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Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Ban-Itos ihr wieder zu. »Das Wesen im Stein ist wahrhaftig ein Ajar-Alazwat, ein Schmerzfresser, der von der Kraft lebt – und durch sie wächst –, die er allem Lebenden in seiner Reichweite entzieht. Wir hätten wahrhaftig vernichtet werden können, hätte dieses Ungeheuer im Tempel die Priester nicht zurückgehalten. Ich weiß nun, dass unsere Entschlossenheit gegen ihre Zauberei nichts ausgerichtet hätte.«
    »Aber Eure Magie, Ban-Itos, – und Darons …?«
    »Nicht genug. Diese Männer sind stark. Ich erkannte alsbald›dass etwas ihnen die Kraft entzog und sie anderswohin lenkte.«
    »Dann war all das nur Täuschung?«
    Der vorderste Priester warf ein: »Keine Täuschung. Wir sind wahrhaftig geschwächt, rothaarige Frau. Thotas und der Ajar-Alazwat haben unseren Schutz geraubt. Unseren Meister gelüstet es nach unbeschränkter Macht; er vernichtet sich selbst dadurch. Wir werden ihm nicht mehr dienen – und wir können euch helfen, wenn ihr uns helft.«
    »Wir brauchen eure Hilfe nicht«, wehrte Sonja ab. »Wir haben eine wirkungsvolle Waffe.«
    Der vordere Priester entgegnete darauf nichts, da traten zwei andere Priester von hinten zu ihm und besprachen sich flüsternd mit ihm. Sonja hörte Verwünschungen von den Söldnern hinter ihr und Rufe: »Lasst sie uns sofort töten!« »Vergeuden wir keine Zeit mehr!« »Bringen wir die Hundesöhne endlich um!«
    »Welche Waffe?« erkundigte sich der Führer der Blaugewandeten.
    Sonja wollte es ihm nicht verraten, doch Ban-Itos antwortete: »Die Asche des Zauberers Odurac, dessen Sohn durch einen der euren getötet wurde.«
    Der Führer nickte achtungsvoll, und seine Leute hinter ihm waren ganz offensichtlich beeindruckt. »Ihr habt Odurac getötet und besitzt nun seine irdische Asche?«
    »So ist es!« bestätigte Sonja.
    Der Priesterführer verbeugte sich. »Damit lässt sich Thotas vielleicht wirklich besiegen. Bitte – helft uns jetzt. Die Zeit drängt. Thotas und der Ajar-Alazwat kämpfen miteinander.«
    »Kämpfen miteinander?« fragte Sonja verblüfft. »Ich verstehe nicht, wie können …«
    »Mit dem Geist«, erklärte der Priester. »Der Schmerzfresser beabsichtigt, Thotas endlich zu vernichten und zum Himmel zurückzukehren. Wir müssen dafür sorgen, dass er entkommen kann!«
    Sonja staunte. »Ban-Itos«, fragte sie, »kann das wahr sein?«
    Der Greis nickte ernst. »Falls das eintritt, ist der Stern wieder sein eigener Herr. Thotas fand ihn, als er geschwächt war, und brachte ihn in seine Gewalt. Aber er hat wieder Kräfte geschöpft. Möglicherweise ist er nach zehn Jahren vergeblicher Gegenwehr nun endlich stark genug, Thotas die Macht zu entziehen und sich aus seiner Gefangenschaft zu befreien. Die Kraft aller in diesem Tempel und im Land ringsum wurde allmählich von diesem Schmerzfresser aufgesogen, damit er sich von Thotas befreien könne.«
    Der Führer der Blaugewandeten nickte. »Ihr habt es erkannt, Weißbart. So wie eure Lande entkräftet wurden und ihre Fruchtbarkeit verloren, so zehrte es an unserer Kraft und Gesundheit, an unserem Körper und unserer Seele. Wir sind nur noch ein Schatten unseres Selbst. Der Ajar-Alazwat – nährt sich von uns …«
    »Genug!« rief einer der hinteren Priester. »Sie wollen uns nicht helfen! Wir aber können nicht ohne Schutz zurückkehren – es ist unser Untergang! Ich will nicht sterben, wenn mein Geist mir entzogen ist!« Er löste sich aus der Gruppe seiner Brüder, zog einen Dolch aus seinem Gürtel, stieß ihn sich in den Leib und stürzte mit dem Gesicht auf den Boden.
    Sonja holte erschreckt Luft und ging auf ihn zu, um sich über ihn zu beugen. Es war keine List! Die Dolchspitze ragte eine halbe Handbreit aus dem Rücken des Mannes.
    »Ihr Götter …« hauchte sie.
    »Wir werden nicht zulassen, dass ihr uns tötet«, sagte der Führer der Priester. »Aber wir wollen auch nicht dulden, dass Thotas oder der Schmerzfresser unsere Seelen stiehlt. Also werden wir euch töten und danach uns, außer ihr erklärt euch einverstanden, uns gegen Thotas dabei zu helfen, den Ajar-Alazwat zu befreien. Es ist für uns alle die einzige Hoffnung.«
    Sonja überlegte.
    »Tut ihr es nicht«, mahnte der Priester sie, »wird der Schmerzfresser bald seine angestaute Kraft einsetzen, um Thotas zu vernichten – und ihm ist es egal, ob er dabei die ganze Welt vernichtet. Keiner von uns wird überleben.«
    »Ihr vergeudet Zeit, Kriegerin!« rief ein anderer Blaugewandeter. »Ihr setzt uns alle der Verdammnis
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