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Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Titel: Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
Autoren: Michael Jan Friedman
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ebenso plötzlich nach oben führte. Beim fünften und sechsten genügten geringfügige Kursänderungen. Der Fähnrich brachte dies alles ohne große Probleme hinter sich.
    Aber es war auch gar nicht diese erste Sequenz, die ihm so sehr zu schaffen machte. Richtig ernst wurde es bei der nächsten. Kim biß die Zähne zusammen.
    Hart nach Steuerbord, um einem weiteren Asteroiden
    auszuweichen, dem größten bisher. Und dann das Shuttle zur anderen Seite kippen lassen. Nach Steuerbord, und noch einmal. Und dann wieder nach Backbord und nach oben.
    Jeder Kurswechsel ließ das Shuttle erzittern, doch strukturelle Schäden blieben aus. Was noch wichtiger war: Es kam nicht zu Kollisionen, und die Distanz sank nicht ein einziges Mal unters Sicherheitsminimum.
    Und dann gab es voraus nur noch zwei Asteroiden, Seite an Seite, wenige Meter voneinander entfernt. Zwei Asteroiden –
    und dahinter leeres All, ohne weitere Hindernisse.
    Kim konzentrierte sich noch mehr und drehte das kleine Raumschiff um neunzig Grad – er wollte es durch die schmale Lücke zwischen den beiden Felsmassen steuern.
    Du schaffst es, dachte er.
    Paris sprach diesen Gedanken laut aus. »Sie schaffen es.
    Sie…«
    Der Lieutenant kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Eine kaum merkliche Erschütterung brachte das Shuttle aus der vertikalen Position, und dadurch streifte es einen Asteroiden.
    Es prallte ab und stieß gegen den anderen Felsbrocken.
    Der Fähnrich hörte, wie Tom fluchte. Eine halbe Sekunde später explodierte das kleine Raumschiff in einem Chaos aus Donner und grellem Licht.
    Kim schloß die Augen und schnitt eine Grimasse. Kurz darauf spürte er, wie ihm Paris auf die Schulter klopfte, und er hob die Lider wieder. Das Holodeck-Gitter umgab sie, schien den Fähnrich voller Spott an sein Versagen zu erinnern. Diesen Eindruck gewann er jedenfalls.
    »Sie haben den alten Fehler wiederholt«, sagte Paris. »Zuviel Schub bei den Steuerbord-Manövrierdüsen.«
    Normalerweise zeigte Kim seinen Ärger nicht. Diesmal machte er eine Ausnahme.
    »Ich wollte einer Kränkung vorbeugen«, erwiderte er. »Ich dachte, diesmal sei alles in Ordnung.«
    Paris brummte. »Wenn tatsächlich alles in Ordnung gewesen wäre, befänden wir uns jetzt an Bord eines Shuttles und würden zur Feier des Tages eine Flasche Sekt öffnen. Statt dessen stehen wir auf einem leeren Holodeck, was bedeutet: Das Shuttle ist zerstört, und wir sind tot.«
    Der Fähnrich preßte die Lippen zusammen und wandte sich ab. Ein- oder zweimal zu versagen… Damit wäre er
    problemlos fertig geworden. Aber er hatte gerade seinen siebten Versuch hinter sich, und das Ergebnis bestand erneut aus einem zerstörten – wenn auch simulierten – Shuttle.
    »Wissen Sie was?« fragte er schließlich.
    »Ja?« entgegnete Paris.
    »Ich hab die Nase voll von diesem Programm«, meinte Kim und zuckte kurz mit den Schultern.
    »Wahrscheinlich hat’s überhaupt keinen Sinn. Ich bezweifle, ob sich irgendwann einmal eine solche Situation ergibt. Wie viele Asteroidengürtel haben wir gesehen, seit es uns in den Delta-Quadranten verschlug? Zwei oder drei?«
    Paris musterte ihn ernst. »Ich verstehe. Im Zweifelsfall ziehe man sich zurück. Oder besser noch: Man laufe weg.«
    Im jungen Fähnrich versteifte sich etwas. »Ich laufe nicht weg«, betonte er. »Ich gebe nur zu, an meine Grenzen gestoßen zu sein. Nicht jeder kann ein so guter Pilot werden wie Sie.«
    Paris lächelte. »Harry, ich verlange nicht von Ihnen, ein ebenso guter Pilot zu sein wie ich. Es geht mir nur darum, Sie so gut wie möglich vorzubereiten. Vergessen Sie nicht, daß wir uns in einem völlig fremden Raumbereich befinden. Niemand weiß, was uns hier erwartet. Ein Grund mehr, um gewappnet zu sein.«
    Kim gestand sich ein, daß er gern imstande gewesen wäre, das Manöver erfolgreich hinter sich zu bringen -und nicht nur, um Paris’ Erwartungen zu genügen. Es nervte ihn immer mehr, daß es ein Flugmanöver gab, zu dem er nicht in der Lage war.
    »Um ganz offen zu sein…«, sagte Paris nach einer Weile.
    »Ich weihe Sie jetzt in ein kleines Geheimnis ein. Nein, das stimmt nicht ganz. Eigentlich ist es ein ziemlich großes Geheimnis.«
    Harry sah ihn an. »Ich bin ganz Ohr.«
    »Die Steuerbord-Manövrierdüsen sind eigentlich gar nicht das Problem«, sagte der Lieutenant. »Sie haben deshalb solche Schwierigkeiten, weil Sie davor zurückschrecken, den Bankrott zu riskieren.«
    »Den Bankrott zu riskieren?« wiederholte Kim. »Was soll
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