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Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Titel: Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)
Autoren: Rebecker, Renate Gatzemeier
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anderen Kandidaten nicht von vornherein außer Acht lassen, sondern sie allenfalls lediglich ein bisschen auf die Seite verfrachten.“ Grienend demonstrierte sie ihre Ansicht und schob den Aktenstapel zur Mitte des angrenzenden Schreibtisches der gegenüberliegenden Seite.
    „ Meinetwegen kann er da bis Weihnachten liegenbleiben.“, lachte Norman und zündete sich eine Zigarette an. „Magst du auch eine?“, fragte er und hielt seiner Kollegin die Schachtel vor die Nase.
    „ Oh je, eigentlich wollte ich nicht mehr so viel rauchen. Aber das Gehirn arbeitet unter Nikotin einfach viel besser.“ Lachend ergriff sie die Gelegenheit beim Schopf und inhalierte genießerisch. „Ah, das tut richtig gut. Wenn ich dazu jetzt noch einen frisch aufgebrühten Kaffee hätte, könnte es perfekter nicht sein.“
    „ Hörst du seine gurgelnden Laute nicht? Er läuft schon durch.“ Mit erhobener Hand machte der Oberkommissar seine Kollegin auf das Geräusch aufmerksam. „Die Kaffeemaschine schreit geradezu nach einem Kalkreiniger. Das solltest du dir einmal zu Herzen nehmen, sonst dauert es nicht mehr lange und du darfst dir eine neue kaufen.“
    „ Solange sie noch solch schmatzende Laute von sich gibt, ist die Welt in Ordnung. Entkalker gibt es jedenfalls nicht, eher besorge ich ein Ersatzteil, das ist weniger umständlich.“, frotzelte Daja und widmete sich wieder ihrem gemeinsamen, aktuellen Vorgang. „Zieh doch bitte mal Erkundigungen ein, ob die beiden restlichen Straftäter noch einsitzen. Und wenn ja, bitte mit dem Hinweis in welcher Justizvollzugsanstalt? Wichtig wäre auch zu wissen, ob es sich um Freigänger handelt, oder ob sie innerhalb der letzten Zeit beurlaubt wurden. Bleib dran an der Sache und erstatte mit umgehend Bericht, sobald du Näheres herausgefunden hast. Ich kümmere mich derweil um die eingegangen Anrufe und habe anschließend noch ein Date mit unserem Pressesprecher. Deshalb würde ich meine, wir treffen uns in zwei Stunden wieder. Bis dahin sollte auch Lasse von seinem Einsatz zurück sein. Notfalls sind natürlich Überstunden angesagt.“ Nebenbei schenkte sie Kaffee in ihre Tasse ein und verbrannte sich beim hastigen Trinken prompt die Zunge. „Satan Hacke, war das eben heiß.“ Schmerzlich verzog sie den Mund und ließ etwas kaltes Wasser hinzu laufen, um das Coffein haltige Getränk ein wenig abzukühlen.
    „ Frisch aufgebrüht, werte Kollegin. Sonst beschwerst du dich immer, dass der Kaffee zu kalt ist.“ Lachend wandte er sich wieder seinen Unterlagen zu.
    Gegen Abend
    Der Brief war fertig geschrieben. Sichtlich erregt überflog er die Zeilen noch einmal, bevor er das Schriftstück zusammenfaltete und in den dafür vorgesehenen Umschlag packte. Er würde ihn noch heute in den Briefkasten des Empfängers stecken. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus, als er daran dachte, künftig vermutlich über mehr Geld verfügen zu können. Seine Beobachtungen gedachte er für sich zu behalten. Bis auf eine bestimmte Person sollte niemand anderes davon erfahren. Zumindest vorerst nicht. Nachdem er seine Jacke übergestreift und die Autoschlüssel von dem Garderobenschrank genommen hatte, verließ er die Wohnung so leise wie möglich. Auf dem Weg zum Auto pfiff er gut gelaunt vor sich hin. Wie auch am Vortag, war es um diese Zeit bereits dunkel.
    Seinen Überlegungen zufolge, musste der Adressat des Briefes im letzten Mehrfamilienhaus des Kastanienplatzes wohnen. Hausnummer zwölf. Zielstrebig lenkte er sein Fahrzeug die wenigen Kilometer bis dorthin. Nicht weit entfernt vom Wohnblock fand er unter einer Kastanie eine freie Parklücke und stieg aus dem Wagen aus. Noch einmal tastete er nach dem Umschlag, den er in der inneren Brusttasche verwahrt hielt. Im Schein der Straßenlaterne suchte er die Briefkästen nach einem bestimmten Namen ab. Als er ihn gefunden hatte, blickte er sich noch einmal vorsichtig nach allen Seiten um, bevor er das Kuvert in den Kasten warf. Dann drückte er auf den Klingelknopf und wartete ungeduldig, bis sich über die Gegensprechanlage eine männliche Stimme meldete. Hastig sprach er die wohl durchdachten Worte.
    „ In Ihrem Briefkasten befindet sich eilige Post.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er auf dem Absatz kehrt und hastete zurück zu seinem Wagen. Mit klopfendem Herzen nahm er wieder auf dem Fahrersitz Platz und zündete sich eine Zigarette an. Nebenbei konnte er von seinem Standpunkt aus die außerhalb des Gebäudes angebrachten
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