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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
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»Ich weiß es nicht«, sagte er kaum hörbar, »ich weiß es nicht.«
    Bob gelang es als Erstem, das Grauen abzuschütteln. »Hilfe!«, rief er, so laut er konnte. »Hilfe!«
    Peter stimmte sofort mit ein, und Justus schnappte sich den Hörer und hielt ihn sich ans Ohr. »Hallo? Hallo ist da wer? … Hallo? Mist, aufgelegt!« Während seine beiden Freunde weiter aus Leibeskräften um Hilfe schrien, tippte der Erste Detektiv einmal kurz auf die Gabel und wählte gleich danach wie vorhin Robinson die Neun.
    Aber noch bevor das erste Freizeichen ertönte, wurde irgendwo eine Tür aufgerissen und die Neonröhren an der Decke flammten zuckend auf. »Howard!«, brüllte ein Mann. »Howard! Wo bist du?«
    »Mr Robinson! Oh, mein Gott, Mr Robinson!« Justus erkannte die Sekretärin, deren Stimme sich schluchzend überschlug.
    »Hier ist er! Hier vorne!«, rief Peter. »Und wir auch!«
    »Aber hier kriecht auch irgendwo ein Vieh herum, das ihn gebissen hat!«, schickte Bob aufgewühlt hinterher. »Macrosonstwas microdingsbums heißt es.«
    »Macrelaps microlepidotus!«, korrigierte Justus mit bebender Stimme.
    Keine zehn Sekunden nachdem das Licht angegangen war, hastete ein junger Mann in einem weißen Kittel um die Ecke. Er lief gebückt und seine Augen suchten weit aufgerissen jeden Zentimeter des Bodens ab.
    Kurz nach ihm betraten zwei weitere Männer das Labor. Die drei ??? hörten, wie sie sich durch Zurufe miteinander verständigten. Sie hatten offenbar die Aufgabe, das entflohene Gifttier zu finden.
    »Hier bei mir ist sie nicht!«, rief der Mann im weißen Kittel seinen beiden Kollegen zu und ließ sich zu Robinson auf den Boden fallen. »Howard!« Er schüttelte den Arzt und wischte ihm die schweißnassen Haare aus der Stirn. »Howard! Hörst du mich?«
    »Er … ist, glaube ich, bewusstlos«, sagte Justus mit dünner Stimme.
    Der Mann, auf dessen Kittel ein kleines Namensschildchen befestigt war, auf dem J. Sotherby stand, griff an Robinsons Handgelenk und fühlte dessen Puls. »Seid ihr wenigstens in Ordnung?«, fragte er die drei Jungen, während er auf seine Armbanduhr sah.
    Peter und Bob nickten schwach. Nur Justus brachte ein leises »Alles in Ordnung« hervor.
    »Verdammt!« Sotherby schob Robinsons Oberlid hinauf und sah ihm in die Pupille. »Er muss sofort raus hier! Los, packt mit an!«, befahl er den Jungen.
    Die drei schauten den Mann entsetzt an. Sie sollten einen Fuß auf diesen Boden setzen? Auf diesen Boden, wo jeden Moment eine giftige Schlange, eine riesige Tarantel oder sonst ein bösartiges Vieh über sie herfallen konnte?
    »Macht schon!«, fuhr sie Sotherby an und packte Robinson unter den Achseln. »Er muss sofort auf die Intensivstation! Sofort!«
    Peter schluckte. »Aber da kriecht doch irgendwo –«
    »Da ist sie!«, schrie in diesem Moment einer der beiden anderen Männer. »Larry, sie kommt genau auf dich zu!«
    »Ich seh sie!«
    Mit großer Mühe zog Sotherby Robinson unter dem Tisch hervor. »Hier passiert euch nichts«, ächzte er, »vertraut mir. Aber wir müssen Howard jetzt hier rausschaffen!«
    Die drei ??? stiegen langsam von ihren Stühlen und Kisten. Ihre Blicke klebten förmlich auf dem Fußboden und ihre Ohren hörten nur auf das, was die beiden Männer miteinander redeten. Bitte! , flehte Peter in Gedanken. Bitte fangt dieses Vieh, bevor es uns erwischt!
    »Nimm den Haken, Larry! Nicht das Netz! Da schlüpft sie dir doch durch!«, rief der erste der beiden Männer seinem Kollegen hektisch zu.
    »Ja! Ich … warte! Gleich!«, keuchte Larry. »Komm her, mein Mädchen … jetzt … jetzt … komm zu Papa! Ja … noch ein Stück … Hab ich dich!« Ein triumphierendes Lachen hallte durch das Labor. »Ich hab sie! Alles klar!«, verkündete der Mann stolz. »Sie zappelt am Haken!«
    Die drei Jungen konnten sich jedoch kaum über die erfolgreiche Jagd freuen. Zu tief saß ihnen noch der Schreck und das Grauen in den Gliedern. Justus und Bob nahmen jeder ein Bein des Arztes, und Peter half Sotherby. Mit immer noch heftig zitternden Knien trugen sie Robinson durch das Labor in den Korridor, wo er von zwei Krankenpflegern sofort auf eine Trage geladen und abtransportiert wurde.
     
    Eine halbe Stunde verging, bis Sotherby zurückkam. Bevor er mit Robinson verschwunden war, hatte er den drei ??? noch zugerufen, dass sie auf ihn warten sollten. Er wolle noch mit ihnen reden.
    Sie hatten sich daraufhin ins Wartezimmer zurückgezogen, wo sie sich langsam vom ersten Schock erholten. Die
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