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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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paar von ihren Schwestern können mich gleich nach Onkel Regis’ Begräbnis dorthin begleiten.
Außerdem werde ich Illona mitnehmen, denn sie braucht ihre Ausbildung, und sie wird nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die sie nicht kennt. Ich glaube, sie vertraut mir und wird mit mir kommen. Das war eine Idee, die ihm ohne Vorwarnung in den Sinn kam, und er konnte darüber nur sagen, dass es sich richtig anfühlte.
Immer mit der Ruhe, junger Mann! Wenn du bei Istvana Ridenow studieren willst, können wir sie zu uns kommen lassen … Aber schlag dir die Idee aus dem Kopf dass du einfach losziehen kannst, nur weil …
Mutter, ich gehe nicht zurück nach Thendara!
Ich bin im Moment viel zu müde für eine solche Diskussion, Domenic. Ich weiß nicht, warum du …
Das ist keine Diskussion, das ist eine Forderung. Und wenn du dich weigerst, mich tun zu lassen, was ich meinem Gefühl Mach tun muss, dann werde ich bei der erstbesten Gelegenheit weglaufen. Er war sich dessen nicht so sicher, aber es klang nach einer brauchbaren Drohung.
Ja, ich kann mir vorstellen, dass du das versuchst. Sie ließ die Schultern ein wenig hängen. Und du könntest sogar Erfolg damit haben. Aber warum, Domenic, warum?
Ich brauche ein bisschen Ruhe und Frieden! Ich halte dieses endlose Gezänk und die kleinlichen Eifersüchteleien keinen Tag länger aus. Domenic fühlte, wie er die Beherrschung langsam verlor, wie Angst und Zorn seine Disziplin zerstörten.
Gleichzeitig begann das Murmeln im Herzen der Welt wieder in seinem inneren Ohr zu ertönen, vertraut und beinahe tröstlich. Die Lautstärke schien anzusteigen, und vorübergehend nahm er nichts außer dem Knarren und Ächzen des Planeten wahr. Ruhe und Frieden mochten ein unerreichbares Ziel sein, aber wenn er nicht bald herausfand, wie und warum er diese Dinge hörte, dann würde er nicht mehr lange zu gebrauchen sein. Er war sich nicht einmal sicher, ob Neskaya der geeignete Ort war, aber Istvana war berühmt für ihre innovativen Techniken und er vertraute ihr. Es war das Einzige, was ihm im Augenblick einfiel.
Warum sollte dir erspart bleiben, was wir anderen alle erdulden müssen? Sei doch vernünftig. Wir müssen sehr viele Dinge regeln, und du wirst an der Seite deines Vaters gebraucht. Kommendes Frühjahr vielleicht, wenn du dann immer noch so empfindest. Oder das Jahr darauf. Jetzt ist nicht die passende Zeit.
Mutter, wenn ich auf eine passende Zeit warte, werde ich inzwischen ein alter Tattergreis sein! Es wird nie einen geeigneten Moment geben, in dem ich tun kann, was ich tun muss, und ich werde nicht darüber diskutieren. Wenn du und Vater es nicht erlaubt, werde ich auf eigene Faust losziehen. Und wahrscheinlich breche ich mir in den Bergen den Hals oder erleide ein ähnlich tragisches Schicksal!
Marguerida wandte ihm das Gesicht zu und starrte ihn wütend an. Führst du dich nicht ein bisschen theatralisch auf?
Domenic war empört über diese Bemerkung, sein Herz schlug heftig in der Brust. Trotz des kühlen Tages trat ihm der Schweiß auf die Stirn, und er musste sich sehr zusammennehmen, damit er nicht zu zittern anfing. Er musste seine Mutter zwingen, ihn zu verstehen! Ohne die Folgen zu bedenken, vertiefte er den psychischen Kontakt zu seiner Mutter und ließ zu, dass das beständige Dröhnen in seinem Kopf sie erreichte.
Marguerida, die darauf nicht gefasst war, schnappte nach Luft und schwankte im Sattel, dann ließ sie die Zügel auf den Hals des Pferdes fallen und presste die Hände an die Stirn.
Domenic packte sie am Arm, bevor sie zu Boden stürzen konnte, während er die Energiewelle, diese Mischung aus Zorn und dem Geräusch der Welt, von ihr zurückzog. Der Versuch, so viele verschiedene Dinge gleichzeitig zu bewältigen, überforderte ihn beinahe, und er schämte sich, weil er die Beherrschung verloren hatte. Mikhail drehte sich im Sattel und stützte seine Frau von der anderen Seite. Er sah verwirrt und besorgt aus.
„Was ist denn los, Caria ?“ „Nichts, nichts. Nur ein leichtes Schwindelgefühl. Es geht schon wieder.“ Sie ergriff die Zügel, setzte sich im Sattel zurecht und warf Domenic einen Blick zu, der ihn noch vor wenigen Wochen in Stein verwandelt hätte. Was hast du gemacht, verdammt noch mal? Was war das …?
Ich weiß nicht genau, was es ist, Mutter. Aber wenn ich es nicht bald herausfinde, verliere ich den Verstand.
Marguerida senkte den Kopf und verfiel in schweigendes Grübeln. Schließlich verkündete sie mit resignierter Miene:
Ich
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