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Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Titel: Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
Autoren: Michael Jan Friedman
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heute meinen freien Tag.«
    Die Chefingenieurin musterte ihn. »Sind Sie sicher? Ich könnte schwören, Ihren Namen auf dem Dienstplan gelesen zu haben.«
    Er dachte kurz nach. »Da liegt sicher ein Irrtum vor. Ich weiß ganz genau…«
    Die Tür des Turbolifts öffnete sich. »Bestimmt haben Sie recht – heute ist tatsächlich Ihr freier Tag«, sagte B’Elanna rasch. »Bitte entschuldigen Sie.«
    Sie verließ den Turbolift, um sich nicht noch mehr anhören zu müssen. Im Korridor wandte sie sich nach links und sah die Tür des Speisesaals. Nur noch ein kleines Stück, dachte B’Elanna. Wenn sie dort ganz allein saß und ein ausreichend finsteres Gesicht schnitt, so brauchte sie vielleicht keine weiteren Glückwünsche entgegenzunehmen.
    Sie wollte gerade eintreten, als sich die Tür öffnete und ihr sechs Besatzungsmitglieder entgegentraten. Der Weg war versperrt – um an diesem Hindernis vorbeizugelangen, hätte sie mehrere Personen beiseite stoßen müssen.
    »Lieutenant Torres«, sagte jemand.
    »Genau die Frau, der ich heute begegnen wollte«, meinte jemand anders.
    »Heute ist Ihr großer Tag, nicht wahr?« ertönte eine dritte Stimme.
    B’Elanna wäre am liebsten in die nächste EPS-Röhre
    gekrochen, um dort zu sterben.
    Als der Erste Offizier Chakotay den hell erleuchteten Speisesaal der Voyager betrat, suchte er nicht nach B’Elanna Torres.
    Es gab keinen Grund für Chakotay, zu diesem Zeitpunkt nach ihr Ausschau zu halten. Immerhin funktionierten die
    technischen Systeme der Voyager einwandfrei, und es gab keinen Notfall, der B’Elannas besondere Fachkenntnis erforderte.
    Wie dem auch sei: Es fiel schwer, B’Elanna Torres nicht sofort zu bemerken, obwohl sich viele andere uniformierte Personen im Speisesaal aufhielten. Immerhin war sie zur einen Hälfte Mensch und zur anderen Klingonin. Dadurch fiel sie sofort auf. An Bord des Raumschiffs – und sogar im ganzen Delta-Quadranten – gab es niemanden sonst wie sie.
    Erstaunlicherweise saß sie abseits der anderen
    Besatzungsmitglieder. Die Chefingenieurin hatte in einer Ecke Platz genommen und blickte aus dem Fenster, kehrte dem Eingang und damit auch Chakotay den Rücken zu.
    Allein.
    Zwar blieb dem Ersten Offizier ihr Gesicht verborgen, aber er vermutete, daß es mit ihrer Stimmung derzeit nicht zum Besten stand. Wer sich absonderte, platzte nicht gerade vor Glück.
    Während der Zeit beim Maquis war Chakotay B’Elannas
    vorgesetzter Offizier gewesen und wußte daher, wie launisch und unbeständig sie sein konnte. Allerdings hatte sie seine Gesellschaft nie als störend empfunden, nicht einmal dann, wenn ihre Stimmung einen Tiefpunkt erreichte. Ganz im Gegenteil: Sie freute sich immer über seine Präsenz.
    Hoffentlich ist das auch diesmal der Fall, dachte Chakotay.
    Er wünschte sich Gelegenheit, B’Elanna zu helfen. Es war schon schlimm genug, daß eine lebenslange Reise sie alle von der Heimat trennte. Doch bei dieser Reise ganz allein zu sein –
    niemand hatte es verdient, eine solche Bürde tragen zu müssen.
    Er schritt durch den Speiseraum und näherte sich B’Elannas Platz. Doch bevor er die Chefingenieurin erreichen konnte, trat jemand anders an sie heran: Neelix, der talaxianische Koch und inoffizielle ›Moraloffizier‹ der Voyager. Er trug einen großen Topf aus Metall. Chakotay brauchte nicht viel Phantasie, um sich den Inhalt vorzustellen: Bestimmt befand sich in dem Behälter irgendeine exotische ›Spezialität‹, die Neelix aus diversen Kräutern verschiedener Welten
    zusammengebraut hatte.
    Andererseits… Chakotay spürte, daß diesmal irgend etwas anders war. Normalerweise servierte Neelix seine
    kulinarischen Kreationen immer mit großem Eifer, aber jetzt gab es in seinem Verhalten auch noch…
    Abscheu.
    »Bitte sehr«, sagte der Talaxianer und rang sich ein Lächeln ab.
    B’Elanna sah zu ihm auf, und eine Sekunde später glitt ihr Blick zum Topf. Sie wirkte verwirrt und verblüfft.
    »Bitte sehr was?« fragte sie.
    »Eine Mischung aus traditionellen klingonischen Speisen«, erwiderte der Talaxianer und schauderte unwillkürlich, als er den Topf auf den Tisch stellte. »Schlangenwürmer, Targherz und Rekog-Blutpastete. Alles frisch aus dem Replikator. Ich lasse es hier auf dem Tisch, und Sie…« Er schnitt eine Grimasse, »…bedienen sich selbst.«
    Die Chefingenieurin schien überrascht zu sein, als sie den Inhalt des Topfes betrachtete. Chakotay erreichte den Tisch und warf ebenfalls einen Blick ins Innere des
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