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Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)
Autoren: Susan Hill
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Ocean’s Eleven anschauen.«
    »Toller Film.«
    »Der beste. Brad Pitt, wie er Brezeln kaut.«
    »Brad Pitt, wie er dem kleinen chinesischen Akrobaten auf dessen Rede antwortet – bloß auf Englisch.«
    »Haben Sie Ocean’s Twelve gesehen?«
    »Hab ich mir noch aufgehoben.«
    »Lassen Sie’s sein.«
    »Ah ja.«
    Sie häufte Sachen auf den Tisch in ihrer winzigen Küche, Schüsseln, Gabeln, Eier, Tomaten, Avocados, den Schinken.
    »Ich wünschte, ich hätte Ihre Mutter besser gekannt. Ich glaube, wir hätten Freundinnen werden können. Vielleicht ist das anmaßend.«
    »Nein. Ma hat gerne Freundschaften geschlossen. Sie war gut darin. Es entschädigte sie für meinen Vater.«
    Sie fragte nicht, sah ihn nicht an, nahm nur eine Flasche Sauvignon aus dem Kühlschrank.
    »Dad mag sie nicht. Freunde.«
    »Also demnach kein Menschenfreund«, sagte Jane mit Gelassenheit.
    »Nur ein verdammter Freimaurer.«
    Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu und begann zu lachen. »Und Sie?«
    »Gott, nein.«
    »Tut mir leid, ich sollte das nicht, aber die ganze Sache bringt mich zum Lachen. Diese kleinen Koffer und Schürzen und der komische Händedruck. Ehrlich, wie kleine Jungs.« Sie reichte ihm ein Schneidbrett, ein Messer und einige Tomaten. »Dünne Scheiben.«
    Niemand, dachte Simon, niemand in meinem Leben ist je so gewesen. Was ist es? Lustig. Respektlos. Aufrichtig. Ehrlich. Vernünftig. Unbeschwert. All diese Dinge. Mehr als das. Er hatte sich nie ein Leben vorgestellt wie das von Cat und Chris, ein Leben mit Kindern und einer warmen Küche, einer Katze, einem Garten, einem … Es hatte Freya gegeben. Vielleicht hätte er solche Dinge mit Freya haben können. Würde. Hätte. Wer konnte das jetzt noch sagen? Er hatte es nie herausgefunden.
    Aber nach Freya hatte er bezweifelt, ob er diese Dinge überhaupt wollte.
    Er schnitt die Tomaten oblatendünn. Jane stellte ihm ein Glas Wein neben die linke Hand.
    »Hab ich Ihnen erzählt, dass die Polizei sich die ehemaligen Patienten meiner Mutter vorgenommen hat? Es war sehr mühsam … Sie haben jeden Namen rausgezogen, von dem sie meinten, er könnte mit ihr aneinandergeraten sein – wohlgemerkt, was meine Mutter angeht, hätten das die meisten Menschen sein können. Aber sie haben drei gefunden, die es ernsthaft auf sie abgesehen haben könnten. Der Inspector hat mich gestern angerufen. Er geht ihre Unterlagen durch, redet mit den anderen Angestellten aus der Klinik. Ich kann ihm nicht so recht helfen. Sie hat natürlich nie über ihre Patienten gesprochen. Sie hat über ihre theoretische Arbeit geredet. Das akademische Zeug, nie über die Kinder.«
    »Die werden schon dahinterkommen.«
    »Ah, Kriposolidarität.«
    »Letztlich geht es immer darum, die Details durchzugehen.«
    »Haben Sie Edwina Sleightholme auf diese Weise gekriegt?«
    »O nein. Durch Glück. Einen riesigen Glückstreffer. Die braucht man. Glauben Sie an den Teufel? Ich nehme an, das müssen Sie.«
    »Ich glaube an das Böse. Die Macht des Bösen. Das reine und personifizierte Böse. Wenn es das ist, was Sie meinen.«
    »Bin mir nicht sicher. Ich bin kein Theologe.«
    »Ich auch nicht. Sieht gut aus.« Sie nahm den Teller mit den Tomaten. »Danke.«
    »Ich habe es gespürt. Das Böse. Als ich sie anschaute. Aber es war nicht das, was ich erwartet hatte. Es war undurchdringlich und sinnlos. Kalt. Eingesperrt. In sich selbst verschlossen.«
    »Verzweifelt?«
    »Ja. Ich nehme an, das könnte man so sagen. Seltsam. Ich hatte das Gefühl, keinen menschlichen Kontakt mit dieser Person herstellen zu können, nicht ein einziger Erkennungsfunke, dass wir auf denselben Planeten gehörten.«
    »Hätte sie weitergemacht?«
    »Ja. Solange sie am Leben und unaufgespürt geblieben wäre, hätte sie weitergemacht. Solche Menschen können nicht aufhören. Aber sie ist nicht wahnsinnig.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut und total sicher. Was auch immer das Böse ist, ja, was auch immer Wahnsinn ist, nein.«

    Er war froh, dass sie nicht ausgegangen waren. Draußen wäre es anders gewesen, andere Menschen, Krach, Unterbrechungen. So war es besser, ruhig zu reden, das Essen einfach und gut, Kaffee in einem Emma-Bridgewater-Becher auf einem niedrigen Tisch neben ihm. Er dachte an Cat. Wenn er heimkam, würde er sie anrufen. Er hatte das Bauernhaus in schlechter Stimmung verlassen, und jetzt hatte sich seine Stimmung vollkommen geändert. Alles. Vollkommen. Verändert. Er konnte nicht aufhören, Jane anzusehen.
    »Ich habe
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