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Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Titel: Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)
Autoren: Rebecker, Renate Gatzemeier
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fest, dass der Unfallverursacher im Anschluss an das Unglück Fahrerflucht begangen hat und dieses Verhalten zählt auch nicht gerade zu den typischen Kavaliersdelikten. … Eine Frage hätte ich noch. Was sagen Ihnen die Namen der beiden getöteten Männer?“
    „ Wie bitte? Wieso sprechen Sie von zwei Toten? Ich denke, nur Daniel hat es voll erwischt und der alte Mann lebt noch?“ Sichtlich irritiert starrte er die Kommissarin an.
    „ Leider ist auch Herr Müllerich zwischenzeitlich an den Folgen der schweren Verletzungen gestorben. … Bitte beantworten Sie doch einfach meine Frage. Kannten Sie Herrn Müllerich und Herrn Flohsing?“
    „ Den Müllerich vom Sehen, wenn er mit seinem Labrador unterwegs war. Aber Daniel ist während der Grundschulzeit mal in meiner Klasse gewesen. Er wohnte eigentlich nicht mehr hier in Berzberg, sondern besuchte nur ab und zu seine Eltern. Ehrlich gesagt, hatten wir seit damals keinen Kontakt zueinander. Gerüchten zufolge soll er sich in Drogenkreisen bewegt haben und das ist als Sportler nun überhaupt nicht mein Ding.“
    „ Kann ich durchaus verstehen.“ Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Ich melde mich, sobald es etwas Neues gibt. Und danke Ihnen für die Zeit, die Sie sich genommen haben, um meine Fragen zu beantworten.“
    „ Gern geschehen. Ich muss dann auch mal wieder an die Arbeit.“
    „ Durchaus möglich, dass wir dienstlich noch miteinander zu tun haben werden Herr Baberg.“
    „ Wie meinen Sie das denn?“
    „ Na ja, wegen der Halterfeststellungen, die noch durchzuführen sind. … Die tätigt man doch in der Regel beim Straßenverkehrsamt, oder etwa nicht?“
    „ Doch, schon. Aber dafür bin ich nicht zuständig. Da müssen Sie sich schon an meine Kollegen wenden.“
    „ Das werde ich zu gegebener Zeit veranlassen, worauf Sie sich verlassen können.“ Im Weggehen winkte sie ihm andeutungsweise zu.
    Wieder im Dienstwagen, klingelte ihr Handy.
    „ Ja, was gibt es denn, Norman?“
    „ Hi, Daja. Ich befinde mich auf dem Rückweg von der Staatsanwaltschaft und fahre umgehend zur Dienststelle zurück. Wann kannst du da sein?“
    „ Kommt ganz darauf an, was du mir Dringendes zu berichten hast.“
    „ Ich bringe ein paar überaus interessante Akten mit, die uns eventuell weiterhelfen könnten.“
    „ Gut, dann verschiebe ich meine Befragungen kurzerhand auf einen späteren Zeitpunkt und laufe ebenfalls die Dienststelle an. Bin in einer Viertelstunde da.“
    „ Okay, bis gleich.“
    Kurz nach 13 Uhr auf dem Kriminalkommissariat in Berzberg
    Sechs dicke Akten lagen übereinandergestapelt vor Kriminaloberkommissar Norman Nessel auf dem Schreibtisch. Den Kopf in die Hände gestützt, schien der smarte Schwiegersohn Typ vertieft in eine vor sich liegende, siebte Akte, zu sein. In Gedanken versunken, merkte er nicht einmal, dass Daja Cornelius das Büro betreten hatte.
    „ Hallo!“, rief sie und warf ihre Jacke über die Stuhllehne. „Sag schon, was hast du herausgefunden?“ Wissbegierig stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schielte ihrem Kollegen von hinten über seine Schulter.
    Norman Nessel verschränkte die Arme hinter dem Kopf und streckte seine Beine unter dem Schreibtisch aus.
    „ Es gibt insgesamt nur sieben Fälle, an denen Oberstaatsanwalt Müllerich im gesamten letzten Halbjahr seiner Dienstzugehörigkeit mitgewirkt hat. Vier Vorgänge davon führten am Ende der jeweiligen Verhandlung lediglich zu einer Ersatzfreiheitsstrafe. In allen vier Fällen konnten die Delinquenten ihre Strafe in Form einer zu zahlenden Geldstrafe abgelten. In den anderen drei, schwerwiegenderen Vorgängen, wurden die Täter jeweils zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Einer davon aber bereits vor einem Jahr wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Somit sollten wir den ausschließen können, denn einen Rachefeldzug erst ein Jahr später zu starten, erscheint mir doch ein bisschen weit hergeholt. Demzufolge bleiben nur noch zwei böse Buben übrig.“ Grinsend sah er seine Kollegin an.
    „ Für den Anfang gar nicht mal so schlecht. Du hast gute Arbeit geleistet, Norman.“ Anerkennend knuffte sie ihm in die Rippen. „Wenn es tatsächlich so ist, dass der werte Herr Staatsanwalt nur diese paar Vorgänge bearbeitet hat, dann dürften sich unsere Ermittlungen diesbezüglich nicht allzu lange hinziehen. Immer vorausgesetzt, der Mörder ist nicht ganz so clever wie er meint, sondern denkt und handelt in unserem Sinne. Dennoch sollten wir alle
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