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Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)
Autoren: Kari Köster-Lösche
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Sibbersen«, sagte Asmus. »Ich werde es gerne annehmen. Herzlichen Dank.«
    »Dann ziehen Sie ein, wann immer Sie mögen.« Damit wandte sich Sibbersen um und rannte nach draußen, wahrscheinlich wieder den Tränen nah.
    Dann trat Jep seinen Dienst an. Asmus zog ihn in das Verhörzimmer und machte die Tür zu. »Du, Jep«, begann er, »du erinnerst dich doch an den dänischen Landstreicher …?«
    »Sicher.«
    »Er soll Geld bei sich gehabt haben, in einer Leinentasche. Weißt du etwas davon?«
    »Er hatte kein Geld!«, sagte Jep bestimmt. »Das kann ich beschwören, Asmus. Aber es waren allerhand Fußspuren neben der Leiche zu sehen, als wir ankamen. Drei verschiedene Schuhgrößen und Hundepfoten. Ein Lister Däne hatte Wache gestanden, und wir ließen ihn gehen, nachdem er Auskunft gegeben hatte. Der war in Ordnung.«
    »Du beruhigst mich unendlich, Jep«, sagte Asmus erleichtert. »Es war Geld da. Aber während der Lister Bernsteinsucher Boysen alarmierte, müssen mehrere Passanten den Toten bemerkt haben, unter ihnen ein Mann mit Hund. Einer hat das Geld verschwinden lassen. Den Dieb werden wir wohl nicht mehr kriegen.«
    Der Concierge Gerrit klebte mit schweißnassen Händen an seinem Tresen, als Asmus und Matthiesen in Uniform die Dünenhalle betraten, und Tropfen liefen ihm an denSchläfen entlang. »Sie wollen sicher zum Geschäftsführer unseres Hauses …«
    »Nein, wir möchten durchaus gerne zu Ihnen. Sie sind doch Gerrit Erken?«
    Erken nickte mit blassem Gesicht. Er wusste, um was es ging. Vor allem schien er sich im Sinne des Strafgesetzes schuldig zu fühlen.
    »Wir möchten gerne mit Ihnen reden. Am besten, ohne dass Gäste mithören.«
    »Wir haben kaum noch welche«, murmelte Erken und wies ihnen den Weg in einen Raum, der sich mit seinen Regalen als Aufbewahrungsraum für Gepäck entpuppte, aber immerhin drei Stühle aufwies. »Bin ich verhaftet?«
    »Haben Sie denn einen Grund, das anzunehmen?«
    Erken schluckte nur schwer, ohne zu antworten.
    »Wir möchten zunächst nur mit Ihnen reden, Gerrit Erken. Wir gehen davon aus, dass Sie uns als gesetzestreuer Bürger helfen wollen.«
    »Ja, natürlich«, krächzte Erken. Der Sopran, mit dem er sich vor Ose aufgespielt hatte, war ihm völlig abhanden gekommen.
    »Wie lange geht dieser Austausch von Briefen und Geld zwischen Jacobsen und Jörn Frees im Strandkorb schon?«
    Erkens Blick wanderte ziellos durch die Regale, während er nach einer Antwort suchte. Asmus folgte seinem Blick, um festzustellen, dass zur Zeit nicht mehr als vier Gepäckstücke aufbewahrt wurden: Ein Symptom für die schlechte Wirtschaftslage. »Zwei, drei Jahre vielleicht.«
    Asmus holte tief Luft. Das war seine wichtigste Frage gewesen, bestätigte die Antwort doch, dass Jacobsen der Auftraggeber der Überwachung von Vater und Sohn Sibbersen war. »Und Sie?«
    Erken wedelte abwehrend mit der Hand. »Ich habe damit nichts zu tun. Ich befördere nur die Botschaften meines Arbeitgebers. Gehört zu meinen Aufgaben.«
    »Wer hat Cord Sibbersen ermordet?« Asmus wollte dringend wissen, wie weit der Concierge in das Verbrechen eingebunden war.
    Ein überheblicher Zug legte sich um Gerrit Erkens Mund.»Woher soll ich das wissen? Ich weiß nicht einmal, dass er ermordet wurde. In der Zeitung stand davon nichts.«
    »Wie kommt es dann, dass Sie Cords Gepäck hier stehen haben? Die Reisetasche, mit der Cord Sylt verlassen wollte, aber nie verlassen hat?«, fragte Asmus im sanftesten Ton, der ihm möglich war.
    Die Reaktion war entsprechend. Obwohl es ein Schuss ins Blaue gewesen war, fuhr Erken herum und starrte auf die weinrote Reisetasche, die jeder Dame hätte gehören können, die auf Eleganz wert legte.
    »Sie ist beschlagnahmt«, erklärte Asmus, um Klarheit zu schaffen, und Matthiesen holte sie aus dem Regal. Er zeigte Asmus den Kofferanhänger, der als Besitzer Cord Sibbersen auswies. »Wem sollten Sie das Gepäck übergeben, Herr Erken?«
    »Rörd Jacobsen natürlich«, platzte Erken heraus. »Aber der hat Sylt verlassen, und dem Dienstpersonal ist nicht zu trauen.«
    »Jacobsen hat sich in Sicherheit gebracht. Ich weiß. Nun haben wir nur noch Sie, Gerrit Erken, als Mittäter oder als Zeugen, wie Sie wollen.«
    »Als Zeugen natürlich!«, rief Erken voller Angst aus. »Ich beantworte alles!«
    »Das ist lobenswert. Also noch einmal die Frage: Wer hat Ihrer Meinung nach Jörn Frees den Auftrag gegeben, Cord Sibbersen zu ermorden?«
    »Jacobsen! Er musste doch Bonde Sibbersen
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