine Unterlagen bereit und begab sich auf Jagd. Es gab für ihn nichts erregenderes, als die Wandlung von etwas Unreinem in etwas Besonderes! Wenn es denn gelang!
    * * *
    Andreas Niemeyer war auf dem Weg zu seinem Nachtdienst in der Charité. Der ruhige Job in der Pathologie war für den jungen Medizinstudenten genau das richtige, um Geld zu verdienen und ungestört lernen zu können. Die Toten störten ihn dabei nicht. Auch wenn es für seine Kommilitonen seltsam klang, dass ein erst zweiundzwanzigjähriger Mann sein Wochenende lieber in den eisigen Kellern einer Klinik statt in einem Club beim Tanzen verbrachte. Wenn er eine Freundin gehabt hätte, wäre das sicher nicht so leicht gewesen. Aber für ihn interessierten die Mädchen sich nicht so rasch, denn er entsprach nicht unbedingt dem Idealbild eines Mannes.
    Ein eigenes Auto konnte sich der intelligente, aber nicht gerade attraktive Andreas nicht leisten. Also nutzte er die öffentlichen Verkehrsmittel. An der Straßenbahnhaltestelle bat ihn ein dunkel gekleideter Herr um Feuer, doch Andreas rauchte nicht und lehnte höflich ab. Das war seine erste Begegnung mit einem Untoten. Und seine letzte.  
    Doch zunächst erwachte er festgeschnallt auf einer Trage. Mit schweren Lidern versuchte Andreas, sich in der fremden Umgebung zurecht zu finden. Dabei stellte er erschrocken fest, dass eine Nadel in seiner Armvene steckte. Ein leichtes Beruhigungsmittel hielt seine Glieder in einem
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