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Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Titel: Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)
Autoren: Rebecker, Renate Gatzemeier
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genervt nahm er den Telefonhörer ab. „Kriminalkommissariat Berzberg, Beerens am Apparat.“
    „ Guten Morgen, Lasse. Ich bin’s, Kai vom Kriminaldauerdienst.“
    „ Hallo Kai. Was verschafft mir die Ehre schon so früh am Tag?“
    „ Tut mir ausgesprochen leid, dich noch vor dem Frühstück aufzuschrecken, aber wir haben eine Leiche für euch.“
    „ Wieso für uns? Wir sind an einem anderen Fall dran und können uns nebenbei nicht auch noch um einen weiteren Leichnam kümmern.“ Doch bevor er in der Lage war weiterzusprechen, wurde er von seinem Kollegen unterbrochen.
    „ Lasse, ich würde dich ganz bestimmt nicht damit behelligen, wenn ich nicht sicher wäre, dass es euren derzeitigen Vorgang betrifft.“
    „ Wie? Was meinst du denn damit? Spuck es aus.“ Hellhörig geworden, setzte er sich auf die Ecke der Schreibtischkante und drückte den Hörer etwas fester ans Ohr.
    „ Der Tote dürfte euch bekannt sein. Es handelt sich um einen eurer Zeugen.“
    „ Von wem zum Teufel sprichst du, Kai?“
    Das Öffnen der Bürotür lenkte ihn ab. Ärgerlich legte er die Hand über die Muschel und rief dem hereinschneienden Norman zu:
    „ Geht es vielleicht auch ein bisschen leiser?“ Seine Stimme klang gereizt.
    „ Ist ja schon gut.“ Beschwichtigend hob Norman die Hände und bewegte sich demonstrativ auf Zehenspitzen vorwärts.
    „ Ich bin wieder da, Kai. Also, wer ist der Tote?“
    „ Sein Name lautet Tarek Baberg.“
    „ Ach, du heilige Scheiße.“ Mit einem Satz war der junge Kommissar aufgesprungen. „Wie und was ist passiert und wo befindet er sich jetzt?“
    „ Nun mal langsam.“, versuchte ihn der Beamte vom Dauerdienst zu bändigen. „Bis eben wolltest du nicht einmal etwas davon wissen.“
    „ Na, da hatte ich ja auch keine Ahnung, dass es interessant werden könnte.“ Mit der freien Hand fuhr er sich über die pochende Schläfe.
    „ Ein Jogger hat ihn heute Morgen auf dem Kirschberg Grillplatz außerhalb der Ortschaft entdeckt. Er saß mit eingeschlagenem Schädel auf dem Beifahrersitz seines Wagens. Der hinzu gerufene Arzt ist der Meinung, dass ein stumpfer Gegenstand als Tatwaffe infrage kommt. Wichtig für euch wäre noch der Hinweis, dass es sich bei dem Fundort offensichtlich nicht gleichermaßen um den Tatort handelt. Die Ehefrau des Toten hat bereits gestern, spät am Abend, eine Vermisstenanzeige erstatten wollen. Aber du weißt ja selber, wie wir in derartigen Situationen vorzugehen haben. Wir mussten sie mit den üblichen Worten vertrösten, dass volljährige Personen über ihren Aufenthaltsort selber bestimmen können. Es sei denn, dass der begründete Verdacht einer Straftat besteht. Na ja, davon ist sie dann halt doch nicht ausgegangen und wollte in Eigeninitiative noch bei allen möglichen Bekannten anrufen. … Die Benachrichtigung über seinen Tod ist im Übrigen auch noch nicht erfolgt.“
    „ Wir übernehmen den Fall sofort und machen uns gleich auf den Weg zum Tatort. Danke für die prompte Mitteilung.“
    „ Nicht dafür, das ist mein Job.“
    „ Man, man, man.“ Lautstark warf Lasse den Hörer zurück auf die Station und raufte sich die Haare. Gespannt hatte Norman Nessel das Gespräch verfolgt und wartete nun seinerseits auf eine kurze Berichterstattung seines Kollegen. Doch stattdessen griff Lasse Beerens zunächst nach seiner Packung mit den Zigaretten und zog eine daraus hervor. Mit einem Feuerzeug setzte er sie in Brand.
    „ Nun erzähl schon, ich platze fast vor Neugier.“ Während Norman Nessel ihn zusätzlich durch Gesten aufforderte, endlich mit der Sprache herauszurücken, wurde die Bürotür von außen geöffnet und Daja Cornelius wirbelte herein. Im Vorbeigehen warf sie ihren Rucksack auf den Schreibtisch und schmiss die Jacke obenauf. Scheinbar gut gelaunt, blickte sie in zwei angespannte Gesichter.
    „ Was ist denn mit euch los? Ihr seht ja so aus, als wäre eine komplette Lausfamilie über eure Leber gelaufen.“ Die Hände rechts und links in die Taille gestützt, sah sie von einem zum anderen. Norman zog ahnungslos die Schultern hoch und deutete mit dem Kopf zu Lasse.
    „ Ich warte auch schon eine ganze Weile, dass der werte Herr Kollege endlich einmal etwas über den Anruf von eben verlauten lässt, aber er zieht es vor, mich in Unwissenheit sterben zu lassen.“
    „ Darf ich mich vielleicht erst einmal ein wenig sammeln?“ Verärgert über die vermeintliche Bevormundung, drückte der den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus und versenkte
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