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Der Tag der zuckersueßen Rache

Der Tag der zuckersueßen Rache

Titel: Der Tag der zuckersueßen Rache
Autoren: Jaclyn Moriarty
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Vorschlaghammer bearbeitest.
Und Du glaubst, ich mach mir in die Hose, weil Dein Vater Partner in einer Anwaltskanzlei ist? Netter Versuch, Baby!
     
     
    Hi Lyd, in diesem Umschlag findest Du ein Bild von Deinem Hund, wie er
mit der Nase gegen die Frühstückspyramide knallt. Ich habe die
ganze Kunststunde damit verbracht, Skizzen anzufertigen, damit es möglichst naturgetreu aussieht. Tut es das?
Schön.
Ich habe folgendes Problem: Woher weiß ich, dass Du keine Ratte bist?
Es braucht schon etwas mehr als ein paar Briefe, damit ich weiß,
ob ich Dir trauen kann. Bekomm das nicht in den falschen Hals,
Du scheinst ziemlich cool zu sein, aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Dein Vater Richter. Er mag ein Idiot sein, der Deinen Geburtstag vergisst, aber vielleicht ist genau das der Grund, warum ich mir Sorgen machen sollte. Vielleicht suchst Du nur nach einer Möglichkeit, Daddys ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen? Woher soll ich wissen, dass Du nicht nur abwartest, bis Du genügend belastendes Material über mich zusammenhast, um dann in die Frühstückspyramide zu rennen und zu sagen: »Ich habe ei nen Drogendealer erwischt, Daddy. Gratulierst du mir jetzt end lich zum Geburtstag?« Das ist natürlich alles rein hypothetisch gemeint. Ich streite hiermit entschieden ab, dass ich Drogen verkaufe. Ich finde, wir sollten erst mal ein paar kleine Tests machen. Wenn Du diese Aufgaben erledigst, obwohl Du dabei erwischt werden könntest, weiß ich, dass Du nicht Papas kleiner Engel bist. Das hier ist die erste Aufgabe: Du sollst den Feueralarm an meiner Schule auslösen. Mehr nicht. Du magst das vielleicht ein bisschen fantasielos finden, aber ich habe eben keine Fantasie. Frag Mr Radison. (Das ist unser Englischlehrer.) Der Alarm muss kommende Woche Dienstag genau nach der Mittagspause losgehen und er sollte so ernst genommen werden, dass die gesamte Schule die fünfte Stunde auf dem Sportplatz verbringt. Bestehst Du meine Tests, weiß ich, dass Du keine Ratte bist. O.k., im Gegenzug werde ich Dir Respekt erweisen, indem ich Dir ebenfalls gehorche. Du willst, dass ich Dir von meinen Träumen erzähle? Letzte Nacht hab ich das hier geträumt: Ich war ein Rieseneisvogel und saß hoch oben in einem Eukalyptusbaum, gut getarnt durch mein Federkleid. Ganz unten am Boden sehe ich etwas entlanghuschen. Eine Ratte. Also fliege ich los. Ich fliege los, ohne abzuwarten und mir vorher eine Strategie zu überlegen. Ich warte nicht oder denke nach, ich fliege einfach. Schnurstracks nach unten, wie ein Düsenjet, direkt zu einer Bruchlandung im Gras, und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich die Ratte im Schnabel halte. Ich fliege zum nächsten Felsen, wo ich sie so lange gegen den Stein schlage, bis sie tot ist. Dann reiß ich ihr den Bauch auf und verschlinge ihr Gedärm.
    Bis dann
Seb Mantegna
     
     
    Cassie,
frag ruhig an meiner Schule, wer ich bin !
Und vergiss nicht zu fragen, was ich Leuten antue, die ich nicht
leiden kann.
    Matthew Dunlop

Lydia

    Hallo! Sind Sie wieder da? Haben Ihnen unsere Fragen gefallen? In diesem Teil lassen wir Ihnen mehr Platz für Ihre Antworten, damit Sie sich frei entfalten können! Ein wiederkehrendes Thema in diesem Kapitel werden die »Sinne« sein. Erzählen Sie uns etwas über Ihre fünf Sinne!
    Na gut, aber ich finde, Ihr solltet Eure Fragen weniger offen formulieren. Was genau möchtet Ihr über meine fünf Sinne wissen? Und zweitens solltet Ihr wissen, dass ich das hier nur mache, weil ich Schriftstellerin werden will, und nicht, weil ich Euch respektiere. Nichts für ungut. Ich sitze im Französischunterricht. Mrs McAllister geilt sich gerade daran auf, David Corruthers zu demütigen. Er sollte den Satz übersetzen: »Wenn ich einen Esel hätte, würde ich jeden Tag auf ihm zur Schule reiten.« Stattdessen hat er übersetzt: »Wenn ich ein Esel wäre, würde ich mich jeden Tag in der Schule reiten.« Was soll’s, war doch nahe dran. Seltsam, dass manche Lehrer dann am glücklichsten sind, wenn man Fehler macht. Wie schon gesagt, ich habe mich entschieden, weiterhin in dieses Notizbuch zu schreiben. Mir ist nämlich was aufgefallen: Ich schaffe es nie, beim Schreiben direkt in meinen Kopf zu kommen. Also werde ich Euer Heft dazu verwenden, es zu üben.
    Großartig! Das war schon sehr gut! Und nun erzählen Sie uns bitte von Ihrem Lieblingsgericht!
    Unter anderem esse ich wahnsinnig gerne Schildkrötenpanzer und Eukalyptusblätter.
ABER DAS STIMMT NICHT. DAS IST
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