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Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Titel: Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)
Autoren: Eberhard Feuchtenbeiner
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dem Diener wieder zu und nickte. „Gut, Johann, ich bin einverstanden, deine Frau zu empfangen. Schicke sie zu mir, am besten gleich – ich werde sie hier erwarten.“
    Johann vollführte eine vollendete Verbeugung und verließ die Suite. Hermann ergriff erneut das Album, warf sich aufs Sofa und betrachtete ausgiebig das Foto von Johanns Gattin, der er nun sehr bald begegnen sollte. Sie war wirklich außergewöhnlich schön, viel zu schön im Grunde für einen so einfachen Stand. Ihre Augen strahlten Intelligenz und wache Anteilnahme aus, ihr Antlitz war von solcher Feinheit und von solch edlem Schnitt, dass man ihr jederzeit eine hohe Abkunft geglaubt hätte. Wer hätte gedacht, dass der Zimmerkellner des Hotels K., selbst nicht mehr und nicht weniger als seinem Stande angemessen, eine so reizvolle Gattin sein Eigen nennen durfte! In höchster Spannung erwartete der Baron den Augenblick, in dem Johanns leidenschaftliche Frau sein Zimmer betreten würde.
    Nach einer schwachen halben Stunde war es dann soweit. Vom Korridor waren leise Schritte zu vernehmen, die sich seiner Tür näherten. Dezentes Klopfen machte deutlich, dass sein Warten ein Ende genommen hatte.
    „Treten Sie ein!“, ließ er sich vernehmen, woraufhin sich die Tür öffnete und den Blick auf ein Geschöpf erlaubte, das jedes Mannes Herz zum Singen gebracht hätte. Die junge Frau im eleganten Kostüm wusste ihre Reize auf eine so natürliche und ungekünstelte Art zur Schau zu stellen, dass Hermann sofort davon überzeugt war, die einzig richtige Wahl getroffen zu haben. Kokett lächelte sie ihn an, ihre klugen, lebenslustigen Augen blitzten, ihre eher kleine, aber wohl gerundete, dralle Gestalt wirbelte einmal um sich selbst – der Baron war hingerissen. Er sprang auf und empfing das reizende Weib mit offenen Armen. Sie an sich ziehen und den Mund aufs Innigste auf den ihren zu pressen war eine einzige, fließende Bewegung.
    Sie ließ es gerne geschehen und erwiderte den Kuss sogar – hocherfreut verspürte Hermann, wie sich ihre kleine, flinke Zunge zwischen seine Lippen schob und mit der seinen auf feuchtwarme Tuchfühlung ging.
    Sie wirkte wie ein munteres Mädchen von vielleicht siebzehn Jahren und sah auf einen ersten, flüchtigen Blick auch nicht älter aus. Die erfahrenen Augen des Barons nahmen aber sehr wohl die Fülle des Busens wahr, die gefälligen Rundungen um ihre Hüften, die herrliche Üppigkeit ihrer Schenkel – vor ihm stand ein Vollweib, das reiche Erfahrungen mit der körperlichen Liebe gemacht hatte und darauf brannte, hier und jetzt wieder geliebt zu werden. Dies in der Gestalt einer Unschuld vom Lande, die sich nicht recht zu erklären wusste, warum alle Männer so große Augen machten – es war beinahe zu schön, um wahr zu sein.
    Sie begann sich in seinen Armen sachte zu bewegen, schmiegte ihren warmen Körper an den seinen, rieb ihren Bauch an seinem Geschlecht – kurz, sie verhielt sich wie eine Frau, die ihren Liebhaber animieren möchte, doch endlich die Initiative zu ergreifen und ihre aufglühende Lust zu befriedigen.
    Die Geilheit und Willigkeit dieses Frauenzimmers brachten den Baron fast um den Verstand. Schließlich fiel er auf die Knie, blickte zu ihr empor und erflehte ihre Liebe.
    „Mein süßes Weib, verrate mir: Wie darf ich dich nennen? Ich muss deinen Namen wissen, denn er wird zugleich der Name für diese Stunden unbeschreiblichen Glücks sein! So sagt ihn mir!“
    Sie schenkte ihm einen zärtlichen Blick.
    „Sag Almuth zu mir“, flüsterte sie und ließ sich langsam niedersinken, auf dass Hermann sie erneut in die Arme nehmen könne. Als ihre Augen sich auf gleicher Höhe trafen, fragte sie: „Und du, mein feuriger Baron, wie möchtest du genannt werden?“
    „Ich will dein ergebener Sklave sein“, brachte dieser hervor, „und so sollst du mich auch nennen: Sklave.“
    „Dann soll es so sein“, rief Almuth und löste sich in einer raschen Bewegung aus den Armen des Barons. „Sklave,“ sagte sie und legte gespielte Strenge in ihre Stimme, „bediene deine Herrin und ziehe ihr die Schuhe aus!“
    Sie sank auf einen Polstersessel und streckte Hermann ihr Bein entgegen. Der Baron rutschte auf Knien näher, ergriff das in einen schwarzen Seidenstrumpf gehüllte Bein und löste einen schwarzen Lackschuh von ihrem schlanken, zierlichen Fuß. Seine lustfiebrigen Blicke wanderten zu ihrem Knöchel, der sich in fester Rundung in ihre Fessel ergoss, aus der die vollendeten Linien ihrer Wade
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