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Der Sommer des Kometen

Der Sommer des Kometen

Titel: Der Sommer des Kometen
Autoren: Petra Oelker
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sein Vater David G. Arzt der jüdischen Gemeinde in Altona. Der hochgebildete und kluge Mann war Anhänger der von Juden wie Christen als ketzerisch abgelehnten Lehre des niederländischen Philosophen Spinoza und ein engagierter medizinischer Publizist. Wie seine Freunde und Kollegen J. F. Struensee und J. A. H. Reimarus war er im Kampf gegen den Aberglauben in der Medizin und insbesondere bei der Suche nach den Ursachen und der Bekämpfung von Infektionskrankheiten seiner Zeit weit voraus. Über Struensee gehörte er auch zu Lessings Bekanntenkreis.
    Hanse Seit dem 13 . Jahrhundert ein genossenschaftlicher Verbund von deutschen Kaufleuten zur Förderung und Sicherung ihres Handels im Ausland. Während der Blütezeit im 14 . und 15 . Jahrhundert gab es zwischen der Zuidersee und dem finnischen Meerbusen 70  Hansestädte und weitere 130 , die der H. lockerer angeschlossen waren. Als letzte Niederlassung wurde 1598 der Stalhof in London geschlossen. In der 2 . Hälfte des 17 . Jahrhunderts setzten Hamburg, Bremen und Lübeck gemeinschaftlich die Tradition der H. fort.
    Hooke, Robert ( 1635 – 1703 ), englischer Naturforscher, einer der vielseitigsten Wissenschaftler seiner Zeit.
    Kaffeehaus Das K., auch in Europa lange eine reine Männerdomäne, war Anlaufpunkt für Reisende aus aller Welt und beliebter Treffpunkt der Bürger; es gab Spielzimmer, internationale Zeitungen und jede Menge wirtschaftlichen, politischen und privaten Klatsch. Hamburgs erstes K. wurde nahe Börse und Rathaus wahrscheinlich 1677 von einem englischen Kaufmann oder 1680 von einem Holländer, dem späteren Leibarzt am preußischen Hof, Cornelius Bontekoe, eröffnet. Hamburg war zentraler Kaffee-Umschlagplatz für Nordeuropa. Ab 1763 passierten jährlich ca. 25  Millionen Pfund den Hafen, 1777 gab es 276 Kaffee- und Teehändler in der Stadt.
    Leinpfad Vom L. aus wurden jahrhundertelang Alsterkähne mit menschlicher oder tierischer Muskelkraft an Leinen flussaufwärts gezogen. Er verlief (und verläuft als schmale Fahr- und exklusive Wohnstraße immer noch) als Grenze zwischen den Hamburger Stadtteilen Winterhude und Eppendorf links des Alsterflusses. Beide Ortschaften waren nur durch einen morastigen Fußweg durch die Alsterniederung und einen Holzsteg über das Flüsschen verbunden. Wenn die Alster wenig Wasser führte, konnten Pferde und Fuhrwerke an der gleichen Stelle eine Furt benutzen. Erst 1841 wurde eine Fahrbrücke gebaut.
    Mennoniten Eine aus der Täuferbewegung im 16 . Jahrhundert entstandene protestantische Glaubensgemeinschaft. Namengeber war der ehemalige Priester Menno Simons (ca. 1496 – 1561 ), der die friedlichen Täufer nach der Zerschlagung des «Täuferreichs zu Münster» 1536 zusammenführte. M. praktizieren die Erwachsenentaufe; Glaubensgrundlage und oberste Lebensnorm ist für sie die Bibel und, da sie in der konsequenten Nachfolge Christi leben wollen, besonders das Neue Testament und die Bergpredigt. Zu ihren obersten Prinzipien gehören Nächstenliebe und Wahrhaftigkeit. Der Lebensstil eines M. soll einfach sein, um Gottes Aufruf zur Demut zu entsprechen. Kriegsdienste werden generell abgelehnt, die Entscheidung darüber kann aber individuell gefällt werden. Auch Eide werden abgelehnt, da sie einen Eingriff in die Zukunft bedeuten, über die allein Gott entscheiden kann. Nach dem alten Grundsatz der Meidung der (übrigen) Welt führte eine Mischehe bis etwa 1750 zum Ausschluss vom Abendmahl. Aber in Altona versuchte noch 20  Jahre später die Gemeinde die Wahl der Ehepartner zu beeinflussen. Am gesellschaftlichen Leben, besonders dem der Aufklärer, nahmen die Hamburger und Altonaer Mennoniten kaum teil, um die Geschlossenheit ihrer Gemeinden nicht zu gefährden. Trotz der Geringachtung weltlicher Güter gehörte die große und sehr geachtete mennonitische Familie van der Smissen in Altona zu den ersten und reichsten der Stadt.
    Mutterkorn wird ein Getreide-Pilz genannt, der vor allem in feuchtwarmen Jahren gedeiht. Er enthält chemische Substanzen, die der in LSD enthaltenen Lyserg-Säure verwandt sind, und verursacht neben Kopfschmerzen, Kribbeln in den Gliedmaßen, Gewebenekrosen, Krämpfen und Schwindel auch Halluzinationen und manische Zustände. Schon im Jahre 922 sollen dieser Vergiftung in Spanien und Frankreich 40000 Menschen zum Opfer gefallen sein. Es wird vermutet, dass viele Opfer der Hexenverfolgung mit Mutterkorn befallenes Getreide gegessen hatten.
    Neuer Wandrahm Der Name benennt seit
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