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Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman

Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman

Titel: Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman
Autoren: Ebby Silberfeder
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energisch. Ich nickte und seufzte tief. Er nahm mich auf seinen Rücken und flog den silbernen Bach aufwärts, in die Richtung, wo er Diamon zuletzt gesehen hatte. Ich klammerte mich fest um Sour und blickte über das bunte Land, die rote Scheibe am Himmel erwärmte den Dschungel.
    Wir flogen lange, nicht zu sagen wie lange, da ich die Zeit vergaß. Wir landeten an der Bachbiegung, wo Diamon zuletzt gewesen war, und er setzte mich ab.
    „So, von hier aus müssen wir laufen, wegen der Talfalter“, sagte er. Ich sah ihn fragend an, als plötzlich mein Rucksack wackelte. Ich holte schnell das Buch heraus und schlug es auf.
    Nach einer warmen und sehr liebevollen Nacht brachen die zwei Abenteurer wieder auf, auf die Suche nach dem eisernen Ritter. Sie flogen, so weit die Spur sie führte, und landeten an einer Stelle, wo der Talfalter Sour ihr seine Rasse erklärte: Talfalter sind menschenähnliche Geschöpfe mit meist mehrfarbigen Flügeln. Sie sondern einen silbernen Staub ab, den man Mondstaub nennt, dadurch können sie fliegen.
    Sammelt ein Talfalter am Abend keinen Mondstaub, kann er an den folgenden Tagen nicht fliegen. Talfalter ernähren sich ausschließlich von Mulbies, Tutores, Alberen, Koklas und kleinen Silberflüglern. Mulbies, Tutores, Alberen und Koklas sind Früchte, die nur in Goldbäumen wachsen und von denen nur der Kern genießbar ist. Die Silberflügler sind kleine vogelähnliche Tierchen, welche – wie der Name schon sagt – silberne Flügel, und zwar vier, und ein blauer Schnabel kennzeichnet. Die Talfalter paaren sich wie Menschen, aber sie können sich nur einmal verlieben und sich binden. Die Talfalter leben ausschließlich in Bäumen. Es gibt eine zweite Sorte der Talfalter, sie nennen sich Mondfalter: Die Mondfalter sind nur bei Nacht unterwegs und sehr aggressive Geschöpfe, sie sind die größten Feinde der Talfalter.
    Ich dachte darüber noch nach, als ich zu Sour blickte, der auf dem sumpfigen Boden kniete und den Bach hinaufsah.
    „Er ist nach Westen gegangen mit einem Kelpie“, sprach er, doch schien er ein wenig zu zweifeln. Ich nickte und lief zu ihm hin, plötzlich vernahm ich ein Fauchen neben mir. Melek tauchte hinter mir auf und setzte sich auf Sours Schulter. Der streichelte Melek kurz und brach dann auf in Richtung Westen.
    Ich lief, wie immer, hinter ihm her.

    Wir zwängten uns durch dichtes Dickicht, stampften durch tiefe Sümpfe und kletterten über Baumstümpfe. Einige Zeit verging, bis wir langsam aus dem Urwald kamen und es heller um uns wurde, die Sonne blendete kräftig. Ich legte meine Hand an die Stirn, um meinen Augen Schatten zu spenden. Ein modriger Geruch stand in der Luft und mir wurde leicht schlecht.
    „Hier riecht’s nach verbranntem Fleisch“, stellte Sour fest. Ich blickte ihn erschrocken an und klammerte mich um seinen Arm, während er weiterging. Nichts verriet, woher dieser Gestank kam, aber er wurde immer heftiger und ekelhafter. Plötzlich blieb Sour stehen und riss die Augen auf. Auch Melek wurde nervös. Ich verfolgte die Blickrichtung von Melek und Sour … Oh nein!
    Silbernes Blut ergoss sich über die gesamte Wiese und ein Kelpie lag ausgeweidet auf einer Blutlache. Ich schrie entsetzt auf und zitterte: War es das Kelpie von Diamon? Ich betete, dass es Diamon gut ginge, während Sour langsam auf den grausigen Fund zuging. Ich lief nur zögernd mit, ich suchte verwirrt nach Diamon …, bis ich ihn sah: blutend, an einen Baum genagelt.
    Sein Oberkörper war frei und ich sah seine Tätowierungen trotz seiner blutigen Brust. Sie wurde von zwei Holzpflöcken durchbohrt. Seine Beine waren eingeknickt und sein Kopf hing auf seiner Brust. Ich fing an zu weinen und hielt mir vor Entsetzen den Mund. Sour kniete sich vor Diamon und schüttelte den Kopf: „Mondfalter …“
    Ich war wie von Sinnen, ich stürzte zu Diamon und trommelte ein auf seine Brust.
    „Nein, du kannst nicht tot sein, Diamon! Diamon, nein, das kann einfach nicht sein!“
    Ich weinte fürchterlich. Auf seinem Gesicht zeigten sich plötzlich Tattoos, es war fürchterlich zerschnitten.
    Kein Atemzug verließ seinen Mund.

4. Kapitel

    Blutiger Zorn

    Ich machte mir schreckliche Vorwürfe und schüttelte unentwegt den Kopf. Was, wenn ich gestern noch zu ihm gegangen wäre? Aber vielleicht hätte ich ihm gar nicht helfen können, wie die ganze Zeit über.
    Ich hatte keine Erinnerungen mehr und kramte verzweifelt das Buch hervor. Ich wollte unbedingt lesen, wie es passiert war und was
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