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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)
Autoren: R.J. Ellory
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sollten sich mehr Mühe geben, pünktlich zu kommen.«
    »Ich habe mir Mühe gegeben.«
    »Könnten Sie sich noch etwas mehr bemühen?«
    »Aber natürlich.«
    »Also nehmen Sie Platz, Frank … erzählen Sie mir, was heute Morgen passiert ist.«
    »Sie können meinen Bericht lesen.«
    »Ich möchte es in Ihren eigenen Worten hören.«
    »Ich habe den Bericht geschrieben. Das sind meine eigenen Worte.«
    »Sie wissen, was ich meine, Frank. Ich möchte hören, wie Sie mir erzählen, was passiert ist.«
    »Er hat seiner Freundin die Kehle durchgeschnitten. Er hat sich selbst die Kehle durchgeschnitten. Überall war so viel verdammtes Blut, als wären wir auf einer Wasserrutschbahn am Tomahawk Lake oder so was. Wie finden Sie das?«
    »Erzählen Sie von Anfang an, Frank. Von dem Punkt, an dem sie den Anruf bekommen haben, dass er das Mädchen in seiner Gewalt hat.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich keine Lust habe, deshalb. Mein Gott, was soll das hier darstellen ?«
    »Es ist eine therapeutische Sitzung mit dem Zweck, Ihnen dabei zu helfen, mit dem Stress Ihres Jobs klarzukommen, damit es Ihnen besser geht. Das wissen Sie auch.«
    »Sie wollen, dass es mir besser geht?«
    »Klar. Dafür bin ich ja hier.«
    »Dann kommen Sie rüber und kümmern sich um mich.«
    »Nein, Frank, ich werde nicht rüberkommen und mich um Sie kümmern.«
    »Sind Sie verheiratet?«
    »Ist das wichtig?«
    »Vielleicht … ich denke … Sie tragen keinen Ehering, aber vielleicht tragen Sie ja bloß keinen, weil Sie es irgendwie mögen, wenn ausgebrannte Alkoholiker-Cops Sie anbaggern.«
    »Nein, Frank. Ich trage deswegen keinen, weil ich nicht verheiratet bin.«
    »Na, da schau an! Ich bin auch nicht verheiratet. Was würden Sie davon halten, wenn ich hier in Ihrem kuscheligen kleinen Büro vorbeischaue, wir die Jalousien herunterlassen. Sie wissen schon, was ich meine. Das ist die Art von Stresstherapie, die ich im Moment gebrauchen könnte.«
    »Sind das Ihre wirklichen Gefühle?«
    »Darauf können Sie wetten. Und ich wette, dass Sie sich auch so fühlen, Doktor . Wenn da nur nicht das Berufsethos wäre, hm?«
    »Sie müssen es ja wissen, Frank.«
    »Jetzt reden wir Klartext.«
    »Nein, Frank, ich habe das Gefühl, wir reden überhaupt nicht. Sie versuchen, mich zu beleidigen, und ich halte Sie bei Laune.«
    »Glauben Sie, dass ich so was vorhabe? Scheiße reden, um Sie zu beleidigen?«
    »Allerdings denke ich das. Sie wollen mich schockieren. Dieser Blödsinn, dass ich zu Ihnen rüberkommen und mich um Sie kümmern soll, zum Beispiel.«
    »Nein, Ma’m, das ist meine Art, um eine Frau zu werben.«
    »Nun, wenn das wirklich der Fall ist, haben wir Frauen von Frank Parrishs Charme ja wenig zu befürchten.«
    »Das ist witzig. Jetzt versuchen Sie, mich zum Lachen zu bringen.«
    »Nein, das tue ich nicht. Was ich tatsächlich versuche, ist, Ihnen eine Möglichkeit nahezubringen, sich von einem Teil des Stresses und der traumatischen Erfahrungen zu entlasten, die Ihr Beruf mit sich bringt.«
    »Oh, scheiße. Sparen Sie sich diese Sprüche für die Anfänger, die Schwuchteln und die Polizistinnen.«
    »Das ist eine reichlich schräge Sichtweise.«
    »Hey, Lady, wir leben in einer ziemlich beschissen schrägen Welt.«
    »Also wollen Sie nicht über Tommy Scott und Heather Wallace sprechen.«
    »Ist das eine Frage oder eine Feststellung?«
    »Suchen Sie es sich aus.«
    »Nein, ich will nicht über Tommy Scott und Heather Wallace sprechen. Was, zum Teufel, würde es auch nützen?«
    »Manchmal brauchen Menschen es zu reden.«
    »Manchmal brauchen Menschen es, dass andere Leute auf sie urinieren. Das bedeutet nicht automatisch, dass es ihnen hilft.«
    »Was glauben Sie, warum Sie das tun, Frank?«
    »Was?«
    »Mich beleidigen.«
    »Herrgott, Herrgott, kleines Mädchen, Sie haben wirklich ein behütetes Leben geführt. Halten Sie das für besonders beleidigend? Verdammt, dann sollten Sie mal hören, was ich dem breiten Publikum zu sagen habe.«
    »Davon habe ich allerdings das eine oder andere gehört.«
    »Nun, ich versuche jedenfalls, höflich zu sein. Mein bestes Benehmen zu präsentieren.«
    »Tja, ihr bestes Benehmen hat Ihnen elf mündliche Verwarnungen eingebracht, zwei schriftliche Abmahnungen, einen Führerscheinentzug, und bis Weihnachten wird ihr Gehalt um ein Drittel gekürzt. Und, ja, man hat Ihnen nahegelegt, mich regelmäßig aufzusuchen, bis sich Ihre Einstellung bessert.«
    »Und Sie glauben, dass es mir guttun wird?
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