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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte
Autoren: Emilia Miller
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zergehen.
    „Was meint ihr?“, fragte ich gespannt.
    „Mmmhhhh“, ertönten alle im Chor.
    „Ich hätte gern einen Nachschlag!“, verlangte Colin, und ich sprang bereitwillig auf. Ich liebte es, wenn mein Essen meinen Gästen schmeckte.
    „Kommt nicht in Frage!“, sagte Alice streng und fixierte ihn mit ihrem missbilligenden Blick. „Ich will nicht, dass du wieder fett wirst, mäßige dich, Schatz!“ Ich setzte mich wieder hin, während Colin mich entschuldigend ansah. Ich zwinkerte ihm zu, um ihm mein Verständnis zu demonstrieren. Schließlich war ich diejenige, die dabei war, als Alice voller Spannung auf ihren Schwangerschaftstest pinkelte und mit ihr gemeinsam jubelte, als dieser positiv ausfiel. Ethan drückte meine Hand und versicherte mir, dass es die beste Torte war, die er je kosten durfte. Ehe ich wusste wie mir geschah, legte ich meinen Kopf auf seine Schulter. In letzter Zeit machte ich es immer öfter, und es fühlte sich immer besser an.
    „Wenn ihr mal heiratet, musst du zu ihr ziehen, Ethan“, verkündete Ava unvermittelt, ich sprang so schnell auf, dass mein Stuhl auf den Boden fiel, und starrte sie schockiert an. Was fiel ihr ein, so einen Blödsinn von sich hin zu geben?
    „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?“, zischte ich wütend. Auch Ethan wurde unübersehbar verlegen, sein Gesicht lief tief rot an. Ava ignorierte mich einfach und richtete sich nur an ihn: „Ich lasse sie nie wieder aus den Augen, egal, was die Psychologin sagt.“
    „Versucht erst gar nicht, ihr zu widersprechen“, warnte uns Stanley. „In letzter Zeit ist sie extrem reizbar. Das haben die Schwangeren so an sich, Colin, du wirst mir sicherlich zustimmen!“ Es kehrte Stille ein.
    „ Avie? Ist es wahr?“
    „Ich wollte es ihr selbst sagen, Stanley!“, kreischte sie wütend, „was fällt dir ein, mir derart die Show zu stellen?
    „Tut mir leid, Liebling, es ist mir so rausgerutscht“, stammelte er zerknirscht.
    „Ich weiß es erst seit heute Morgen sicher, Süße“, wandte sich Ava an mich. „Ich wollte es dir persönlich sagen, aber mein tollpatschiger Göttergatte hat mir die Überraschung verdorben.
    „Es ist doch egal, vom wem ich es erfahre, Avie!“, umarmte ich sie fest und weinte vor Glück. „Ich freue mich so! Habt ihr alle gehört? Ich werde bald Tante!“
    „Wenn es ein Junge wird, nenne ich ihn David“, sagte Ava.
    „Und wenn unseres ein Mädchen wird, werden sie vielleicht eines Tages heiraten“, lachte Alice.
    „Das hat man früher auch über mich und Avie gesagt“, erzählte ich.
    „Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben“, gab Alice zu.
    „Das bringt mich auf das Thema, das ich schon lange ansprechen möchte“, sagte Colin ernst und warnte uns vor: „Gleich wird ein Name fallen müssen, den keiner von uns hören will. Also sage ich ihn nur einmal: Greg Grantham.“ Ich zuckte schmerzlich zusammen, als hätte er mir eine Ohrfeige verpasst, und alle sahen ihn fassungslos an. „Es tut mir leid, Gail, aber irgendwann musst du es erfahren, und der Zeitpunkt dafür erscheint mir richtig. Der alte Mistkerl hat dir zehn Millionen Dollar vererbt.“ Ein schockiertes Schweigen breitete sich aus, alle sahen Colin mit offenem Mund an. Und dann mich. Ich zitterte am ganzen Körper, und Ethan nahm mich beschützend in den Arm.
    „Ich will sein dreckiges Geld nicht“, flüsterte ich und schüttelte mich vor Abscheu, als ich Greg vor meinem inneren Auge sah.
    „Du brauchst es nicht“, stimmte Ethan mir zu und umarmte mich noch fester.
    „Sei nicht dumm, Gail!“, rief Alice empört, „dieses Geld steht dir zu! Es sind zehn Millionen, um Gottes willen!“
    „Es gibt nur einen Hacken“, sagte Colin leise und sah mich eindringlich an. „Um an das Geld ranzukommen, musst du deine wahre Identität preisgeben.“
    „Kommt nicht in Frage!“, antwortete Ava für mich. „Wir haben genug Geld, wir brauchen es nicht!“
    „Andererseits“, ergriff ich endlich das Wort, immer noch blass und zitternd, „könnte ich es gewinnbringend in „Ava Wylers Feinschmeckerparadies “ investieren. Und ich könnte damit meinen Neffen oder meine Nichte so richtig verwöhnen. Und ich könnte mir ein eigenes Haus bauen lassen. Auf eurem Grundstück“, fügte ich eilig zu, als ich Avas ängstlichen Blick sah. „Gleich nebenan. Denk doch nach, Avie, wenn ihr noch mehr Kinder bekommt, dann werdet ihr den Platz im linken Flügel brauchen.“
    „Ich habe nachgedacht und mich
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