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Der Tag der zuckersueßen Rache

Der Tag der zuckersueßen Rache

Titel: Der Tag der zuckersueßen Rache
Autoren: Jaclyn Moriarty
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Kerzenwachs-Umschlägen. Ehrlich gesagt, das war wirklich das einzig Interessante an Deinem Brief: die Geheimaufträge. Von denen könntest Du mir erzählen. Mehr fällt mir nicht ein. Aber wie schon gesagt, ich habe noch eine Schwester, und wenn Du lieber ihr schreiben willst, dann nur zu – ein Ton genügt.
    Mit besten Grüßen
Charlie Taylor
     
     
Brief an Lydia Jaackson-Oberman
    Liebe Lydia, nachträglich noch herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.
Super, dass Du ein Fisch bist. Ich bin nämlich ein Fischreiher, einer von denen, die in der Luft herumfliegen und sich dann hinunter zum Meer stürzen und dir den Kopf abreißen.
Bestimmt hast Du gedacht, ich würde schreiben, ich sei ein
Fischreiher, der sich zum Meer hinunterstürzt, um Dich aufzufressen?
    Das wollte ich erst auch, aber dann dachte ich, es könnte beleidigend klingen.
Meine Mutter ist eine Küchenmaschine und mein Vater ein Wäschetrockner. Ich habe auch einen kleinen Bruder, weiß aber
noch nicht, was für ein Gerät er mal sein wird. Er ist noch zu
klein.
Du bist ganz schön daneben, weißt Du das?
Ich kapier echt nicht, wann Du was ernst meinst und wann nicht.
Zum Beispiel: Kann Deine Mutter wirklich Flugzeuge fliegen?
Und warum?
Anderes Beispiel: Willst Du wirklich, dass ich Dir das besorge,
von dem Du gesagt hast, ich soll es Dir besorgen? Und wie viel
soll ich besorgen? Darüber sollten wir uns mal genauer unterhalten. Schlag doch einen Treffpunkt vor.
Du brauchst Dich übrigens nicht für Deinen Namen zu entschuldigen. So was ist doch nicht Deine Schuld. So was kann nur die
Schuld Deiner Eltern sein. Und überhaupt kann ich nichts Schlimmes an dem Namen Lydia finden. Ich finde ihn niedlich.
    Bis dann
Seb Mantegna
     
     
    Liebe Cassie, friss Scheiße und stirb, dämliche Privatschulschlampe!
    Hochachtungsvoll
Matthew Dunlop

Briefe von der Ashbury High

    AN CHARLES TAYLOR
Lieber Charles,
das hier hat Mr Botherit an die Tafel geschrieben, als Vorschlag
für unsere Antworten auf die Briefe Deiner Klasse:
    Versucht, den Brief zu kommentieren! War er lustig? Interessant? Zum Beispiel: Vielen Dank für Deinen Brief. Er war sehr lustig.
    Also, Charles Taylor: Vielen Dank für Deinen Brief. Er war TOTAL BESCHEUERT. Das ist der ENDGÜLTIG und ABSOLUT ALLERLETZTE Brief, den Du je von mir erhalten wirst. Überhaupt habe ich Dir nur deshalb einen Brief geschrieben, weil ich dachte, es sei so eine Art Aufsatz. Ich dachte, Mr Bothe rit würde die Briefe lesen und sie bewerten und diese Bewertung in unsere Note mit einfließen lassen. Und weil ich vorhabe, die ses Jahr Klassenbeste in Englisch zu werden, habe ich eine MENGE Mühe in diesen Brief gesteckt. Und nun stellt sich heraus, dass es ihm wirklich ernst damit war, als er vollmündig verkündete, dass er natürlich großes Vertrauen vor dem respektablen Inhalt unserer Briefe – PARDON! – großen Respekt vor dem vertraulichen Inhalt unserer Briefe hätte. (Da siehst Du, was Du mir angetan hast! Ich rede ganz verdreht!) Jedenfalls habe ich ihm das keinen Millimeter geglaubt, das mit dem Vertrauen in den respektablen Inhalt, aber heute hat er die gleiche Rede noch mal gehalten. Dieser Volltrottel. Außerdem erzählte mir meine Freundin Lydia, sie hätte mithilfe der Briefe an Eure Schule bereits einen kleinen Drogenhandel auf gezogen, und da ihr noch niemand Handschellen angelegt hat, stimmt es offenbar tatsächlich: NIEMAND LIEST DIESE BRIEFE. Was mich zu dem Punkt bringt: Warum sollte ich Dir weiterhin schreiben? Mir kommt es nämlich wie eine ungeheure Zeitvernichtung vor. Und nein, ich habe KEINE Lust, Deiner Schwester zu schreiben. Wie sexistisch von Dir anzunehmen, nur weil ICH gerne shoppen gehe, würden das alle Mädchen tun und sich über nichts anderes unterhalten. Meine Freundinnen Lyd und Cass HASSEN Shopping, und – rate mal! – sie sind beide Mädchen. Du liegst also bewie senerweise völlig falsch! Du bist so was von altmodisch, man sollte Dir Schimmel-Ex unter die Arme sprühen. Und außerdem, wenn Du auch nur eine SEKUNDE lang mit dem Gedanken spielen solltest, diesen Brief jemandem zu zeigen, hänge ich Dir eine derart fiese Klage an den Hals, dass Du nie wieder einen Bissen von Deiner Pizza runterkriegst. Ich glaube nämlich, dass ich ein paar mehr juristische Kontakte aufzuweisen habe als DU.
    Ciao, Roma
Emily Thompson
    PS: Ich finde den Ausdruck »Ich will gar nicht erst davon anfangen« völlig in Ordnung. Er ist ausdrucksstark und sehr humorvoll. Ich fasse
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