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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein
Autoren: Garth Nix
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des Drachens ab und Sharrakor lachte. Seine gewaltigen Kiefer schnappten nach Crow, der furchtlos einen Roten Strahl nach dem anderen ins Maul der Kreatur feuerte.
    Als der Drache zuschnappte, duckte Crow sich weg. Die furchtbaren Kiefer schlossen sich. Die Kapuze von Crows Robe geriet dazwischen. Sharrakor hob den Jungen hoch, warf seinen Kopf zurück und schleuderte Crow in hohem Bogen über den Rand des Daches.
    Tal schloss die Augen. Doch einen Augenblick später riss er sie überrascht wieder auf, als sich Malens Stimme zu einem Schreien steigerte. Sie sprach die letzten Worte des Gebetes von Asteyr und mit einem Mal verschwand das Gewicht auf Tals Brust.
    Der Drache war verschwunden und an seiner Stelle stand ein Mann. Oder vielmehr eine menschenähnliche Kreatur, denn seine Haut bestand noch immer aus den spiegelnden Schuppen und seine tiefschwarzen Augen waren die von Sharrakor. Er hielt den halben Violetten Schlüsselstein in der Hand, mit dem er in lässiger Geste einen Roten Strahl der Zerstörung auf Malen abfeuerte. Der Strahl traf sie in dem Moment an den Beinen, als sie gerade mit einem Stein in der Hand auf ihn loslief, und sie fiel am Rand des Daches zu Boden.
    „Wie ungeschickt“, sagte Sharrakor. Er ging zu der Crone hinüber und hob den Stein erneut. „Lass mich frei, Crone, damit ich wieder meine größere Form annehmen kann, und ich lasse dich leben.“
    „Nein“, sagte Malen. Sie wollte noch etwas sagen, doch Sharrakor setzte einen Fuß auf ihre Kehle.
    Tal versuchte, die Hand zu heben und seinen Sonnenstein auf Sharrakor zu richten, doch ein vertrauter Schmerz hinderte ihn daran. Sein Arm war wieder ausgekugelt und damit nutzlos.
    „Milla!“, schrie Tal. „Töte ihn!“
    Aber Milla lag bewusstlos – oder tot – zwanzig Spannen entfernt auf dem Boden. Sharrakors Schwanz hatte aus ihr den letzten Atem herausgepresst.
    Tal griff mit seinem gesunden Arm auf die andere Seite, zog seine schlaffe Hand über die Brust und begann, den Sonnenstein-Ring abzuziehen. Diese Bewegung erregte Sharrakors Aufmerksamkeit. Er nahm seinen Fuß von Malens Hals und drehte sich mit seinem rot blitzenden Sonnenstein um.
    Tal schrie vor Schmerz auf, als er seine lahme Hand nach oben riss, damit er seinen Sonnenstein sehen konnte. Er konzentrierte sich auf Violett und bildete einen Schild, als Sharrakors Roter Strahl einschlug.
    Der Strahl prallte ab. Durch das violette Leuchten des Schildes sah Tal, wie Sharrakor zur Seite ging. Der Erwählte Junge ignorierte den Schmerz in seiner Schulter und rollte sich in dieselbe Richtung. Er hatte seinen Schild ebenfalls herumgedreht, als der nächste Rote Strahl einschlug.
    Sharrakor lachte und ging wieder in die andere Richtung. Tal stöhnte vor Schmerz und Verzweiflung. Sharrakor spielte mit ihm. Er bewegte sich so schnell, dass Tal nichts weiter tun konnte, als sich zu verteidigen. Aber er musste etwas unternehmen. Er war als Einziger noch übrig.
    Dann sah Tal, wie Milla sich leicht bewegte. Sie drehte ganz langsam den Kopf, damit sie sehen konnte, was Sharrakor machte. Und sie sah etwas hinter ihm…
    In diesem Augenblick verlor Tal die Konzentration und die Intensität seines Schildes schwankte. Sharrakor feuerte sofort einen Roten Strahl ab und lachte erneut, als es Tal gerade noch gelang, den Schild wieder zu verstärken.
    Doch in dem Augenblick, in dem er nicht völlig konzentriert gewesen war, hatte Tal etwas gesehen, das ihm Hoffnung machte. Crow war über den Rand des Daches hochgeklettert und kauerte jetzt genau hinter Sharrakor. Der Freivölkler-Junge hielt etwas in der Hand, doch es war zu klein für ein Messer und seinen Sonnenstein sah Tal nicht.
    Crow kroch langsam auf Sharrakor zu. Tal stöhnte wieder, dieses Mal lauter, um Sharrakor abzulenken. Wenn sich der Aenirer jetzt umdrehte, würde er Crow niederschießen, bevor der irgendetwas unternehmen konnte.
    Crow war noch drei Schritte entfernt… zwei… Tal sah, wie Milla bereit war… ein Schritt… Tal löste seinen Schild auf und schrie, Milla sprang – ebenfalls schreiend – auf die Füße. Crow sprang seinen Gegner an, legte seine Beine um dessen Hüfte und seinen Arm um den Hals, während er mit der freien Hand eine kleine Flasche in Sharrakors Gesicht schlug. Die Flasche zerbrach und eine dunkle Flüssigkeit spritzte umher.
    Tal starrte fassungslos hin, als die durchsichtige Flüssigkeit an Sharrakors Gesicht herablief, und wunderte sich kurz, was Crow eigentlich getan hatte. Dann erkannte er
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