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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht
Autoren: Ginna Gray
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ihr und drehte sie um. Dann schlug er sie kräftig ins Gesicht.
    “Warte, du …” Mark machte einen Schritt nach vorn, aber Keith schnauzte ihn an: “Du bleibst genau da stehen!” Dann hielt er den Lauf seiner Pistole Casey an die Stirn.
    Zähneknirschend wich Mark zurück.
    “Also mach, dass du wieder zu deinem Liebhaber zurückkommst, und dann verschwinden wir von hier”, grunzte Keith und gab ihr einen Schubs.
    Dennis ist schon auf dem Weg, dachte Casey. Solange musste sie ihn ruhig halten. “Es ist schlimm genug, dass du all diese unschuldigen Frauen umgebracht hast, aber wie konntest du nur Tim töten?”, fragte sie. “Deinen Partner? Wie
konntest
du das tun?”
    “Tja, ich habe mich schon wegen ihm schlecht gefühlt, irgendwie. Ich mochte ihn. Aber ich hatte keine Wahl. Ich wusste, dass er dich nie aufgeben würde.”
    Casey gab sich keine Mühe, ihren Ekel zu verbergen. “Du schlechter Mensch, wenn man dich überhaupt so nennen darf.”
    “Ruhig, ganz ruhig”, flüsterte ihr Mark zu, aber sie war zu aufgebracht, um seiner Warnung Beachtung zu schenken.
    Sie sah Keith vom Scheitel bis zur Sohle an und rümpfte die Nase. “Hast du tatsächlich geglaubt, ich würde dich heiraten, bloß weil Tim nicht mehr da war? Niemals. Nicht im Leben.”
    “Hey, so redest du nicht mit mir. Ich habe dich nicht ungerecht behandelt. Ich habe dir ein Jahr gegeben, um um Tim zu trauern, bevor ich dich überhaupt gefragt habe, ob wir ausgehen wollen. Aber jedes Mal hattest du eine andere Ausrede.”
    “Was? Du hast mich nie gefragt, ob wir ausgehen wollen.”
    “Aber sicher habe ich das getan. Ich habe dich unzählige Male gefragt, ob wir nach der Arbeit noch etwas zusammen trinken gehen wollen oder ob wir essen gehen.”
    Casey starrte ihn angewidert an. Sie erinnerte sich an die Male, bei denen er sie kürzlich scheinbar ganz spontan eingeladen hatte. Fast jeden Tag schlug jemand von den Kollegen vor, bei Muldoon’s noch nach der Arbeit einen trinken zu gehen oder dort etwas zu essen. Das war nichts Ungewöhnliches. Sie hatte angenommen, dass es bei Keith genauso gewesen war. Er war einfach nur einer von den vielen Kollegen gewesen.
    Keith sah sie mit einem seltsamen Blick an. Er schien nirgendwo genau hinzusehen. Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    “Und was diese Frauen angeht, da brauchst du deine Sympathie nicht zu verschwenden. Sie waren nicht unschuldig. Keine von ihnen. Ich habe sie gezielt ausgewählt, denn alle waren sie dumme, eitle Kreaturen. Sie waren eigentlich wertlos. Ich bin sicher, dass du ihre Unterlagen gelesen hast. Jede hat deinen Liebhaber dafür bezahlt, dass er sie schöner machte. Sie waren alles kleine, egoistische Huren. Alles, was für sie zählte, war ihr Aussehen, um bei Männern Aufmerksamkeit zu erregen. Das erste Mal, als ich die Krankenakten vom Doktor las, hatte ich das Gefühl, auf ein ganzes Nest von Schlampen gestoßen zu sein, die ich alle ausrotten musste.”
    “Warum ist es so schlimm, wenn eine Frau ihr Aussehen verändert? Das ist doch kein Vergehen?”
    “Das sollte es aber sein!”, schrie er. “Besonders, wenn sie so von ihrem Aussehen besessen ist, dass sie ihren Mann und ihre Kinder verlässt! So wie meine Mutter.”
    “Was? Du hast mir doch erzählt, dass sie gestorben ist.”
    “Ich habe gelogen. Die Fotze hat sich die Möpse vergrößern lassen und hat uns einfach sitzen gelassen. Sie ist nach Hollywood gegangen, um Schauspielerin zu werden.” Keith lachte bitter auf. “Und weißt du, wie erfolgreich sie war? Sie hat in einer Reihe von Pornofilmen mitgespielt. Mein Dad hatte sich sogar einige von ihnen gekauft. Wenn er richtig betrunken war, hat er sie sich angesehen. Wie krank ist das denn?” Keith hielt auf einmal inne und holte tief Luft, als wolle er sich wieder in die Gewalt bekommen. Langsam verschwand dieser bedrohliche Blick aus seinen Augen.
    Er sah Mark voller Hass an. “Als du meine Einladungen immer ausgeschlagen hast, da wusste ich noch nicht, dass dieser Typ da im Spiel war, und dass er versuchte, das zu bekommen, worum ich mich so sehr bemühte. Das wollte ich nicht zulassen.”
    “Also hast du auf Mark geschossen?”
    “Ja, ich habe auf ihn geschossen. Ich hätte ihn auch getötet, wenn er sich nicht zum rechten Zeitpunkt umgedreht hätte.”
    Keith wandte sich wieder zu Casey. Er strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange und sah sie mit Bedauern an. “Schade, dass du es herausfinden musstest, dass ich diese Frauen
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