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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady
Autoren: Kasey Michaels
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Gras wuchs üppig, und dann war da noch ein kräftiger Baumstamm, an den er sie lehnen konnte, während er sich vertraut mit ihr machte.
    Sich mit ihrem Körper vertraut machte. Und zwar intim.
    Er war längst überzeugt, sie gut genug zu kennen.
    Sie war hier, oder nicht? Sie war offenbar willig. Musste er noch mehr wissen?
    „Wie heißt du, scharlachrote Lady?“, fragte er sie, blickte in ihre großen Augen, die nicht blinzelten, und verlor sich in ihren klaren wirbelnden Tiefen.
    „Zuerst möchte ich Ihren Namen wissen. Sind sie Mr Black oder Mr Gold?“, fragte sie und zeigte wieder Interesse.
    Puck lachte. „Weder – noch. Mein Name ist Robin Goodfellow.“
    Die Wahrheit wird oft nicht geglaubt. So auch jetzt nicht.
    „Oh ja, das wird wohl stimmen. Und ich bin Titania, die Elfenkönigin.“
    „Ah, schöne Titania“, ließ Puck sie gewähren und wunderte sich im Stillen darüber, dass sie die Figuren aus Shakespeares Possenspiel kannte, bis ihm klar wurde, dass sie wahrscheinlich Schauspielerin war. Er war im Begriff, sein heiligstes Gebot zu brechen und mit einer Schauspielerin zu schlafen. „Dann glaubst du mir wohl nicht?“
    „Genauso wenig wie Sie mir glauben. Aber ist das wichtig? Ich glaube nicht, dass Sie mich hierher geführt haben, um unsere Namen auszutauschen.“
    „Und warum habe ich dich hergeführt?“, fragte er, während er die seidene Kapuze anhob und zurückschlug, unter der dichte, kunstvoll frisierte Locken zum Vorschein kamen, die im trüben Licht fast schwarz wirkten.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich dachte, vielleicht um mich zu küssen.“
    „Um dich zu küssen“, wiederholte Puck verdutzt. Sie sprach die Worte, als wären sie überaus gefährlich. „Und du bist hierhergekommen, um geküsst zu werden?“
    „Das hatte ich nicht gedacht, nein. Aber wenn ich schon einmal hier bin – wenn schon, denn schon, nicht wahr? Ich bin überzeugt, meine – meine Begleiterin nutzt dieses ziemlich aufregende Stückchen Freiheit hemmungslos aus. Die Masken, verstehen Sie. Den Kuss eines Fremden im Mondenschein.“
    Pucks Verstand sandte Alarmsignale aus, die seine Libido jedoch als lächerlich abtat. Sie war Schauspielerin, das war alles. Höchstwahrscheinlich spielte sie die schamhafte Jungfrau in der Hoffnung, dass ihn der Reiz des Neuen erregte.
    Und ihre Masche war erfolgreich, vermutlich sogar erfolgreicher, als sie es sich erhofft hatte. Seine Sinne ließen sich von ihrer gespielten Naivität verführen, während sein Körper hart und von einer elementaren Leidenschaft ergriffen wurde, die er nicht mehr erlebt hatte, seit er ein liebeshungriger Jüngling gewesen war, den schon der bloße Gedanke daran, eine weibliche Brust zu berühren, äußerst verwirrt hatte.
    „Dann, meine Elfenkönigin, fangen wir mit einem Kuss an.“
    Weil er glaubte, sie wünschte sich, dass er sich auf ihr Spielchen einließ, und weil die Vorstellung, genau das zu tun, seine Leidenschaft beflügelte, umfasste Puck leicht ihr Kinn, neigte sich zu ihr und legte die Lippen auf ihren Mund.
    Oh, und sie war gut. Sie enttäuschte nicht. Sie gestattete den Kuss, unternahm aber nichts, um ihn zu mehr zu ermutigen. Sie legte nicht die Arme um ihn, rieb nicht sofort ihren Körper an seinem – das untrügliche Signal Professioneller, die den Akt schnellstens hinter sich bringen und ein paar Goldmünzen in ihrem Täschchen haben wollen.
    Doch sie hatte sich schwer verrechnet. Ihr angeblich ungeübter Mund stellte nicht nur eine Herausforderung dar, sondern vermittelte Puck auch Wonneschauer, die direkt in seine Lenden fuhren und ihn hart werden ließen.
    Ein Kuss. Ein einziger Kuss, und schon war er bereit, ihr eine Wohnung einzurichten, ihr zu geben, was sie wollte: Diamanten, Perlen, eine eigene Kutsche und einen Stall. Ein Kuss, und er war der Narr, über den er lachte, versklavt von einer Frau, deren kaltblütiges Ansinnen darin bestand, Idioten wie ihm selbst den Kopf zu verdrehen.
    Idioten wie seinem Vater.
    Er löste sich von ihr und blickte in ihre herrlichen Augen.
    Er sah keine Arglist. Keine Gier. Überhaupt keine Reaktion bis auf etwas, das als Verwirrung bezeichnet werden konnte.
    Oh ja, sie war gut.
    Doch er war besser.
    Dieses Mal näherte er sich ihr nicht sanft. Er fiel mit offenem Mund über sie her. Er nahm sie in die Arme, presste die Lippen auf ihre, drängte mit der Zunge, knabberte mit den Zähnen, strich mit den Händen ihren Rücken hinab und wieder hinauf, um ihre üppigen
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