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Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Titel: Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte
Autoren: Karin Müller
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ihm Kathi nicht. „Was wollen Sie überhaupt von Neila? Und was ist das für ein Ding?“, fragte sie und starrte auf das Gerät in der Hand des Professors, das jetzt grüne Kurven auf einem schwarzen Display aufzeichnete.
    „Ich bin so was wie ein Blitz-Forscher …“, erklärte Professor Kabatuk, als ob Mats und Kathi nicht ganz gescheit wären. „Während des Gewitters gestern haben meine Apparaturen ganz außergewöhnliche Werte aufgezeichnet und mich zu eurem Garten geführt. Da habe ich eure Eltern getroffen, die mir netterweise Gesteinsproben von eurem Springbrunnen zur Verfügung gestellt haben. Die möchte ich gern in meinem Labor untersuchen. Und euer Pony auch.“ Er grinste schief und klimperte mit den Wimpern wie eine überdrehte Comicfigur.
    Die Kinder starrten zurück und bewegten sich keinen Millimeter.
    „Bitte kommt da weg, das Tier ist total verstrahlt“, brach es nun aus Annabell Ringelbloom heraus. „Hört doch nur, wie der Geigerzähler anschlägt. Das ist ein Spezialmessgerät!“
    „Und wenn das so wäre, wieso hat dieser Professor dann keinen Schutzanzug an?“, rief Mats empört. „Da stimmt doch was nicht!“
    „Gut beobachtet!“, lobte der Mann mit dem Kasten. „Du bist ein kluges Bürschchen. Ja, äh … nein, das ist so“, antwortete er. „Ich habe ja nicht damit gerechnet, dass ich so schnell fündig werde. Und dann habe ich … dann bin ich … Es glitzert! Das muss ich untersuchen.“
    Er schüttelte den Kopf, als ob er damit seine wirren Gedanken ordnen wollte, und fuhr fort: „Also das kennt ihr doch auch, wenn ihr etwas unbedingt haben wollt, dann zieht ihr euch doch auch nicht erst in aller Ruhe fertig an, Strahlung hin oder her, oder nicht?“
    Kathi betrachtete die beiden unterschiedlichen Gummistiefel des Professors und nickte verständnisvoll. Mats stupste sie mit einem energischen Lass-dich-bloß-nicht-um-den-Finger-wickeln-Blick an. Schnell schüttelte Kathi den Kopf und runzelte die Stirn. „Nein, Sie kriegen unser Pony nicht. Wir kennen Sie doch überhaupt nicht.“
    „Ja, das stimmt auch wieder“, sagte der Professor zerknirscht. Dann hellte sich seine Miene auf. „Ich bin Professor Kabatuk, habe ich vergessen, das zu erwähnen? Ich bin Physiker und untersuche Blitze auf nukleare Komponenten. Und ihr seid Kathi und Mats.“ Dabei zeigte er prompt in falscher Reihenfolge auf die Geschwister. „So, nun kennen wir uns. Kann ich jetzt das Pony haben? Ich tu ihm auch nicht weh, nicht sehr jedenfalls. Ich möchte nur ein paar Experimente durchführen und es genau untersuchen. So, wie Wissenschaftler das eben tun. Ich bin nämlich Wissenschaftler, habe ich das bereits erwähnt? Also, bekomme ich jetzt bitte das Pony?“
    „Nein“, kreischten Kathi und Mats wie aus einem Mund.
    Hilfesuchend wandte sich der Professor zu den Eltern der Geschwister um. Er sah aus, als ob er am liebsten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen oder sich zumindest die Haare raufen wollte. Aber das ging beides nicht, weil er seinen laut piependen, knatternden Kasten eisern umklammert hielt.
    „Mats, Kathi! Sofort!“, blökte Hinnerk Ringelbloom los. „Sonst gibt es eine Woche Handy-, DVD- und Fernsehverbot. Und den MP3-Player kassiere ich auch ein.“
    Wie auf ein Stichwort drehte sich Kathi zu Neila um. Die fraß in aller Gemütsruhe mit dem alten Pony Kasimir zusammen Rosenknospen, während das Gerät des seltsamen Professors immer lautere, knarzende und pfeifende Geräusche von sich gab. Hinter ihnen hatte sich in der Zwischenzeit ein Auflauf neugieriger Menschen gebildet. Die longierende Frau, die alte Dame, die ihr Pferd geputzt hatte, die Reitlehrerin und ein halbes Dutzend anderer Reiter standen im Halbkreis hinter den Kindern und lauschten neugierig, was der Tumult wohl zu bedeuten hatte.
    „Ach herrje“, murmelte Kathi. „Da wird Neila aber viel zu blitzstrahlen haben.“
    „Nicht ausführbar“, erwiderte die Stute knisternd, und es rauschte und fiepte aus dem MP3-Player, dass man kaum etwas verstehen konnte. Sie erklärte: „Das Funksignal dieses fremden Konverters stört.“ Der Kasten des Professors fiepte und gurgelte. Kathi hielt sich die Ohren zu. „Oh Mann, können sie das Ding denn nicht mal kurz ausschalten? Das nervt aber auch wirklich extrem“, fuhr sie den Forscher an. Und der war so verblüfft, dass er sofort tat, wie ihm geheißen.
    „Jetzt!“, brüllte Mats geistesgegenwärtig und aus Neilas Augen begann es, hellblau zu leuchten.
    „Stört
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