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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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hinausbringen.«
    Mattie suchte nach Worten, als sie Toms kräftige Hand auf ihrer Schulter spürte. »W ir sollten jetzt fahren, Mattie. Lass die Kripo ruhig machen. Wir müssen uns um andere Dinge kümmern.«
    Mattie ließ ihre Schultern sinken und fing beinahe an zu weinen, nickte aber.
    »G ut«, sagte Dietrich. »U nd wenn Sie so freundlich wären, morgen früh um neun zu mir ins Büro zu kommen, dann erzähle ich Ihnen, was wir gefunden haben.«
    »U nd wir erzählen Ihnen, was wir gefunden haben«, bot Tom an. »P rivate ist gerne bereit, Ihnen zu helfen.«
    »I ch würde es vorziehen, wenn Sie nicht heimlich ermitteln«, wehrte sich Dietrich.
    »S olange Chris vermisst wird, werden wir weitersuchen«, beharrte Mattie.
    Dietrich zuckte mit den Schultern. »I n Ordnung. Dann also eine vereinbarte Kooperation.«
    »A bgemacht«, stimmte Tom zu und führte Mattie nach draußen.
    Der Hauptkommissar folgte ihnen zum Südeingang des Schlachthauses und blickte ihnen hinterher, während sie im strömenden Regen die Einfahrt entlanggingen.
    Weigel trat neben ihn. »E ntschuldigen Sie, aber haben Sie nicht gesagt, bevor die beiden kamen, wir könnten auf keinen Fall mit Private zusammenarbeiten?«
    Dietrich würdigte seine junge Praktikantin keines Blickes. »W ie sagt Al Pacino in Der Pate so schön, Weigel? ›Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher.‹«
    »P rivatermittler sind Feinde?«, vergewisserte sich Weigel.
    »E s wird ein Mann vermisst, und zwar einer von ihnen, Weigel«, erklärte der Kommissar. »W ie Freunde können wir sie auf keinen Fall behandeln.«

1 1
    Ich biege nach links ab auf die Straße, die am alten Schlachthaus vorbeiführt– und gleich als Erstes fällt mir die Polizeiabsperrung auf. Ein Polizist hat zwei Leute an die Tür gebracht, einen großen Mann mit Glatze und eine blonde Frau in marineblauem Regenmantel mit Kapuze.
    Sie kommen auf mich und auf einen am Straßenrand geparkten BMW zu.
    Mir bleibt die Luft weg. Punkte tanzen vor meinen Augen. Ich habe das Gefühl, sie stürmen wie ein Rudel knurrender Hunde auf mich zu, die mir in die Knöchel beißen wollen.
    Was haben sie gefunden?
    Mein junges Genie liegt hinten im Kastenwagen, eingewickelt in eine blaue Abdeckplane, doch an ihn denke ich nicht. Es ist diese andere Frage, die mir die Luft abschnürt:
    Was haben sie gefunden?
    Doch mein altes Training wirkt. Ich bekomme mich wieder in den Griff und klappe rasch die Sonnenblende herunter. Die Seitenfenster meines Kastenwagens sind leicht getönt. Mehr als eine Silhouette von mir, während ich an ihnen und der Polizeiabsperrung vorbeifahre, werden sie nicht sehen.
    Ich nehme meinen ersten Atemzug, dann noch einen, und beim fünften muss ich darauf achten, nicht zu hyperventilieren. Ich biege in eine kleine Straße, die zwischen den beiden alten Wohngebäuden den Hügel vom Schlachthaus hinaufführt. Kurz darauf befinde ich mich wieder auf einer größeren Straße zurück nach Mehrow. Ich bekomme Magenschmerzen. Bei der ersten Gelegenheit halte ich an und lege meinen Kopf aufs Lenkrad.
    Was haben sie gefunden? Und wer waren der große, glatzköpfige Mann und die Frau?
    Plötzlich kommt mir die Luft um mich herum wie negativ aufgeladen vor, was mich in wahre Panik versetzt. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und laufen an meinem Rücken hinab.
    Ich zwinge mich, alles durchzugehen, was vor drei Tagen im Schlachthaus passiert ist. Alles.
    Was könnte dort noch zu finden sein? Vielleicht Blutflecken auf der Schraube? Oder Rückenmarksflüssigkeit? Nein, es könnten einige Knochenstücke sein.
    Doch sie werden nicht wissen, wessen Blut oder Knochen das sind. Oder doch? Sofern Chris keine DNA -Probe hinterlegt hat. Aber solche Tests dauern Tage oder Wochen.
    Sonst gibt es dort nichts. Ich habe mich um alles gekümmert. Ganz sicher.
    Oder hat Chris jemandem gesagt, wohin er gegangen ist?
    Nein, die Sache war persönlich. Er kam nur meinetwegen.
    Da andere Beweise fehlen, wird die Polizei die Sache bald fallen lassen. Ein Blutfleck in einem alten Schlachthaus? Die werden davon ausgehen, dass jemand gefallen ist und sich das Bein aufgerissen hat.
    Fast schon kann ich mich selbst davon überzeugen, doch dann packt mich der Zweifel erneut.
    Was ist, wenn sie weitersuchen?
    Diese Möglichkeit macht mich so nervös, dass ich mich umdrehe und nach hinten auf die in die Plane eingewickelte Leiche sehe.
    Jede Zelle meines Körpers verlangt danach, am Schlachthaus
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