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Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt
Autoren: Shana Norris
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Begeisterung. Ich meine damit nicht, dass ich nicht mit ihm reden werde, aber ich fang so lange nichts Ernsthaftes mit ihm an. So eine Art Probezeit von einem Monat. Wenn er sich in der Zeit als vertrauenswürdig erweist, dann kann ich ihn treffen, so oft ich will. Ich darf ihn heiraten und Tausende von Hackerbabys zur Welt bringen, wenn ich Lust darauf habe. Okay?«
    Ich hielt ihr meine klebrigen Käsefinger hin. »Okay.«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Grinsen, während wir uns die Hände schüttelten. Jetzt musste ich nur noch abwarten, bis Elliott und Tara einen Fehler begingen – und das würden sie zweifelsohne noch tun –, und dann wäre ich Elliott Reiser endlich für immer los.

Drei
    »In den nächsten sechs Wochen«, sagte mein Wirtschaftslehrer Mr Freeman am Montagnachmittag, »werden wir ein kleines Experiment durchführen.«
    Die meisten in der Klasse fingen bei diesen Worten an zu ächzen. Wirtschaft war nicht unbedingt ein Fach, in dem man irgendwelche Experimente erwartete. Das war normalerweise eins von diesen simplen Fächern, in denen man nur ein paar Texte in einem Buch lesen, sich an Diskussionen beteiligen und dann ein paar Tests bestehen musste. Jeder mochte Mr Freeman, der erst vor ein paar Jahren das College abgeschlossen hatte und einen recht lockeren Lehrstil verfolgte, doch in der Kursbeschreibung hatte nirgends was von irgendwelchen Experimenten gestanden.
    Mr Freeman hielt beschwichtigend die Hände hoch. »So schlimm wird es nicht. Wir haben uns jetzt das ganze Jahr mit Wirtschaftsrecht beschäftigt und wie Firmen funktionieren. Jetzt sollt ihr aus eigener Erfahrung lernen, wie es ist, ein Unternehmen zu leiten. Dazu tut ihr euch in Zweiergruppen zusammen. Jedes Paar wird dann ein völlig neues Unternehmen planen. Ihr verfasst einen Businessplan, bereitet einen Antrag für ein Darlehen vor und erhaltet dann ein wöchentliches Feedback, wie euer Unternehmen sich so macht. Ihr werdet mit ein paar unerwarteten Wendungen konfrontiert werden, über die ich während der sechs Wochen willkürlich entscheide.«
    Eigentlich klang das alles gar nicht mal so schlecht. Ein paar Leute in der Klasse hatten sich bereits mit jemandem zusammengetan, deshalb drehte ich mich schnell zu Molly um, in der Absicht, sie zu fragen, ob sie meine Partnerin sein wolle, als Mr Freeman weitersprach.
    »Ich werde die Paare auswählen, indem ich Zettel mit Namen aus zwei Behältern ziehe.« Damit hielt Mr Freeman zwei Plastikschüsseln hoch, damit wir sie sehen konnten. »In der einen Schüssel befinden sich die Jungsnamen, in der anderen die Mädchennamen. Da wir mehr Mädchen in der Klasse haben als Jungen, werden die letzten beiden Mädchen ein Team bilden. Ich möchte, dass das Experiment möglichst realistisch abläuft, also kann es sein, dass ihr mit jemandem zusammenarbeiten müsst, mit dem ihr noch nie zu tun hattet. Jemand, mit dem ihr euch noch nicht einmal vorstellen könnt, ein Unternehmen zu gründen.« Er grinste. »Denn in der wirklichen Welt kommt man nicht unbedingt immer klar mit seinen Arbeitskollegen.«
    Molly drückte ihren Daumen und hielt ihn hoch, um mir zu bedeuten, dass sie hoffte, wir würden die letzten beiden Mädchen sein.
    »Das erste Team«, sagte Mr Freeman, als er zwei Zettel aus den beiden Schüsseln fischte, »bilden Nathan Thompson und Molly Pinski.«
    »Ich möchte bitte, dass Sie noch mal ziehen!«, rief Molly. Sie sah zu Nathan hinüber, ein dürrer Junge mit einer riesigen Brille. Er war Kassenwart bei der Mathe- AG und eigentlich ziemlich nett, wenn auch recht ruhig. »Nichts gegen dich, Nate«, versicherte sie ihm, auch wenn Molly ganz genau wusste, dass Nathan es hasste, wenn man ihn Nate nannte. Über seiner Brille zog seine Stirn sich in Falten.
    »Hier wird nicht noch mal gezogen«, erklärte Mr Freeman. Er zog ein paar weitere Namen aus den Schüsseln, bis er endlich vorlas: »Das nächste Team besteht aus Zac Greeley und Avery James.«
    Ich ächzte ganz leise vor mich hin. Zac drehte sich auf seinem Stuhl ein paar Reihen vor mir um und zeigte mir den hochgereckten Daumen. Ich bezweifelte, dass er die Sache allzu ernst nehmen würde, daher war mein super Notendurchschnitt in Gefahr. Außerdem würde ich die ganze Zeit aufpassen müssen – dass er die Sachen nicht verlor oder in eine Dreckspfütze fallen ließ. Ich rümpfte die Nase, als mein Blick auf seine dreckigen Chucks fiel. Die Sohle seines linken Schuhs war mit Klebeband fixiert.
    Am besten
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