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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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hier von ein paar Leuten vor fünf, sechs Stunden abgesetzt.«
    »Ich habe Durst«, sagte Boysie und reichte dem kleinen Mann die Hand. »Und hungrig bin ich auch.«
    »Da weiß ich Abhilfe. Kommen Sie.« Der Mann nickte, und das Wesen auf seinem Kopf wippte auf und nieder. »Omer mag keine Fremden«, erklärte er, während er Gann durch die Reihen der seltsamen Büsche führte, »aber er wird Sie nicht weiter belästigen, nehme ich an. Sie dürfen nur keine plötzlichen Bewegungen machen, das ist alles. Omer ist ein Pyropode – natürlich nur ein Baby, aber er kann ziemlich bösartig werden.«
    Gann stimmte ihm innerlich zu. Mit seinen brennend roten Augen und den Rauchwölkchen sah das kleine Wesen in der Tat gefährlich aus.
    Sie erreichten einen kleinen dunklen See und näherten sich einer Erhebung aus glitzerndem Fusoriatengestein, die teilweise mit leuchtenden Pflanzen und Moosen bewachsen war. Am Fuße dieser Erhebung wurde eine Höhlenöffnung sichtbar.
    »Herzlich willkommen bei mir zu Hause«, sagte der Mann fröhlich. »Kommen Sie herein und machen Sie sich's gemütlich. Ich nehme an, daß Sie viel Ruhe brauchen.«
    »Vielen Dank«, sagte Gann. »Übrigens, wir haben uns noch gar nicht richtig vorgestellt.«
    »O wirklich? Natürlich, Sie haben recht«, sagte der Mann. »Mein Name ist Harry Hickson. Und Sie ...« Gann setzte zum Sprechen an, doch der alte Mann unterbrach ihn, »Sie sind Maschinenmajor Boysie Gann, Absolvent der Agentenschule des Systems auf Pluto.«
     
    *
     
    Gann ruhte sich vierundzwanzig Stunden in der Höhle des Einsiedlers aus und wälzte trübe Gedanken. Wie konnte der Mann seinen Namen wissen? Und wie hatte er vor allen Dingen wissen können, daß er kein einfacher Laser-Techniker war, den man entführt hatte, sondern ein ausgebildeter Agent des Systems?
    Doch er fand keine Antwort auf die Fragen, die ihn quälten. Schließlich gab er die nutzlose Grübelei auf und konzentrierte sich darauf, körperlich wieder in Form zu kommen. Und dann wartete das Riff darauf, erkundet zu werden. Immerhin war er zum erstenmal auf einer solchen Welt.
    Offensichtlich war er längere Zeit bewußtlos gewesen, denn er hatte an Gewicht verloren, und die Bartstoppeln in seinem Gesicht waren ziemlich lang. Hickson kümmerte sich rührend um ihn. Er wies ihm ein Bett in seiner Höhle an – ein einfaches Lager aus schmutzigen Decken – und teilte seine Mahlzeiten mit ihm. Die Nahrung war einfach und schlecht gekocht, aber sie stillte den Hunger und versorgte die Männer mit den nötigen Vitaminen.
    Gann ließ alles über sich ergehen. Offensichtlich hatte sich Harry Hickson hier bereits seit mehreren Jahren aufgehalten und war am Leben geblieben – der Zustand der Höhle ließ darauf schließen. Also mußte das Essen auch für Gann gut genug sein.
    Allerdings gedachte er nicht allzu lange hier zu bleiben. Denn er hatte von Hickson erfahren, daß es eine Möglichkeit gab, mit der Außenwelt in Verbindung zu treten und Hilfe herbeizuholen.
    »Hab' natürlich nie Verwendung dafür gehabt«, sagte Hickson und fischte sich einen langen rhabarberähnlichen Gemüsestrunk aus dem Topf. »Aber es ist ganz nett zu wissen, daß die Möglichkeit besteht. Sagen Sie, Boysie, macht Ihnen der Kragen Kummer?«
    Gann hielt überrascht inne. Er hatte tatsächlich eben an dem Metallband gezerrt, das seinen Hals umschloß. »Ich glaube nicht«, sagte er zögernd.
    »Kann ihn abmachen, wenn Sie wollen«, bemerkte Hickson lächelnd. »Hab' ich schon oft gemacht.«
    Gann starrte ihn an. »Wovon sprechen Sie eigentlich?« fragte er. »Diese Dinger sind mit einem automatischen Auslöser ausgerüstet, der sofort in Aktion tritt, wenn sich jemand daran zu schaffen macht, der keinen Schlüssel hat ...«
    »Oh, das ist mir natürlich bekannt«, sagte Hickson lächelnd. »Halten Sie mal einen Augenblick still.« Und der Mann erhob sich, trat hinter Gann und berührte das gefährliche Metallband.
    Der Kragen war plötzlich entsetzlich eng.
    Gann war sicher, daß Hickson keinerlei Werkzeug herbeigeholt hatte, doch plötzlich hörte er das Schloß des Kragens schnappen ...
    Und der Metallring fiel klappernd zu Boden.
    Gann fuhr auf.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Hickson und nahm den Kragen auf. »Sie scheuchen meinen kleinen Omer auf. Nettes Instrument«, sagte er bewundernd und drehte den tödlichen Gegenstand in den Händen. »Eine Menge Detailarbeit. Zu schade, daß man die Mühe nicht auf etwas Nützlicheres verwendet hat.« Und
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