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Der Traum des Teufels

Der Traum des Teufels

Titel: Der Traum des Teufels
Autoren: Carol Grayson
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trägen Zustand, sodass er gar nicht erst auf den Gedanken an eine Flucht kam. Ein Mann im weißen Arztkittel stand vor ihm und lächelte ihn freundlich an. Er zog gerade eine Spritze mit einer roten Flüssigkeit auf. Warum er sein Opfer erst wach werden ließ? Seiner Meinung nach beschleunigte Adrenalin den Verwandlungsvorgang. Damit lag er sogar richtig, hätte ihm Leander Knight jetzt bestätigt. 
    "Ich muss Sie um Entschuldigung bitten, dass alles etwas schnell gehen muss. Leider hält sich auch Hybridenblut nicht ewig", sagte er höflich zu dem hilflosen Menschen vor sich . Der Student wollte protestieren, doch seine Zunge klebte wie ein aufgedunsener Schwamm in seinem Mund, so dass er nur unverständliche Vokale lallen konnte. 
    Ohne Skrupel injizierte er Valentinas und sein eigenes Blut in die Halsvene des Menschen. Andreas wollte schreien, denn er spürte, wie lebendiges Feuer in seine Ader floss. Doch er röchelte nur, und nur Tränen rannen aus seinen Augenwinkeln. Mengele setzte sich auf einen Stuhl neben der Trage, nahm ausdruckslos seine Notizen zur Hand und schrieb sorgfältig seine Beobachtungen auf, als sich das Blut der Vampirin mit dem des Sterblichen vermischte. 
    Der Körper des Menschen verformte sich auf bizarre Weise. Knochen brachen und setzten sich immer wieder neu zusammen wie Zerrspiegel der Anatomie. Blutbahnen wurden umgeleitet. In rasender Geschwindigkeit ließen Zellen neue Organe wachsen und zersetzten sie wieder. Das alles geschah wie in einer Art Zeitraffer. Fasziniert ließ Mengele seine durchdringenden Augen auf dem leidenden jungen Mann haften, der nur noch vage an eine humanoide Gestalt erinnerte. 
    Er notierte dabei hektisch mit einem altmodischen Füllfederhalter:  Versuchsperson männlich, Anfang Zwanzig, Körper untersetzt, leichtes Übergewicht. Direkte Injektion von Hybriden- und Fürstenblut im Verhältnis 3:1 zeigte heftige Reaktionen des Gestaltwandelns bei Vampiren und überdurchschnittlich schnelle degenerative Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Gestaltwandeln gehört zu den Fähigkeiten, welche die Hybriden nicht mehr beherrschen. Diese Reaktion muss durch die Zugabe von Fürstenblut ausgelöst worden sein.   
    Das nächste Experiment muss beweisen, ob irdisches Blut (bestimmte Blutgruppe?) unter Beimischung von Fürstenblut im gleichen Mischungsverhältnis intravenös diese Fähigkeit bei den Hybriden erneut hervorrufen kann, und wenn ja, ist eine Versuchsfolge notwendig, um festzustellen, ob ein positives Ergebnis langfristig oder gar dauerhaft erzielt wird. Das Gen für die Gestaltwandlung ist also latent auch heute noch vorhanden!
    Theorie: Ich betrachte die erste Wandlung eines Menschen zum Vampir ebenfalls als Gestaltwandeln, da körperliche und psychische Eigenschaften massiv verändert werden. Somit sollte die erneute Gabe von Menschenblut + Fürstenblut diese Fähigkeiten weiter entwickeln, bzw. das dafür latente Gen wieder aktiv werden lassen. 
    Nach zwei Stunden trat der Exitus der Versuchsperson ein, der Wandlungsprozess selbst endete ungefähr fünf Minuten später. Endform der menschlichen Versuchsperson: Fötus, circa fünfter Monat."
    Er würde das unförmige Etwas später auf einer Müllhalde entsorgen. Diese Art der "Kinderentsorgung" war mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr in der heutigen Zeit. Die Nachrichten brauchten ständig derartige Horrormeldungen. Ja, zu seiner Zeit... Selbst wenn man es finden würde, so war die menschliche DNA daran zu undeutlich, um eine Identifizierung zuzulassen. Dessen war er sich sicher.
    * * *
    "Er ist auf jeden Fall noch hier", murmelte Jason Dawn, der sich voll und ganz auf seine hellseherischen Fähigkeiten konzentrierte. Zu lange und zu intensiv war er mit der Vampirwelt verbunden gewesen, was sich wieder einmal heraus kristallisierte. Diese Fähigkeiten wollte Leander zu ihrer aller Nutzen weiter ausbauen. Davon wusste sein Schützling allerdings noch nichts. Der Halbengel und Jason waren allein im Zimmer. Nachdem er Valentina nach Rom gebracht und sie in ihr neues Aufgabengebiet eingeweiht hatte, war der Atlanter ziemlich spät zurückgekehrt. 
    Weston, Miles und Stuart waren bereits auf dem Weg zur Hybridenverwaltung, um Unterstützung bei ihrer Suche anzufordern. Shane streifte allein durch die Stadt. Er war immer schon ein Einzelgänger gewesen. 
    Der Halbengel war völlig in Gedanken versunken gewesen, zurückgekehrt in die Welt der verschwundenen  Insel Atlantis, von der er
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