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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ich jetzt gehen?«
    Er reckte seinen Kopf der Statue entgegen. »Das wichtigste Ereignis meiner Kindheit hat sich hier drüben abgespielt.«
    »Ja, ich erinnere mich. Dein jugendlicher Vandalismus.«
    »Genau.« Er schluckte. »Und ich finde es passend, dass das wichtigste Ereignis meines Erwachsenenlebens sich ebenfalls hier ereignen sollte.«
    »War das nicht schon längst? Etwa der Verlust deiner Jungfräulichkeit? Wie alt warst du? Zwölf?«
    »Hör mir zu, Meg. Ich liebe dich.«
    Sie könnte nicht weniger Interesse gezeigt haben. »Du solltest dich therapieren lassen. Mal ganz im Ernst. Dein Verantwortungsgefühl ist gänzlich außer Kontrolle geraten.« Sie tätschelte seinen Arm. »Es ist vorbei, Ted. Vergiss deine Schuldgefühle. Ich habe mich weiterentwickelt, und offen gestanden wirst du langsam ein wenig bemitleidenswert.«
    Er ließ nicht zu, dass ihre Worte ihn trafen. »Eigentlich hätte ich dieses Gespräch gern draußen auf Liberty Island geführt. Leider habe ich dort lebenslängliches Besuchsverbot, deshalb geht das nicht. Als ich neun Jahre alt war, fand ich es keine große Sache, von dieser Insel verbannt zu sein, aber jetzt schon, das kannst du mir glauben.«
    »Glaubst du, du könntest das Verfahren etwas abkürzen? Auf mich wartet zu Hause jede Menge Papierkram.«
    »Was für Papierkram?«
    »Meine Zulassungspapiere. Ich beginne im Januar mein Studium an der NYU.«
    Das wühlte ihn auf. Keinesfalls war das etwas, was er jetzt hören wollte. »Du gehst zurück auf die Uni?«
    Sie nickte. »Ich habe endlich herausgefunden, was ich mit meinem Leben anstellen möchte.«
    »Ich dachte, du entwirfst Schmuck?«
    »Damit bezahle ich meine Rechnungen. Die meisten jedenfalls. Aber es befriedigt mich nicht.«
    Er wollte derjenige sein, der sie befriedigte.
    Endlich fing sie zu reden an, ohne dass man ihr jedes Wort aus der Nase ziehen musste. Leider ging es dabei nicht um sie beide. »Ich werde dann im Sommer meinen Bachelor in Umwelttechnologie machen können und danach sofort das Masterprogramm in Angriff nehmen.«
    »Das ist … toll.« Überhaupt nicht toll. »Und was wirst du dann tun?«
    »Vielleicht für den National Park Service arbeiten oder auch für so etwas wie die Nature Conservancy. Ich könnte vielleicht auch ein Programm für Landschaftsschutz leiten. Es gibt jede Menge Möglichkeiten. Abfallbeseitigung zum Beispiel. Für die meisten Leute ist das kein besonders aufregendes Gebiet, aber die Deponie hat mich von Anfang an fasziniert. Mein Traumjob wäre – « Plötzlich redete sie nicht mehr weiter. »Mir wird kalt. Lass uns zurückgehen.«
    »Was ist dein Traumjob?« Natürlich hätte er am liebsten gehört, sie wollte seine Ehefrau und die Mutter seiner Kinder sein, doch er wusste selbst, wie wenig realistisch das war.
    Sie sprach abgehackt, wie zu einem Fremden. »Für die Umwandlung von Ödland in Erholungsgebiete könnte ich mich wirklich begeistern, und dafür bist du verantwortlich. Also das hat jetzt richtig Spaß gemacht, aber nun reicht es auch. Und diesmal versuchst du nicht, mich zurückzuhalten.«
    Meg drehte ihm den Rücken zu und begann sich von ihm zu entfernen. Sie wirkte wie eine verbissene, humorlose Frau, die knallhart geworden war und ihn nicht mehr in ihrem Leben haben wollte. Er bekam Panik. »Meg, ich liebe dich! Ich möchte dich heiraten!«
    »Das ist aber komisch«, sagte sie, ohne stehen zu bleiben. »Noch vor sechs Wochen hast du mir damit in den Ohren gelegen, dass Lucy dir das Herz gebrochen habe.«
    »Ich habe mich geirrt. Lucy hat meinen Stolz verletzt.«
    Jetzt blieb sie endlich stehen. »Deinen Stolz?« Sie drehte sich nach ihm um.
    »Genau«, sagte er leiser. »Als Lucy davonlief, war ich gekränkt und habe die Welt nicht mehr verstanden. Aber als du gingst …« Es war ihm zuwider, aber seine Stimme brach. »Als du gingst, hast du mir das Herz gebrochen.«
    Endlich konnte er ihrer vollen Aufmerksamkeit sicher sein, was allerdings nicht bedeutete, dass sie ihn verträumt ansah oder kurz davor stand, sich ihm in die Arme zu werfen, doch wenigstens hörte sie ihm zu.
    Er ließ den Schirm fallen, machte einen Schritt nach vorne, bremste sich dann aber. »Lucy und ich, in meiner Vorstellung passten wir gut zusammen. Wir hatten so viel gemeinsam, und der Schritt, den sie unternahm, ergab keinen Sinn. Die ganze Stadt stand vor mir und hatte Mitleid mit mir, aber ich wollte unter gar keinen Umständen irgendjemandem zeigen, wie elend ich mich fühlte. Ich —
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