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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht
Autoren: Ginna Gray
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Sicherheit sein können. Pech für uns. Weil sie es bis auf die Straße geschafft hat, fällt sie in unseren Bezirk. Knapp.” Casey deutete auf den anderen Straßengraben. “Die Stadtgrenze verläuft an der Böschung. Nur fünf Meter weiter in die Richtung, auf der anderen Seite des Baches, dann wäre dieser Fall dem Sheriff in den Schoß gefallen. Wie die beiden anderen Fälle.”
    Dennis schnaufte verächtlich. “Und nun haben wir den Ärger am Hals. Was wahrscheinlich bedeutet, dass wir mit diesem widerlichen arroganten Typen zusammenarbeiten müssen.”
    “Ach, erinnere mich bloß nicht auch noch daran”, bat Casey. “Ich hatte erst eine Tasse Kaffee, ja?”
    “Drei Morde an Frauen in zwei Monaten.” Dennis schüttelte seinen Kopf. “Das ist Rekord für diese Gegend.”
    Mit knapp über 90.000 Einwohnern zählte Mears zu den größten Städten im Westen Colorados. Die Stadt wuchs ständig, dank der zuziehenden Rentner und Großstädter, die den Massen und der Kriminalität der Metropolen zu entkommen versuchten.
    Die Innenstadt bestand aus den typischen Bürogebäuden und Geschäften. Es gab reiche Viertel, Slums, einen historischen Stadtkern und moderne Wohngegenden, in denen die Mittel- und die Oberschicht wohnten, die sich durch den Norden und den Süden der Stadt zogen.
    Mears, Colorado, lag in einem tiefen, schmalen Tal zwischen zwei lang gestreckten Bergketten. Die Industrie- und Handelskammer bezeichnete die Stadt als “pittoreskes Paradies der Rocky Mountains”, Casey und ihre Kollegen hatten jedoch eine realistischere Sicht auf ihre Heimatstadt.
    Wie in jeder Stadt, so gab es auch in Mears Überfälle, Kneipenprügeleien, Vergewaltigungen und Drogenhandel – und ab und zu sogar einen bewaffneten Bankraub. Aber die durchschnittliche Anzahl der Morde im gesamten Regierungsbezirk pendelte sich gewöhnlich bei achtzehn oder zwanzig ein. Dieses Jahr allerdings wurden schon vierzehn Morde gezählt, und es war erst der 1. Juni.
    Die Tötungsdelikte, mit denen sie sich beschäftigten, waren hauptsächlich Morde aus Leidenschaft, das Ergebnis eines Ehekrachs oder wenn der betrunkene Ex nach einer Auseinandersetzung eine Waffe in die Hand bekam. Soweit Casey wusste, hatten sie es bisher noch nie mit einem mordenden Psychopathen zu tun gehabt.
    Sie stand auf und ging um die Leiche herum. “Aufgrund der Größe der Wunde würde ich sagen, dass der Mörder ein großkalibriges Jagdgewehr benutzt hat. Zweimal auf sie zu schießen, erscheint mir ein bisschen übertrieben gewesen zu sein. Schon der erste Schuss muss sie tödlich getroffen haben.”
    “Ja”, stimmte ihr Dennis zu. “Entweder hatte er es wirklich auf sie abgesehen, oder er wollte ganz sichergehen, dass sie wirklich tot ist. Ich glaube, bei der Patrone handelt es sich um eine .300 Winchester Magnum. Es gibt fünf oder sechs Jagdgewehre, für die diese Patronen benutzt werden. Ich habe auch einige davon zu Hause.”
    “Die hatten mein Vater und meine Brüder auch”, fügte Casey hinzu. “Mit so einer großen Patrone kann man mühelos einen Elch auf einige hundert Meter erlegen.”
    “Hm. Die Ausschusswunden liegen einige Zentimeter tiefer als die Einschusslöcher”, bemerkte Casey. Sie stand wieder auf und starrte den Hügel hinauf. “Die Schüsse müssen von dort oben gekommen sein. Schau mal, du kannst sogar noch ihre Fußspuren im Frost auf der anderen Seite des Baches erkennen. Dort muss sie aus dem Wald herausgekommen sein.”
    “Dann kann der Todeszeitpunkt noch nicht lange her sein.”
    “So, wie unser Zeuge sagte, ist es weniger als eine halbe Stunde her.”
    Dennis riss überrascht die Augen auf. “Wir haben einen Zeugen? He, da haben wir aber Glück gehabt.”
    “Das hoffe ich. Aber das hängt davon ab, was er wirklich gesehen hat.” Casey suchte mit den Augen den ganzen Berg ab. “Der Killer ist vielleicht noch da oben und beobachtet uns.”
    Dennis zog die Stirn in Falten. “Oder macht sich an sein nächstes Opfer heran.” Wie zufällig veränderte er seinen Standort, sodass er nun zwischen dem Berg und Casey stand.
    Auch wenn es ganz zufällig erschien, war es Casey nicht entgangen. “Was machst du da?”, fragte sie ihn und knuffte ihn auf den Arm. “Du bist mein Partner, nicht mein Beschützer. Ich dachte, das hätten wir schon vor Jahren geklärt.”
    “Ja, aber der Psycho knallt Frauen ab, nicht Männer. Außerdem weißt du, dass Mary Kate mich umbringen würde, wenn dir etwas passiert.”
    “Oh,
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