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Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Titel: Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
Autoren: Michael Jan Friedman
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Funktionen des Holodecks, und sie vermutete, daß Kes ein Programm für sie vorbereitet hatte, als eine Art Geschenk. Vielleicht wollte sie damit ihrer Dankbarkeit Ausdruck verleihen. Oder es mochte ein Versuch sein, sie vom nahen Tod abzulenken.
    Pacria hielt so etwas in jedem Fall für unnötig und wies auch darauf hin.
    »Für mich ist es wichtig«, beharrte Kes.
    Die Emmonac seufzte und erklärte sich bereit, das Holodeck mit der Ocampa zu besuchen.
    Kes aktivierte das Programm und öffnete die Tür des
    Holodecks. Dunkelheit erwartete sie – so sah es der Plan vor.
    Pacria zögerte. »Ich halte nicht viel von Überraschungen«, teilte sie der Ocampa mit.
    Kes ging nicht darauf ein und forderte ihre Begleiterin auf, den Projektionsraum zu betreten. Schließlich setzte sich Pacria in Bewegung und trat durch die Tür. Als sie sich beide auf dem Holodeck befanden, schaltete Kes mit einer knappen
    Anweisung das Licht ein.
    Sofort wurde es hell, und Pacria blinzelte geblendet. Dann ließ sie ihren Blick durch die simulierte Umgebung schweifen.
    Sie befanden sich in einem schlichten, farblosen Zimmer, in dem leere Metallbetten standen. Die Emmonac wirkte verwirrt und nervös.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte sie.
    »Ich glaube, Sie wissen Bescheid«, erwiderte Kes sanft.
    »Dies ist die Klinik eines zendak’aanischen
    Umsiedlungslagers. Die Daten aus dem Bordcomputer Ihres Schiffes ermöglichten mir die ambientale Programmierung.«
    Pacria musterte sie verständnislos. »Aber warum? Was sollte Ihnen daran gelegen sein, etwas so Schreckliches zu
    simulieren?«
    Kes biß sich auf die Lippe, als sie den Schmerz in Pacrias Gesicht sah. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr – sie hatte sich selbst geschworen, die Sache bis zum Ende
    durchzustehen.
    »Ich möchte Ihnen zeigen, was es mit Ihrer Entscheidung auf sich hat«, erklärte die Ocampa.
    »Sie zeigen mir einen jener Orte, an dem die Zendak’aa wehrlose Emmonac quälten. Wo sie unsere Körper
    zerschnitten und verstümmelten, alles im Namen der
    Wissenschaft.«
    Kes seufzte tief. Die Wahrheit in Pacrias Worten ließ sich nicht leugnen, aber sie beschrieben nicht die ganze Wahrheit.
    Pacria setzte einen Fuß vor den anderen, und das Geräusch ihrer Schritte hallte von den Wänden wider, wie in einer Grabkammer. Entsetzen und Abscheu glänzten in ihren Augen.
    Sie wandte sich der Ocampa zu, und ihr Gesicht wirkte plötzlich hohlwangig. »Soll mich dies veranlassen, meine Meinung zu ändern? Es dürfte mich wohl eher in meiner Überzeugung bestärken, richtig zu handeln.«
    Kes gab keine Antwort und blickte zur Decke. »Computer, füge dem Programm Doktor Arnic Varrus hinzu.«
    Ein Zendak’aa, gekleidet in einen weißen Kittel, erschien im Raum. Er war größer und dünner als Pacria. Im Gegensatz zu Pacrias purpurnen Schuppen hatte Varrus eine glatte, hellgelbe Haut. An der Stirn und auf den Händen zeigten sich schwarze Streifen.
    Die Augen stellten das auffallendste Merkmal dar. Sie waren groß und schwarz, und ein sonderbares Licht glitzerte in ihnen.
    Es wies darauf hin, daß dieser Mann felsenfest von seinen überragenden Fähigkeiten überzeugt war.
    Varrus stand stumm dar und rührte sich nicht von der Stelle.
    Damit entsprach er der Programmierung – er sollte nur antworten. Allerdings kam allein seine Selbstsicherheit einer Botschaft gleich.
    Die Emmonac musterte den Zendak’aa. Nach einigen
    Sekunden rannen ihr Tränen über die Wangen.
    »Daß Sie mir etwas so Abscheuliches zeigen…«, brachte sie hervor, ohne Kes anzusehen. »Wie sehr müssen Sie mich hassen.«
    Die Ocampa schluckte. Ein Teil von ihr wollte Pacria dieses Elend ersparen, doch ein anderer erinnerte sie daran, daß es notwendig war, wenn sie ihr Ziel erreichen wollte.
    »Es tut mir leid«, erwiderte sie. »Ich möchte Ihnen kein Leid bescheren. Bitte… haben Sie ein wenig Geduld.«
    Die Emmonac holte tief Luft und ließ den Atem zischend entweichen. »Was erwarten Sie jetzt von mir?«
    Kes deutete auf den Zendak’aa. »Sprechen Sie mit ihm.
    Fragen Sie ihn nach seiner Arbeit.«
    »Warum?« entgegnete Pacria. »Damit er mich darauf
    hinweisen kann, wie sehr er bemüht war, seine Artgenossen zu heilen? Soll ich ihm seine Verbrechen vielleicht verzeihen –
    und anschließend aus ihren Ergebnissen Nutzen ziehen?«
    Kes nahm ihre ganze innere Kraft zusammen. »Fragen Sie ihn«, sagte sie leise.
    Mit offensichtlichem Widerstreben wandte sich die
    Emmonac an Doktor Varrus. »Erzählen Sie
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