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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte
Autoren: Emilia Miller
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gründlich informiert, Gail“, sagte Colin. „Ich kann dir den unangenehmen Teil komplett abnehmen. Deine Geburtsurkunde liegt uns vor. Du musst dich lediglich einer medizinischen Untersuchung unterziehen, eine rein formelle Sache, da ich sie von einem guten Freund von mir durchführen lassen würde, falls du zustimmst. Um die zahnärztlichen Unterlagen habe ich mich bereits gekümmert. Dann brauchst du mir nur noch eine Vollmacht zu erteilen, und ich werde den Rest mit dem Anwalt von… du weißt schon wem regeln.“ Ich schwieg eine ganze Weile, bis ich schließlich eine Entscheidung traf.
    „Ich danke dir, Colin“, sagte ich mit fester Stimme. „Für alles. Doch ich werde es selbst erledigen. Ich muss mich endlich meiner Vergangenheit stellen. Wenn ich mich vor ihr verstecke, wird sie mich ständig einholen und mich wie ein Sumpf in sich hineinziehen.“
    „Bist du dir sicher, dass du es wirklich tun willst?“, fragte Ava leise.
    Ich nickte stumm.

Epilog

    Avas Baby war ein Mädchen. Wir haben es Hope genannt. Die Hoffnung… Alice brachte einen Jungen zur Welt, Colin Junior. Unser Leben drehte sich nur noch um diese zwei kleinen Störenfriede. Und um mein Baby: Ava Wylers Feinschmeckerparadies. Ich wurde Colin Juniors Patentante, und Ethan Hopes Patenonkel. Ich weigerte mich immer noch, unsere Verlobung offiziell preiszugeben, doch ich trug mittlerweile seinen Ring. Ohne ihn fühlte ich mich regelrecht nackt. Unsere Beziehung blieb nach wie vor platonisch, doch Ethan versicherte mir immer wieder, dass es ihm nichts ausmachte, zu warten, bis ich endlich bereit für ihn war. „Auch, wenn es Jahrzehnte dauern wird, Gail“, sagte er und sah mich so voller Liebe an, dass mein Herz dabei beinahe explodierte.
    „Ich liebe ihn wirklich, Doktor“, vertraute ich mich meiner Psychologin an. „Und wir gehen jeden Tag einen kleinen Schritt weiter. Gestern Nacht haben wir zum ersten Mal in demselben Bett geschlafen. Komplett angezogen, natürlich.“
    „Was empfanden Sie dabei, Gail?“, hackte sie nach.
    „Es war schön. Beruhigend. Dennoch auch verstörend. Vor allem, als ich seine Erektion spürte. Ich fühlte mich schuldig, weil ich ihm nicht geben konnte, was er brauchte.“
    „Fühlten Sie sich auch erregt?“
    „Ja“, gab ich zu. „Aber ich kann es einfach nicht!“
    „Lassen Sie sich Zeit, Gail. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Sie haben ein großes Glück, einem Mann wie Ethan begegnet zu sein“, lächelte sie mich ermutigend an.
    „Ich weiß, Doktor. Aber was ist, wenn er die Schnauze voll von mir hat? Er hat wirklich viel Geduld mit mir, das muss man ihm lassen, aber jede Geduld hat irgendwann ein Ende.“
    „Es gibt auch eine Geduld, die niemals endet“, widersprach sie mir sanft. „Das ist die Geduld eines aufrichtig Liebenden. So etwas kommt nur selten vor, doch Sie scheinen genau diese Liebe in Ethan erweckt zu haben. Genießen Sie es, Gail, seien Sie dankbar für dieses Geschenk!“
    Am nächsten Abend schliefen wir wieder zusammen, dieses Mal vollkommen nackt. Ich genoss den Anblick von Ethans schönem, jungem Körper und seinen köstlichen, reinen Duft. Genoss das zärtliche Spiel seiner Zunge, die sich langsam in meinen Mund drang. Das Gefühl seiner Hände auf meiner glühenden Haut, die sich langsam trauten, meinen Körper voll und ganz zu erforschen. Ein eigenartiger Frieden breitete sich in mir aus, bis er einer sanften, kitzelnden Erwartung glich. Sein warmer Atem strich über mein Gesicht. Ich fühlte mich wie in einem Traum, als seine wunderbar weichen, warmen Lippen langsam und zärtlich meinen Hals liebkosten. Die Zeit schien nicht mehr zu existieren, meine dunkle Vergangenheit und meine ungewisse Zukunft spielten keine Rolle mehr. Das Einzige, was von Bedeutung war, war dieser magische Augenblick.
    „Ich liebe dich, Gail!“, flüsterte er mir ins Ohr und sah mich an, in seinen Augen leuchtete ein goldenes Licht, das m einen ganzen Körper wie eine Kerze brennen ließ. „Es wird nie eine andere für mich geben."
    Ich drängte mich noch enger an ihn und flüsterte: „Küss mich, Ethan!“ Er strich zart, kaum merkbar mit seinen Lippen über meine und nahm langsam und unsagbar zärtlich meinen ganzen Mund in Besitz. Es war ein unglaublich langer, sanfter Kuss, der immer leidenschaftlicher wurde, bis mir der Atem stockte.
    „ Du bist so traumhaft schön!“, flüsterte Ethan, mittlerweile erbebte er vor Erregung und ich merkte, welche unmenschliche Mühe es ihn kostete,
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