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Der träumende Diamant 1 - Feuermagie

Titel: Der träumende Diamant 1 - Feuermagie
Autoren: Shana Abé
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bestimmt nicht erzählen.«
    Sie schloss den Mund. Das Hundegebell hatte nachgelassen und wurde zu einem immer schwächer werdenden Echo.
    »Was ist mit Zane?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Gibst du ihn ebenfalls frei?«
    »Meine Liebe, so schwer es für dich auch sein mag, dies zu glauben: Dein dreckiger Lausebengel hat mich nie auch nur im Geringsten interessiert. Alles, was ich wollte, war sein Schweigen. Davon ist er nicht entbunden, aber ansonsten … ja. Er ist frei, sich noch viele Jahre ganz und gar dem Diebstahl zu widmen; das ist mir vollkommen gleichgültig.«
    »Er wird uns nicht verraten«, sagte Rue.
    Der Marquis lächelte leicht gequält. »Selbst, wenn … Mittlerweile glaube ich, dass das auch keine Rolle mehr spielt. Nach der letzten Nacht bezweifle ich, dass irgendjemand ihm glauben würde. Wir haben jetzt eine ganze Stadt voller Zeugen, und niemand schien wegen fliegender Drachen besonders
in Panik geraten zu sein.« Er blickte auf die Rosen hinunter. »Ich vermute mal, es war eine ziemlich gute Vorstellung.«
    Sie malte langsam mit dem Finger einen Kreis auf ihrem Laken. »Ich habe gehört, wie die Leute sagten, du wärest eine neue Art von Schattenfigur, die an den Himmel projiziert wurde.« Sie zuckte mit den Achseln. »Die Leute werden sich schon irgendwas zurechtlegen, vermute ich.«
    »Besonders die Betrunkenen.« Christoff stieß seufzend die Luft aus. »Ich habe, Gott weiß wie sehr, versucht, ihn wegzuziehen; ich habe mich darum bemüht, dass wir möglichst hoch in der Luft waren. Aber er wollte einfach nicht …« Er ließ die Worte in der Luft hängen, und sein Gesichtsausdruck wurde abweisend.
    »Ihr wart nicht sehr lange zu sehen«, sagte sie sanft.
    »War es für dich auch so?« Er nahm eine der Rosen aus der Vase, schüttelte das Wasser vom Stiel und brachte sie zum Bett. Dann setzte er sich neben sie, ohne sie zu berühren. »Ich habe gehört, wie er dir von der Grafschaft erzählt hat. War es für dich auch so? Hast du dich wie eine Außenseiterin gefühlt? So, als würdest du nicht dazugehören?«
    »An jedem einzelnen Tag.« Außer, wenn du mich angesehen hast.
    Sein Haar war lang und ungebändigt, ein Schwall von dunklem Gold über seinen Schulterblättern. Seine Rückenmuskeln waren glatt und geschmeidig. Rue hob ihre Hand und fuhr mit den Fingern durch seine Haarsträhnen. Seine Haut darunter fühlte sich herrlich warm an.
    Kit rupfte ein Blütenblatt von der Rose und ließ es auf den Teppich schweben. »Es wird nicht leicht werden«, sagte er, »die Lebensweise des Stammes zu ändern. Das wird keine einfache Aufgabe sein.«

    »Nein.«
    Ein weiteres Blütenblatt fiel hinunter. »Vielleicht magst du mir schreiben. Mir Vorschläge machen.«
    »Vielleicht.«
    »Rue.« Er drehte sich herum, um ihr ins Gesicht zu sehen. Sie ließ seine Haare aus ihrer Hand gleiten. »Du willst nicht, dass ich wirklich so edel bin, oder?«
    »Ich glaube, ein wenig Edelmut wäre für deinen Charakter ganz dienlich, Lord Langford.«
    »Ein wenig. « Er lachte angestrengt und unfroh und schloss die Augen. »Mein Gott, du hast Fenster in meiner Seele geöffnet, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existierten. Du hast mich dazu gebracht zu glauben, dass Hoffnung besteht, dass ich vielleicht der Mann werde, der ich immer sein wollte.« Er blickte hinunter auf die Rose und riss impulsiv alle restlichen Blütenblätter auf einmal ab. Wie auf einem Gemälde fielen sie von seiner Handfläche. »Rue-Liebling - Clarissa -, mag es nun gut oder schlecht sein, du hast mein Herz angerührt. Ich glaube nicht, dass ich ein edler Mensch sein kann, ohne dich an meiner Seite, ohne dass du mich Tag für Tag anspornst. Ich bin ein verdammt dickköpfiger Bursche. Weißt du das nicht?«
    Sie antwortete nicht. Er warf den Stängel zu Boden und sah mit gerunzelter Stirn auf ihre Knie, als ob ihn das darübergespannte weiße Unterhemd quälte. Er berührte ihren Arm und strich mit seiner Hand sanft über ihre nackte Haut, dann hob er ihre Hand und drückte seine Lippen auf die Innenseite ihres Handgelenks. Seine Küsse waren erregend, sie zogen sich wie zarte, kleine Schmetterlinge hoch und höher bis in ihre Armbeuge. Rue hielt unwillkürlich den Atem an.
    Er presste seine Wange an ihren Arm. »Dir ist doch wohl klar, wenn du mich nicht endlich doch noch heiratest, dann
werde ich ein griesgrämiger alter Mann, so wie die Übrigen vom Rat. Ich brauche dich, damit du mich rettest.«
    »Ja«, willigte sie ein. »Aber
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