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Der Skandal (German Edition)

Der Skandal (German Edition)

Titel: Der Skandal (German Edition)
Autoren: Fran Ray
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Brieföffner bewaffnet losziehen?«
    Rob macht eine wegwerfende Handbewegung. »Diese Arschlöcher hocken doch nur in ihren Büros …«
    Ed und Gary nicken, und Ed meint dann: »Übrigens hat Charles Frenette den Gouverneur massiv belastet. Sein Chauffeur soll Whitner und deinen Bruder umgebracht haben«, erklärt Ed. »Die haben ihm wahrscheinlich einen Deal angeboten, wenn er auspackt.«
    Erst kurz bevor er sich verabschiedet hat, ist Kenlock mit der wichtigsten Sache herausgerückt.
    »Das dürfte Sie interessieren, Detective Andersson«, hat er mit seinem typischen arroganten Lächeln gesagt, »Pete Kondracki ist übrigens an einem Genickbruch gestorben. Mr. Frenette hat zugegeben, dass es in seinem Büro zu Handgreiflichkeiten gekommen ist.«
    Sie hat sich nichts anmerken lassen, weder ihre Erleichterung noch ihre Trauer.
    Gary kratzt sich am Kopf. »Ich kann’s immer noch nicht glauben. Dass ausgerechnet Muller die Nerven verliert.«
    »Ich hab gar nicht gewusst, dass Muller einen Sohn hatte«, sagt Ed. »Die hat doch nie was Privates erzählt.«
    Auch Rob hat sich einen Stuhl herangezogen, und jetzt sitzen sie alle drei schweigend um Christinas Bett.
    »Das geht alles natürlich unter wegen der Evakuierungen in Ashland«, sagt Gary schließlich. »Heute Morgen ist sogar der Präsident angereist. Die ganze Gegend ist zum Katastrophengebiet erklärt worden. Alles überflutet und verseucht von dieser uralten Giftbrühe! Nicht zu fassen!«
    Es gibt Ereignisse, die übersteigen unsere Fähigkeit, etwas dabei zu fühlen, denkt Christina. Als sie von der Katastrophe erfahren hat, musste sie an Dani denken. Ob sie überlebt hat? Sie sieht die Serviererin wieder vor sich, wie sie über die Mine und ihren kranken Neffen gesprochen hat und über die Hoffnung der Region, dass der Think Tank und die Mine eine Menge Leute anziehen würden.
    Rob zeigt auf die Tüte. »Jetzt ist er noch warm.«
    »… und damit genießbar, willst du sagen, oder?« Christina macht die Tüte auf – und schließt sie gleich wieder. »Ich glaub, ich schaff das heut nicht.«
    »Kein Problem«, sagt Rob, »ich hab noch nichts gefrühstückt.«
    »Hey Chris, wer hat dir denn dieses Gemüse gebracht?« Ed zeigt auf den großen Blumenstrauß auf dem Tischchen, das eigentlich zu klein ist für einen bunten Strauß aus Chrysanthemen, Tulpen und Gräsern.
    Eigentlich wollte sie den Strauß in den Müll werfen. Doch dann ist es anders gekommen.
    »Die sind von Brewer«, sagt sie, und alle sehen sie überrascht an.
    Er ist unsicher gewesen, und der zu große Blumenstrauß hat ihm geholfen, dass er Christina nicht direkt ansehen muss, das hat sie gleich gemerkt.
    »Hi«, sagt er ungewöhnlich leise. »Wie geht’s dir? Ich hab die Krankenschwester wegen einer Vase gefragt, sie wollte gleich eine bringen … Es sind … Tulpen und … Chrysanthemen, jetzt im Winter hat man nicht so die Auswahl … und … ich wusste nicht, welche Blumen dir …«
    »Hast du dahinter deine Knarre versteckt?«
    »Chris … ich … es …«, fängt er an, »es … es tut mir unendlich leid!«
    »Ich war doch ’ne gute Zielscheibe in der Küche, oder?«
    Er lässt sich auf den Stuhl sinken, legt den Strauß auf den Tisch und vergräbt das Gesicht in den Händen.
    »Ich bin vom rechten Weg abgekommen.« Er nimmt die Hände wieder weg und sieht zu Boden. »Ich … hab Ochs vertraut, er war wie ein Vater zu mir, aber er war schlecht, egoistisch. Ich hab geglaubt, ich diene einer größeren Sache. Einer Idee …« Er schüttelt den Kopf. »Ich … hab mich blenden lassen …«
    Die Krankenschwester kommt herein und bringt die Vase.
    »Ich hab gedacht, Muller ist korrupt, und du machst gemeinsame Sache mit ihr«, fängt er wieder an, als sie draußen ist.
    »Und jetzt hast du deine Meinung geändert, oder was?« Seine Büßertour geht ihr auf die Nerven.
    Er seufzt, und als er endlich aufblickt, fällt ihr auf, wie mitgenommen er aussieht.
    »Nolan«, sagt sie, »wenn das wieder eine Masche ist, dann …«
    »Glaubst du, ich komme zu dir ins Krankenhaus, wenn es eine Masche ist?«
    Sie ist sich immer noch nicht so ganz sicher, was sie von seinem Geständnis halten soll.
    Er legt ihr die Zeitung aufs Bett.
    Der Skandal des Jahres
    Der Amoklauf von Ruth Ellen Muller, Captain des Milwaukee Homicide Squad, hat eine Anklage- und Verhaftungswelle ausgelöst.
    Detective Lieutenant Nolan Brewer gilt als Hauptbelastungszeuge der inzwischen aufgetauchten Korruptionsvorwürfe.
    Das sind die
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