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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht
Autoren: Ginna Gray
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umgebracht habe. Jetzt muss ich dich auch töten. Die ganze Mühe war umsonst. Aber was soll’s. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.” Er deutete mit der Pistole zur Tür. “Genug geplaudert. Es ist Zeit zu gehen. Los.”
    “Warten Sie, Watson, Sie werden nirgendwo hingehen.”
    “Dennis! Gott sei Dank!” Nie war Casey in ihrem Leben so erleichtert gewesen, ihren Partner zu sehen. Dennis stand im Türrahmen und zielte mit seiner Waffe auf Keith.
    Blitzschnell griff Keith nach Casey und zog sie als lebendiges Schild vor sich. Dann schoss er auf Dennis. Das Geräusch des Schusses war ohrenbetäubend.
    Casey schrie auf, während Dennis mit einem “Uff” umfiel wie ein Baum. Seine Waffe fiel aus der Hand und landete mit Getöse einige Meter von ihm entfernt auf dem Boden.
    “Dennis! Oh Gott, Dennis!” Casey versuchte verzweifelt, zu ihm zu gelangen, aber Keith hielt sie einfach zu fest. Mit der Pistole bedeutete er Mark, das Büro zu verlassen. “Du gehst zuerst, und denk dran: Eine falsche Bewegung, und Casey muss dran glauben.”
    “Damit kommen Sie nicht weit, Watson”, warnte Mark ihn.
    “Ach ja? Das werden wir ja noch sehen.”
    Sie mussten über Dennis Körper hinweg einen großen Schritt machen, um das Büro zu verlassen. Casey sah auf ihn hinab, ihr rannen die Tränen über das Gesicht. “Es tut mir leid, Partner, es tut mir so leid.”
    “Maul halten”, befahl Keith. “Ich kann nur sagen: Gott sei Dank. Ich konnte den Typen nie leiden.”
    “Wo gehst du mit uns hin?”
    Keith lachte. “Wir gehen auf die Jagd.”
    Im Lastenaufzug auf dem Weg nach unten schloss Casey die Augen und dachte an Mary Kate, an den kleinen Roger und die Babys. Sie hatte das Gefühl, ein Amboss läge ihr auf dem Herzen.
    Danny wartete schon im Lieferwagen vor der Tür. Keith schob sie und Mark auf die Ladefläche und schlug die Tür zu.
    “Warum sind Casey und Mark hier?”, fragte Danny, sobald Keith auf dem Beifahrersitz saß. “Warum tragen sie Handschellen?”
    “Ist egal. Fahr einfach los. Ich sage dir, wohin.”
    “Aber …”
    “Verdammt, Danny, ich sagte doch: Fahr!”
    “Okay. Sei nicht böse auf mich, Keith. Ich mag es nicht, wenn du mich anschreist.”
    “Tu einfach, was ich dir sage, dann werde ich auch nicht böse, okay, Kumpel?”
    “Okay”, stimmte Danny zu und sah seinen Bruder skeptisch an.
    In dem Laderaum lagen lange Kescher, Algenreiniger und verschiedene Chemikalien herum. Alles roch nach Reinigungsmitteln. Casey schaute auf den kotzgrünen Teppich und dachte an die anderen Frauen, die hier verängstigt und geschockt gelegen und darauf gewartet haben mussten, was ihnen noch bevorstand. Sie schüttelte sich. Einen Augenblick lang hatte sie das Gefühl, sie müsste sich übergeben.
    “Was meinst du, wohin er uns bringt?”, flüsterte Mark.
    Casey hatte aufmerksam zugehört, als Keith Danny die Anweisungen gegeben hatte. Sie hatte keinen Zweifel daran, wohin sie fuhren. “Ich glaube, er bringt uns in sein Lieblingsjagdgebiet. Wir fahren zu dem Forstweg, der oben aus der Stadt heraus und in den Wald führt. Dort wurden auch die letzten drei Opfer gefunden.”
    Mark sah sie entsetzt an, und deshalb wurde ihr klar, dass Mark anscheinend erst jetzt begriff, was Keith mit ihnen beiden vorhatte.
    Wie Casey erwartet hatte, bog der Lieferwagen links ab und begann, die engen Haarnadelkurven der Schotterstraße hinaufzufahren.
    Sie nahmen drei Kurven, bevor Keith seinem Bruder befahl, rechts heranzufahren. Er stieg aus und öffnete die hinteren Türen des Wagens. Dann befahl er ihr und Mark auszusteigen. Casey bemerkte, dass Keith seine Dienstpistole durch ein Jagdgewehr ersetzt hatte.
    Sobald sie aus dem Wagen ausgestiegen war, sah Casey durch die Bäume unter ihnen das goldene Dach der First National Bank und die Kirchturmspitze der Baptist Church. Sie stellte fest, dass sie sich an genau dem Ort befanden, wo Keith Becky Belcamp freigelassen hatte. Es war die Stelle, wo er ihr die Fußspuren des Opfers und die Reifenspuren gezeigt hatte, wo er vier Stunden zuvor das arme Mädchen erschossen hatte. Die Unverfrorenheit dieser Handlung drehte Casey den Magen um.
    Keith sah sich um. “Wir haben nur noch eine Stunde Tageslicht, aber das sollte reichen. Wir machen jetzt eine kleine Jagd. Danny, nimm ihnen die Handschellen ab.”
    “Okay. Was willst du tun, Keith?”
    “Egal. Tu nur, was ich dir sage, dann gehst du zurück in den Wagen.”
    Danny öffnete Caseys Handschellen zuerst, dann
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