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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet
Autoren: Jean G. Goodhind
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Testosteronspiegel hebt und meine Nerven beruhigt. Ich hab das in einem alten Buch gelesen.«
    Sie schaute ihn an. »Na gut. Tu, was du nicht lassen kannst.«
    Noch ein tiefer Atemzug folgte. Dann befreite er seine Hand aus der ihren, strich ihr sanft über den Rücken und kniff ihr in die rechte Pobacke.
    »Gut. Jetzt bin ich so weit.«
    Honey war ein wenig warm geworden, und sie schaute ihn fragend an. »Aus welchem Buch war das denn?«
    »Bin mir nicht sicher. Könnte das Kamasutra gewesen sein.«
    Honey grinste. »Das hätte ich mir denken können.«
    Honeys Tochter Lindsey wirbelte auf ihrem Drehstuhl hinter dem Empfangstresen zu ihnen herum.
    »Armer alter Steve. Du siehst aus wie ein Christ, den man gleich den Löwen zum Fraß vorwerfen wird.«
    »So fühle ich mich auch«, murmelte er.
    »Weißt du, dass Steve eine römische Münze besitzt, Lindsey?«
    Lindsey warf ihr einen amüsierten Blick zu. »Ach, wirklich?«
    »Zeig ihr die Münze«, forderte Honey Steve auf.
    »Das ist doch bloß eine Münze«, sagte er mit einem Seufzer, tat aber wie befohlen.
    »Claudius«, meinte Lindsey. »Während seiner Herrschaft als Kaiser von Rom wurde Britannien erobert.«
    »Ist die wertvoll?«, fragte Honey.
    Lindsey schüttelte den Kopf. »Eine allein nicht. Ein ganzer Haufen, das würde einiges bringen. Goldmünzen wären am besten, obwohl dann die Krone ihren Anspruch darauf erheben würde und ihren Anteil forderte, ehe du auch nur einen Penny bekommen hast.«
    Mutter und Tochter mussten einander nur anschauen und wussten sofort, dass sie das Gleiche dachten. Dieser hartgesottene Polizist hatte einen butterweichen Kern – zumindest wenn es darum ging, vor einem Publikum zu sprechen. Diese Unterhaltung über Münzen und verborgene Schätze hatte ihn ein wenig beruhigt, zumindest eine Zeitlang. Der Augenblick war verstrichen, und er starrte schon wieder auf die Tür zum Konferenzraum.
    Wie ihre Mutter hielt Lindsey den Blick auf Doherty gerichtet, als sie sagte: »Was hat meine Großmutter gewollt?«
    Honey antwortete mit leiser Stimme: »Deine Großmutter braucht für sich und ihre Freundinnen einen Taxichauffeur zu einer Beerdigung. Es ist draußen vor der Stadt – die Friedwiese in Much Maryleigh. Ich habe den schwarzen Peter gezogen.«
    »Dann man los.«
    »Ich mach’s doch ...«, fing Honey an, ehe sie begriff, das Lindsey sich mit diesen Worten an den Mann gerichtet hatte, der wie festgewurzelt neben ihr stand und immer noch starr auf die Tür glotzte.
    Honey drückte Dohertys Hand. »Okay?«
    Er schaute sie dankbar an und nickte.
    »Dann bringe ich dich jetzt rein.«
    Von drinnen vernahm man das leise Gemurmel des Vereins der Agatha-Christie-Freunde. Die meisten waren über fünfzig. Der Organisator, ein Mann namens Charles Sheet, war jünger. Hinter seiner Designerbrille leuchtete der ernsthafteBlick des Hirten, der seine Schäfchen hütet. Sein Haar war dunkelblond und schulterlang. Ein paar Barthaare sprossen auf seinem Kinn, aber nicht genug, als dass man von einem schicken Dreitagebart hätte reden können. Lindsey hatte ihrer Mutter gestanden, dass sie ihre Augen kaum von diesen paar Härchen abwenden konnte.
    »Ich möchte sie ihm auf der Stelle auszupfen«, hatte sie gesagt. Hätte Lindsey sie nicht darauf aufmerksam gemacht, hätte Honey sie vielleicht nicht einmal bemerkt, aber nun konnte sie kaum woandershin schauen. Die wenigen Haare sprossen drahtig aus seinem Kinn. Honey riss sich von dem Anblick los und konzentrierte sich darauf, Doherty vorzustellen.
    »Oh, Detective Inspector, meine Gruppe findet es großartig, Sie endlich kennenlernen zu dürfen.«
    Honey trat ein paar Schritte zurück und überließ dem begeisterten Mr. Sheet das Feld, der mit weit ausgebreiteten Armen auf Doherty zueilte, ihn dann zum Rednerpult führte und die buntgemischte Zuhörerschaft um Ruhe bat.
    Sie schaute kurz zu, während Mr. Sheet Doherty mit ein paar Worten vorstellte und das Publikum applaudierte. Steve stand auf. Sie sah, dass seine rechte Hand den Tisch fester packte, als er ihre rechte Pobacke gepackt hatte. Sie lächelte. Alles würde gut werden.

Drei
    C. A. Wright hatte ein selbstzufriedenes Lächeln auf dem Gesicht. Er lag ausgestreckt auf einem bequemen Bett in einem schönen kleinen Hotel am Laura Place. Obwohl es klein war, war es wunderschön eingerichtet und die Atmosphäre hätte beinahe die eines 5-Sterne-Hauses sein können.
    C. A. Wright streckte seine kurzen dürren Beine aus und langte nach dem
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