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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3
Autoren: britain
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in ihren Stiefeln taub und kroch schmerzhaft an ihrem Rückgrat entlang nach oben.
    Die Luft war mit Möglichkeiten erfüllt, aber Laren konnte nicht voraussehen, ob es die Möglichkeit eines Wutausbruchs oder einer einfachen Akzeptanz war. Laren kannte Zacharias zwar sehr gut, aber Herzensangelegenheiten waren delikat, und er gewährte ihr selten Einblick in seine diesbezüglichen Empfindungen. Nur ihre gute Beobachtungsgabe hatte ihr seine Gefühle für Karigan offenbart. Dies war ein Thema für ein anderes Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt, auf das sie sich ebenfalls nicht freute.
    »Ihr begreift sicher«, sagte Laren zu Zacharias, »welch großen Mut Lady Estora beweist, indem sie Euch dies offenbart. Sie wollte nicht, dass Ihr die Wahrheit in der Hochzeitsnacht erfahrt.«
    »Ja«, sagte er mit tonloser Stimme.
    »Wirklich? Lord Coutre …«

    »Lord Coutre«, schnappte Zacharias, »liebt seine Tochter. Ich weiß, wie sehr er sie liebt, denn ich habe gesehen, wie sich die Entführung auf ihn auswirkte.«
    Lady Estora senkte den Blick zu Boden, und ihre Schultern sanken kaum merklich nach vorn.
    »Aber …«, fing Laren an.
    Er schnitt ihr mit einer knappen Geste das Wort ab. »Ich weiß, wie streng er ist. Und ich weiß, wie konservativ die Provinz Coutre im Vergleich zu anderen Gebieten Sacoridiens ist. Ich weiß. Und ich weiß auch, dass es eine Zeit gab, vor der Entführung, in der Lord Coutre seine Tochter verstoßen hätte, wenn er von ihrer Beziehung zu F’ryan Coblebay gehört hätte.«
    »Doch wenn Ihr beschließt …«
    Zacharias wandte sich direkt an Laren. »Ich bin nicht Lord Coutre, und dies ist nicht seine Provinz. Ich weiß, was passieren würde, wenn ich erklärte, dass der Ehevertrag gebrochen wurde. Und wozu? Um einer Liebe willen? Der Liebe eines Mannes, der seit über zwei Jahren tot ist?« Er schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich mag keine Geheimnisse, Hauptmann, aber in diesem Fall habe ich Verständnis. Ihr habt recht daran getan, Lady Estoras Ehre zu schützen.«
    »Es war F’ryans Wunsch, dass wir über sie wachen und sie beschützen«, sagte Laren, und ihr Herz schwoll vor Hoffnung.
    »Und ich möchte Euch bitten, dies auch weiterhin zu tun«, sagte er sanfter. »Ich sehe keinen Grund, dieses Geheimnis irgendjemand anderem zu enthüllen. Wie die Dinge jetzt liegen, glaube ich nicht, dass Lord Coutre in der Lage wäre, seine Tochter zu verstoßen. Und warum sollte er, da ich nach wie vor einverstanden bin, sie zu heiraten, und sie Königin werden
wird? Dennoch glaube ich nicht, dass es irgendeinen Grund gibt, es ihm zu sagen.«
    Laren hätte am liebsten einen Triumphschrei ausgestoßen, doch sie hielt sich zurück und schwieg. Genau auf diese Reaktion hatte sie gehofft. Dies war der Zacharias, den sie kannte.
    Er wandte sich an Lady Estora und hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger. »Es war eine sehr mutige Tat, meine Dame, mir die Wahrheit zu sagen, obwohl Ihr wusstet, welche Folgen dies hätte nach sich ziehen können. Zur Wahrheit gehört häufig Mut, und ich hoffe, wenn wir verheiratet sind, wird zwischen uns Wahrheit herrschen. Ihr macht Eurem Clan und Eurer Abstammung Ehre, und ich glaube, F’ryan Coblebay hatte großes Glück, Euch zu kennen – genauso, wie Ihr umgekehrt ihn und seine Hilfe in dieser schwierigen Zeit ebenfalls als Glück empfunden habt.«
    Estora schluchzte, und Zacharias brachte wie durch Zauberei ein Taschentuch hervor.
    »Also gut«, sagte Laren energisch. »Ich möchte noch über ein weiteres Thema sprechen.«
    Zacharias sah sie entsetzt an. »Gibt es etwa noch mehr?«
    Sie lächelte. »Und ob. Wann werdet Ihr Lady Estora ins Vertrauen ziehen und sie bitten, sich mit Euch zusammen den Regierungsgeschäften zu widmen? Wäre es nicht besser, sie würde dies jetzt lernen und nicht erst nach ihrer Krönung? Was meint Ihr dazu?«
    »Ich meine, Hauptmann Mebstone«, sagte er ironisch, »dass Ihr es übernehmen solltet, dieses Land zu lenken. Immerhin lenkt Ihr mein Leben bereits mit beträchtlichem Erfolg.«
    »Das kann ich nicht annehmen, Königliche Hoheit. Es macht mir viel mehr Spaß, Euer Leben zu lenken.«

RITTER DES REICHES
    Als Karigan erfuhr, dass es eine offizielle Zeremonie geben sollte, um allen zu danken, die an Lady Estoras Befreiung beteiligt gewesen waren, nahm sie an, dass es eine schlichte Feier sein würde, in der der König und Lord Coutre ihre Dankbarkeit ausdrücken würden, weiter nichts. Sie war überrascht, als sich herausstellte, dass
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